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Abgas-Skandal ohne Ende: Nun offenbar auch VW-Benziner betroffen

Abgas-Skandal ohne Ende: Nun offenbar auch VW-Benziner betroffen

03.11.2015, 19:5503.11.2015, 20:26
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Neuer Wirbel um Volkswagen: Hunderttausende VW-Autos könnten mehr Sprit verbraucht und damit auch mehr CO2 ausgestossen haben als vom Hersteller angegeben. Im Fokus stehen erneut Autos mit Dieselmotoren, offenbar sind aber auch Benziner betroffen.

Es ist was faul im VW-Staat.
Es ist was faul im VW-Staat.
Bild: EPA/DPA FILE

Europas grösster Autokonzern hat in der Abgas-Affäre eine neue milliardenschwere Baustelle. Demnach ist bei internen Untersuchungen festgestellt worden, dass es bei etlichen Motoren auch Unregelmässigkeiten beim Kohlendioxid-Ausstoss (CO2) gibt.

«Nach derzeitigem Erkenntnisstand können davon rund 800'000 Fahrzeuge des Volkswagen Konzerns betroffen sein», heisst es in einer Mitteilung vom Dienstagabend in Wolfsburg. «Die wirtschaftlichen Risiken werden in einer ersten Schätzung auf rund zwei Milliarden Euro beziffert.»

Bisher ging es im Abgas-Skandal um Stickoxid (NOX). Im September hatte das Unternehmen eingestanden, bei Abgas-Tests auf dem Prüfstand mit Softwarehilfe die Ergebnisse für Diesel-Motoren manipuliert zu haben. Die Software schaltet in Testsituation in einen Sparmodus. In diesem Zusammenhang musste VW bereits 6.5 Milliarden Euro zurückstellen.

Auch Benzinmotoren betroffen

Im Rahmen der derzeit laufenden Überprüfungen aller Prozesse und Abläufe bei Dieselmotoren ist laut VW aufgefallen, dass bei der CO2-Zertifizierung einiger Fahrzeugmodelle zu niedrige CO2- und damit auch Verbrauchsangaben festgelegt wurden. Betroffen seien ganz überwiegend Fahrzeuge mit Dieselmotoren; das heisst: auch Benzinmotoren dürften betroffen sein.

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Der VW-Vorstand werde «unverzüglich» mit den zuständigen Zulassungsbehörden über die Konsequenzen dieser Feststellungen in einen Dialog treten, hiess es weiter. VW sei bestrebt, schnellstmöglich eine Klärung der weiteren Vorgehensweise sowie eine korrekte Einstufung der CO2-Werte bei den betroffenen Fahrzeugen vorzunehmen.

VW-Chef Matthias Müller versprach erneut, eine «schonungslose» Aufklärung. «Dabei machen wir vor nichts und niemandem Halt. Das ist ein schmerzhafter Prozess, aber er ist für uns ohne Alternative.» Dies sei die Voraussetzung für die grundlegende Neuausrichtung des Konzerns.

(sda/dpa)

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