Der offene Brief eines vernachlässigten linksliberalen Wählers an die Parteien hat ein lebhaftes Echo ausgelöst. Wir zeigen eine Auswahl der besten Reaktionen in den Kommentaren und den sozialen Medien.
10.11.2015, 14:1411.11.2015, 09:19

Der User schickt’s, wir bringen’s.
«Liebe Parteien, warum wollt ihr nichts von uns Linksliberalen wissen?» So lautete die Überschrift meines Artikels, der auf eine beachtliche Resonanz gestossen ist. Viele können sich mit dem Inhalt identifizieren, andere sind kritisch. Eine Auswahl der Reaktionen:
User «saukaibli» schreibt:
«Genau diese Lücke bleibt weiterhin offen: links, liberal, grün,
nicht religiös, progressiv. Es gäbe sicher genug Wähler für eine Partei mit diesen Zielen.»
«Knut Knallmann» sieht es ähnlich:
«Ein
Artikel, direkt aus meinem Herzen. Ein richtig überzeugter SP-Wähler
bin ich nämlich eigentlich nicht. Ich denke, das Potential für eine
solche liberalere Parteiausrichtung könnte gewaltig sein ...»
Manuel Schüpbach schreibt:
«Merci!
Sie bringen auf den Punkt, warum ich unterdessen nicht mehr bei den
Grünliberalen bin, jedoch nie den Grünen oder der SP beitreten
würde!»
Marco Kropf aus Grenchen hat das Thema mit einem Politologen diskutiert:
«Ich
stellte die ‹simple› Frage, welche Partei ich mit meinen
Vorstellungen ausser der SP und den Grünen wählen könne. Mit
der Antwort, dass mir tatsächlich nicht viel anderes übrig
bleibe. Hätte
die CVP den ‹C-Touch› und die BDP den ‹B-Touch› nicht, wüsste ich Alternativen. Bei
der GLP fehlt mir das Soziale (...) Vielleicht ergeben sich ja tatsächlich neue Parteimöglichkeiten und
mutige Politiker, welche diese Lücke füllen.»
User «Tepesch» hat da seine Ideen:
«O. k.,
wer gründet mit mir diese neue Partei? Mit watson hätten wir auch
gleich unsere eigene Parteizeitung ;-)»
Die Reaktion von «kEINKOmmEnTAR»:
«@Chefredaktion & Herausgeber: Seid ihr bereit die Hauszeitung einer sozialliberalen Partei zu werden? Natürlich inklusive monatlicher Print-Ausgabe und Propaganda.»
Amboss dagegen hat grundsätzliche Bedenken:
«Insofern
bräuchte es eine neue Partei. Aber für die hat es: a) keinen
Platz (es gibt so viele Parteien), b) kein Personal. Die
potenziellen Wähler stehen im Berufsleben und haben keine Zeit für
mühselige Politik.»
«Safster» hofft eher auf die bestehenden Parteien:
«Auf
Ihre Beschreibung trifft entweder wie erwähnt die GLP zu oder der
liberale Flügel der SP. Entweder bewegt sich die SP etwas nach
rechts oder die GLP arbeitet an ihrem sozialen Profil. Dann haben
wir's zusammen.»
Neben viel Zustimmung gibt es auch kritische Voten:
«Luca Brasi» sieht das Problem nicht:
«Ach
herrje, die armen Linksliberalen! (...) Keine Partei ist gut für sie. Der LDU war zu Migros-nah,
CVP/EVP zu religiös, BDP hat SVP-Vergangenheit, etc. Fakt ist, dass
wohl keine politische Ausrichtung so eine Auswahl an Parteien hat wie
sie.»
«Gurgelhals» ist skeptisch:
«Linksliberal
als Etikett ist doch quasi vergiftet, weil seit Blair, Schröder &
Co. hier schlicht und einfach die Glaubwürdigkeit weg ist. Wer
garantiert mir, dass eine linksliberale Partei dann auch wirklich
linksliberale Politik macht und sich nicht als verkappter
Wasserträger des Neoliberalismus erweist?»
Grundsätzliche Kritik äussert «kza»:
«Sie erwarten
einfach, dass die Parteien Ihre Positionen bedienen. Und genau
deswegen reisst sich auch keine Partei um Sie und die Ihnen
Gleichgesinnten. Wenn Sie mehr sozialliberale Positionen in den
Parteien wollen, dann setzen Sie sich dafür ein. Persönlich. In
einer Partei.»
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Mal sehen, was WATSON-Chefredaktor Hansi Voigt heute Abend ab 22.25 Uhr auf SF 1 im MEDIENCLUB bei Franz Fischlin, Thema : "Vierte Gewalt - wenn das Publikum die Medien dirigiert" dazu zu sagen haben wird (Teletext-Info Seite 336).
Man darf jedenfalls echt gespannt sein 😉!