Die Bluttat geschah in einer Wohnung nahe des Universitätsgeländes in Chapel Hill. Der 46-jährige Craig Hicks stellte sich nach dem dreifachen Mord der Polizei, schreibt CNN.
Bei den Opfern handelt es sich um den 23-jährigen Zahnmedizin-Student Deah Shaddy Barakat, seine 21-jährige Frau Yusor Mohammad und ihre 19-jährige Schwester Razan Mohammad Abu-Siha.
Nach Aussagen der UNC School of Dentistry, wo der junge Mann studierte, sammelte er Geld für die zahnmedizinische Betreuung von syrischen Flüchtlingen in der Türkei. Auf Youtube hat der 23-jährige ein Video gepostet, in dem er von seinem Projekt «Refugee Smiles» erzählt.
Erst vor einem Monat hat er Yusor Mohammad geheiratet. Jetzt sind sie beide tot.
Remember them like this. Deah and Yusor had names, dreams and families. #MuslimLivesMatter pic.twitter.com/G6YF06gXyO
— MohaNNad أبو مازن (@TheMoeDee) 11. Februar 2015
Gegenwärtig wird Hicks im Durham County Gefängnis verwahrt. Die Polizei erklärte lediglich, sie verhöre einen Verdächtigen. Sie gehe nicht davon aus, dass weitere Gefahr für die Öffentlichkeit bestehe.
Im Gebäude, in dem Hicks die drei Studenten mit Kopfschüssen tötete, befinden sich mehrere Studentenwohnungen. Dort versammelten sich die Familienmitglieder und Freunde der drei Opfer und warteten auf Informationen der Polizei. Ein Mann habe laut CNN geschrien: «Es ist Stunden her. Sagen Sie mir einfach, ob er lebt.»
Auf seinem Facebook-Profil macht der Mann deutlich, dass er Religionen hasst. Er bezeichnet sich selbst als «Anti-theist».
Am Sonntag postete er ein Foto der Bewegung «Vereinigte Atheisten für Amerika». Darauf stand: «Wenn radikale Christen und radikale Muslime sich gegenseitig so ablehnen, warum sind sie sich dann bei so vielen ideologischen Themen einig?»
In einem anderen Post schrieb der mutmassliche Mörder: «Die Leute sagen, nichts könne die Probleme im Nahen Osten lösen – keine Verhandlungen, keine Waffen, keine Finanzhilfen. Ich sage, es gibt eine Lösung: Atheismus.»
Für viele Muslime steht deshalb fest: Die drei Studenten wurden wegen ihres Glaubens getötet. Die beiden Frauen trugen Kopftuch, alle drei waren praktizierende Muslime. Der Rat für Amerikanisch-Islamische Beziehungen erklärte: «Drei Muslime sind in Chapel Hill, North Carolina, ermordet worden, weil sie Muslime waren. Was für eine traurige Nacht in Amerika.»
Unter den Hashtags #MuslimLivesMatter und #chapelhillshooting bekunden die Menschen ihr Mitgefühl auf Twitter. Ersterer ist angelegt an die Kampagne #BlackLivesMatter, die nach den tödlichen Polizeischüssen auf schwarze Jugendliche für Aufsehen gesorgt hatte. Auf Facebook wurde zudem die Seite «Our Three Winners» in Gedenken an die Opfer eingerichtet.
Our prayers are with the families of the #ChapelHillShooting Deah Barakat, Yusor&Razan AbuSalha.
#MuslimLivesMatter pic.twitter.com/cSaViBeztG
— Abbas Sarsour (@iFalasteen) 11. Februar 2015
Viele Muslime warfen den Medien vor, den Vorfall herunterzuspielen. Tatsächlich hatten die Lokalmedien in North Carolina zunächst verschwiegen, dass die Opfer Muslime waren.
Why is this not breaking news? #MuslimLivesMatter. Three students dead in North Carolina shooting as suspect arrested http://t.co/6AehSH4m0d
— Dr Aisha K Gill (@DrAishaKGill) 11. Februar 2015
Basically... #ChapeHillShooting pic.twitter.com/KxasDybkwF
— banksy (@thereaIbanksy) 11. Februar 2015
anti-Islamic terror. Will we call it what it was? http://t.co/Ic7VvhMnZq #MuslimLivesMatter #ChapeHillShooting
— Dalia Mogahed (@DMogahed) 11. Februar 2015
(rof)