Die Derby-Pleite gegen den FCZ ist Tamis dritte Niederlage in Serie. bild: watson
Knapp ungenügend
Die Grasshoppers sind derzeit nicht nur auf dem Platz ungenügend. Auch der offizielle Matchbericht zum Zürcher Derby auf der Klub-Website bringt jeden Primarschüler zum Lachen.
24.02.2015, 11:5725.02.2015, 10:10
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29 Fehler in 217 Wörtern auf der GC-Website: Eine reife Leistung der Kommunikationsabteilung. bild: watson
Seit einer Woche hat Soraya da Fonseca bei den Grasshoppers das Sagen. Die 27-Jährige ist als neue Medienchefin die Nachfolgerin von Adrian Sutter. Es ist bereits der dritte Wechsel innerhalb eines Jahres auf dieser Position – und wie der Rekordmeister in seinem Communiqué zu Fonsecas Ernennung vollmundig verkündet, wird mit ihr nichts weniger als eine «strategische
Neuausrichtung der Kommunikation» eingeleitet. Wir finden, das klingt nach einer hervorragenden Idee.
Soraya da Fonseca ist seit 2012 bei GC und leitet neu die Kommunikationsabteilung.Bild: KEYSTONE
Denn im Endlos-Kasperlitheater um Ex-Trainer Skibbe und Ex-Spieler Salatic hat sich während der vergangenen Monate auch die Ex-Kommunikationsabteilung an das Beispiel der Mannschaft gehalten und eher selten Punkte gesammelt. Falls dieser Satz unklar gewesen sein sollte, hier noch eine deutlichere Variante: Wenn Adrian Sutter Tierarzt statt Medienchef im Salatic-Schlamassel gewesen wäre, dann müsste sich GC jetzt vermutlich einen neuen Hamster kaufen.
Mehr Frauenpower für die Super League
Nun bringt also Soraya da Fonseca frisches Blut und neue Hoffnung auf den GC-Campus. In einer Übergangsphase wird sie noch vom ehemaligen FIFA-Kommunikationsdirektor Hans Klaus begleitet. Ab der neuen Saison schmeisst sie den Laden dann allein. Dank eines Bachelor-Abschlusses an der Universität Luzern in Gesellschafts- und
Kommunikationswissenschaften ist die neue Medien-Tätschmeisterin dafür hervorragend qualifiziert. Dies betont GC in seiner Mitteilung ebenso explizit wie den Umstand, dass sie die erste Frau auf diesem verantwortungsvollen Posten ist.
Gerade Letzteres finden wir famos. Denn seit Lausannes Abstieg hielt Andrea Roth beim FC Basel als einzige Medienchefin unter neun Männern in der höchsten Spielklasse eisern die Fahne der Frauen hoch. Eine Blitz-Umfrage unter den Basler Sportjournalisten-Kollegen hat ergeben, dass diese mit Roths Arbeit insgesamt sehr zufrieden sind. Die Liga kann mehr weiblichen Einfluss also dringend gebrauchen.
Medienchefin Andrea Roth macht beim FC Basel einen guten Job.Bild: Andy Mueller/freshfocus
Weil wir Soraya da Fonseca deshalb wirklich sehr die Daumen drücken, wollen wir auch ein wenig Starthilfe leisten. Dafür haben wir den ersten GC-Matchbericht unter ihrer Verantwortung an unser Korrektorat geschickt. Diese Leute gleichen im Umgang mit den GC-Stilblüten einem hochgerüsteten Sondereinsatzkommando – der tägliche Nahkampf mit uns watson-Redaktoren härtet schliesslich ab. Bald werden sie beim Chef wohl nach einer Lohnerhöhung fragen, denn auch bei den Hoppers könnte man ihre Unterstützung im neuen Kommunikations-Zeitalter offenbar gerade ganz dringend gebrauchen.
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