Erinnerungsforschung
20.01.2015, 10:5820.01.2015, 11:08
Erinnerungsforscher vermuten schon seit Jahrzehnten, dass bestimmte Befragungstechniken Menschen dazu verleiten könnten, ein Verbrechen zu gestehen, das sie nie begangen hatten.
Vergangene Woche publizierte das Fachmagazin Psychological Science eine Studie, die diese These nun bewiesen haben soll: In einem kontrollierten Interview-Setting wurden Probanden dazu gebracht, Erinnerungen an ein fiktives, in der Jugend begangenes, Verbrechen zu generieren.
Dazu benutzten die Forscher drei Techniken der «suggestiven Erinnerungs-Rückgewinnung»:
- Fiktive Beweise (z. Bsp.: «Deine Eltern sagen, du hättest das und das gemacht»)
- Sozialer Druck (z. Bsp.: «Die meisten Menschen können verlorene Erinnerungen wiederherstellen»)
- Imaginative Psychotherapie (Bilder des fiktiven Verbrechens sollen «dem Gedächtnis auf die Sprünge helfen»)
Nach den Interviews glaubten 70 Prozent der Probanden, sie hätten in der Vergangenheit ein Verbrechen begangen (Diebstahl, Überfall oder bewaffneter Raub). Sie konnten ausserdem einen detaillierten (falschen) Tatbericht abliefern. Die fiktiven Erinnerungen der Verbrechen seien anderen fiktiven Erinnerungen von Ereignissen und tatsächlichen Erinnerungen in der Art der Beschreibungen und den sensorischen Komponenten sehr ähnlich gewesen, schreiben die Forscher. (dwi)
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