Der spanische Priester, der wegen der mutmasslichen Weitergabe geheimer Dokumente aus dem Vatikan angeklagt wurde, ist aus dem Gefängnis entlassen worden. Er steht aber unter Hausarrest und darf den Vatikan nicht verlassen.
24.12.2015, 04:5724.12.2015, 06:12
Wie der Vatikan am Mittwoch mitteilte, wurde Lucio Ángel Vallejo Balda am Vortag eine Wohnung im Kirchenstaat zugewiesen. Vallejo Balda war im November zusammen mit seinen Mitarbeitern Francesca Chaouqui und Nicola Maio festgenommen worden.
Gegen sie und die Journalisten Emiliano Fittipaldi und Gianluigi Nuzzi begann am 24. November ein Prozess wegen Diebstahls und Veröffentlichung vertraulicher Dokumente. Es drohen jeweils bis zu acht Jahre Haft. Vallejo Balda wirft Chaouqui vor, sie habe ihn zu den Straftaten verführen wollen, was diese zurückweist.

Fittipaldi (links) und Nuzzi (rechts) im Blitzlichtgewitter.
Bild: EPA/ANSA
Die Journalisten sollen die Geheimdokumente von Chaouqui und Vallejo Balda bekommen haben, die zusammen mit Maio früher für eine von Papst Franziskus eingerichtete Wirtschaftsprüfungskommission arbeiteten.
Nuzzi bezeichnet den Prozess als Manöver, um die Aufmerksamkeit von «peinlichen Enthüllungen über eine Kaste der Privilegierten» abzulenken. Ein Gesetz zum Schutz von Informanten existiert im Vatikan nicht. (dwi/sda)
Das könnte dich auch noch interessieren:
In Grossbritannien demonstrieren über 100'000 Personen gegen Migranten. Auch der Tech-Milliardär warnte vor der angeblichen «Zerstörung des Landes» durch Einwanderung – und rief die Menge zum Widerstand auf.
Kommt es innerhalb der Rechten Grossbritanniens zu einem Kampf um die Vormachtstellung? Eine Woche nach dem überaus erfolgreichen Parteitag der Reform-Party von Nationalpopulist Nigel Farage mobilisierte am vergangenen Samstag der Rechtsextremist Tommy Robinson bis zu 150'000 Menschen zu einem Protestmarsch in London. In einem Meer britischer und englischer Fahnen protestierten sie gegen Einwanderer und gegen jegliche Einschränkung der Meinungsfreiheit.