Das Malheur geschah im Finaldurchgang beim Anlauf zum ersten Sprung. Steingruber wollte einen Tschussowitina zeigen und knickte beim Absprung mit dem linken Fuss weg. Die 20-jährige Ostschweizerin verzog sofort ihr Gesicht und Cheftrainer Zoltan Jordanov gab schnell zu verstehen, dass es bei ihr nicht mehr weiter ging.
«Mein linker Fuss ist leicht geschwollen. Momentan bin ich noch voller Adrenalin. Ich hoffe natürlich, dass es nichts Ernstes ist», sagte Steingruber kurz nach dem Wettkampf. Allenfalls soll ein MRI zu einem späteren Zeitpunkt zeigen, ob die Bänder in Mitleidenschaft gezogen wurden.
Leid tun konnte einem in diesem Moment nicht nur Steingruber, sondern auch ihr Teamkollege Capelli. Der 27-jährige Seeländer, der wegen einer Schulterverletzung die WM in Nanning (China) verpasst hatte, musste gleich nach dem Ausscheiden Steingrubers am Barren turnen.
Wie Steingruber zeigte auch Capelli vor der Heimkulisse im Zürcher Hallenstadion einen ausgezeichneten Wettkampf. Ein Podestplatz wäre für die Gewinner von 2011 auch in diesem Jahr trotz starker Konkurrenz drin gelegen. Zwar belegten sie nach den ersten beiden Geräten nur Rang 7, doch mit zwei ausgezeichneten Bodenübungen sicherte sich das routinierte Team schliesslich ungefährdet die vierte Finalqualifikation in Folge.
Im Final, in dem alle vier Teams wieder bei null begannen, setzten sich Spiridonowa/Ignatjew 0,275 Punkte vor dem ukrainischen Duo Oleg Wernjajew und Angelina Kysla durch.
Das zweite Schweizer Team mit dem Zürcher Pascal Bucher und der 16-jährigen Tessinerin Ilaria Käslin überzeugte nicht und verpasste den Einzug in die Halbfinals der besten acht.