Bereits letzte Woche machte Nationaltrainer Patrick Fischer klar, dass der NHL-Erstrunden-Draft der Dallas Stars nicht zum Team stossen wird, nachdem er im Dezember zum zweiten Mal ein Aufgebot für die U20-WM ausgeschlagen hat. Bei einem Medientreffen in Kloten äusserte sich Fischer nochmals ausführlich zur Personalie – und wurde dabei deutlich.
«Er wird bis und mit Heim-WM 2026 kein Thema sein. Es wäre ganz schwierig, ihn in die Mannschaft reinzubringen. Viele Spieler verstehen es nicht, dass er uns zweimal im Stich gelassen hat.» Bichsel habe gewusst, was die Konsequenzen sind, so Fischer. Er und Lars Weibel, der Direktor Sport bei Swiss Ice Hockey, hätten mehrmals mit ihm gesprochen.
Der Nationaltrainer sprach Spieler wie Denis Malgin, Dean Kukan, Dominik Schlumpf, Simon Bodenmann oder Fabrice Herzog an, die sich in einer ähnlichen Situation befunden hätten, nachdem sie aus freien Stücken auf ein Aufgebot für die Nationalmannschaft verzichtet hatten. Der achtköpfige Mannschaftsrat habe dann diskutiert, ob die Spieler rehabilitiert werden und wieder in den Kreis des Nationalteams zurückkehren sollen. Bei Bichsel legte das Team das Veto ein, weil viele Spieler nicht verstehen könnten, dass das Verteidiger-Talent einem Aufgebot für die U-20-Nationalmannschaft zweimal nicht Folge leistete.
«Wäre es um das A-Nationalteam gegangen, wäre Lian wahrscheinlich gekommen», sagt Fischer. «Und das ist nicht richtig. Hätte ich ihn zuletzt aufgeboten, hätte ich gegenüber der Mannschaft die Glaubwürdigkeit und mein Gesicht verloren.»
Der 48-Jährige spricht von «fehlendem Commitment» bei Bichsel und erinnert an die NHL-Grössen Roman Josi und Nino Niederreiter, die mit ihren Teams aktuell noch in den Playoffs engagiert sind. «Nino und Roman machen 82 Spiele in der Qualifikation und stehen dem Nationalteam trotzdem ohne zu zögern zur Verfügung, wenn sie mit ihren Teams ausgeschieden sind.» Auch Kevin Fiala von den Los Angeles Kings habe für eine WM-Teilnahme grünes Licht, sollte die Saison der Kalifornier zeitnah zu Ende gehen.
«Die NHL-Spieler haben diesen Standard über Jahre gesetzt und vorgelebt, wie wichtig es für sie ist, trotz Verpflichtungen bei ihren Klubs für ihr Land zu spielen. Diese Loyalität brauchen wir, um als Mannschaft erfolgreich zu sein», sagt Fischer. Deshalb bleibe die Regel bestehen, dass Spieler einem Aufgebot für das Nationalteam regelmässig Folge leisten und bei den Zusammenzügen dabei sein müssen, um für die grossen Turniere in Frage zu kommen. «Wir wollen keine Rosinenpicker.»
(kat/sda)
Fischer hat es aber nicht zugelassen und als Fehlende Loyalität in den Medien angeprangert. Da ist eher Fischer das Problem oder irre ich mich…
Aber sie sind ja gar nicht erfolgreich. Was soll dieses Geschwätz?
Ob es im Falle von Bichsel wirklich als Rosinenpickerei zu werten ist, dass er nicht zur U20-WM fuhr (die während laufendem Meisterschaftsbetrieb stattfand), muss zum Glück nicht ich entscheiden.