Schweiz
Gesundheit

Bundesrat will keine Gebühr in Spitalnotaufnahmen

notfall, notaufnahme, emergency room, spital, hospital, ärztinnen, ärzte, medizin, shutterstock
Der Bundesrat hat sich gegen die Gebühr in Spital Notaufnahmen ausgesprochen. (Symbolbild)Bild: KEYSTONE

Der Bundesrat will keine Gebühr in Spitalnotaufnahmen

20.08.2025, 13:4120.08.2025, 14:23
Mehr «Schweiz»

Der Bundesrat hat sich gegen eine Gebühr in Spitalnotaufnahmen ausgesprochen. Der Vorschlag ist gemäss der Regierung für die Entlastung der Notaufnahmen nicht zielführend.

Das Parlament verlangt für gewisse Fälle die Einführung einer Gebühr von bis zu 50 Franken in der Spitalnotaufnahme. Die zuständige Nationalratskommission hat eine entsprechende Vorlage erarbeitet. Der Bundesrat beantragt nun aber, nicht auf die Vorlage einzutreten, wie er am Mittwoch mitteilte.

Gemäss der parlamentarischen Initiative könnten die Kantone über die Einführung einer solchen Gebühr entscheiden. Schwangere, Kinder sowie Personen, die von einer Ärztin, einem Apotheker, von einem Zentrum für Telemedizin sowie von einer kantonalen Notfallnummer eine schriftliche Überweisung erhalten haben oder mit einer Ambulanz in ein Spital eingeliefert wurden, wären von der Gebühr ausgenommen.

Der Bundesrat hielt fest, dass in den vergangenen Jahren die Anzahl Konsultationen im Spitalnotfall zugenommen habe. Darunter würden sich auch viele sogenannte Bagatellfälle befinden. Das Ziel der Vorlage, die Patientenströme besser zu lenken und damit die Notaufnahmen zu entlasten, befürworte der Bundesrat. Die vorgeschlagene Lösung jedoch nicht.

Unterstützung für Gebühr kaum vorhanden

Gestützt auf die Ergebnisse der Vernehmlassung argumentierte der Bundesrat, dass mit der Gebühr unter anderem zusätzlicher administrativer Aufwand entstünde. So müssten beispielsweise die Kantone ihre rechtlichen Grundlagen anpassen und die Umsetzung beaufsichtigen. Zudem müsste bei der Notaufnahme erfasst werden, ob die Person sich mit oder ohne Überweisung behandeln lassen wolle.

Nach Ansicht der Konferenz der Kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK) würde die Massnahme eine zusätzliche Hürde für die Beanspruchung einer ärztlichen Leistung bedeuten. Dies könne Gesundheits- und Kostenfolgen und schliesslich auch Haftungsfragen nach sich ziehen, schrieb die GDK in ihrer Vernehmlassungsantwort.

Gemäss dem Bundesrat würden knapp 87 Prozent der Vernehmlassungsteilnehmenden die Vorlage ablehnen. Die FDP sowie die GLP sprachen sich dafür aus. Der Vorschlag würde aus Sicht des Freisinns das Kostenbewusstsein und die Eigenverantwortung stärken. Die SVP stimmte der Idee grundsätzlich zu, aber der vorliegende Entwurf sei stark verwässert worden.

Information und Sensibilisierung

Der Bundesrat ist der Meinung, dass eine Lenkung von Patientenströmen voraussetze, dass die Patientinnen und Patienten eine Alternative zur Notaufnahme haben. Insbesondere zu Randzeiten und an Wochenenden sei der Notfall aber oft der einzige Zugang zu medizinischer Versorgung. Und in ländlichen Gebieten sei es schwierig, einen Termin bei einem Hausarzt oder einer Hausärztin zu finden.

Eine gezieltere Information und Sensibilisierung könnte dazu beitragen, dass weniger Personen mit leichten Beschwerden die Notaufnahme aufsuchen, findet der Bundesrat. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Die neue First Grand Suite der Swiss
1 / 8
Die neue First Grand Suite der Swiss

Die Swiss hebt das Luxus-Fliegen noch eine Stufe höher.

quelle: swiss
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Im Zürichsee treibt gerade eine G-Klasse herum – das hat es damit auf sich
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
9 Kommentare
Dein Kommentar
YouTube Link
0 / 600
Hier gehts zu den Kommentarregeln.
9
Noch kein Vertrag zwischen US-Regierung und F-35-Hersteller
Über die für die Schweiz bestimmten F-35-Kampfjets ist zwischen der US-Regierung und dem Flugzeughersteller Lockheed Martin in den USA noch kein Vertrag unterschrieben worden. Lediglich ein erstes Abkommen zwischen den amerikanischen und den Schweizer Behörden wurde gemäss der Westschweizer Tageszeitung «Le Temps» geschlossen.
Zur Story