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«Der Fussball ist gerecht. Heute hat die bessere Mannschaft gewonnen. Da kann man nur gratulieren.» So nüchtern fasst Marco Streller den Cupfinal zusammen. Er hatte sich seinen Abschied natürlich anders vorgestellt, aber wie er selbst zugibt: «Sion war besser.»
Dans le vestiaire des champions #LMFCSION pic.twitter.com/oMTZfBolFE
— Julien Caloz (@juliencaloz) 7. Juni 2015
Elsad Zverotic weiss warum es geklappt hat: «Constantin hat uns in der letzten Woche auf diesen Final eingeschworen. Ich bin glücklich, können wir ihm den Pott schenken.» Auch Vero Salatic ist froh, dass es geklappt hat: «Basel kam nicht ins Spiel. Ich würde sagen, dass wir der verdiente Sieger sind heute.» Und der Boss selbst erklärt: «Wir haben im Winter die Mannschaft entscheidend verstärkt. Das ist ein fantastischer Sieg.»
33 Punkte und sechs Ränge trennten die beiden Teams am Ende der Super-League-Saison – zugunsten des FC Basel. 3:0 hiess das Schlussresultat im Cupfinal - zugunsten des FC Sion. Und das Verdikt war auch in dieser Deutlichkeit berechtigt. Sion war von A bis Z dominant. Spielerisch und kämpferisch überlegen. Die Walliser hatten einen Game-Plan. Zwischen den Teams gab es einen Unterschied von mindestens einer Klasse.
Der FC Sion setzte den FCB von der ersten Minute an mit hohem Pressing unter Druck, kam in den ersten sechs Minuten zu zwei Chancen (Offsidetor von Konaté, Schuss Konaté von Vailati in Corner gelenkt) und nach 18 Minuten zur hochverdienten Führung. Carlitos bediente Moussa Konaté, der alleine auf Germano Vailati zulief und locker einschob. 16 Tore hatte der Senegalese in der Super League erzielt, das entscheidende Tor im Halbfinal gegen den FC Zürich ebenfalls und nun wies er den von Beginn an entfesselt aufspielenden Wallisern auch im Final früh den Weg.
Sion würde im Cupfinal auch Barcelona schlagen
— Fabian Ruch (@fabinho14) 7. Juni 2015
Der Walliser Cup-Mythos ist schweizweit bekannt. Deshalb war Sion kein richtiger Aussenseiter, auch wenn der FC Basel als Schweizer Meister auf dem Papier der Favorit war. Doch die Art und Weise wie Sion den Gegner beherrschte, war unvorstellbar gewesen. Denn das Walliser Feuerwerk wollte einfach nicht enden. Kurz vor der Pause verstolperte Carlitos noch eine Chance zum 2:0, doch die weiteren Tore waren damit bloss aufgeschoben.
Nach der Pause brach das Unheil über den FCB nämlich innerhalb der ersten 15 Minuten hinein. Carlitos schlug einen weiteren wunderbaren Ball in die Tiefe, diesmal auf Edimilson Fernandes, und auch der Cousin des Nationalspielers Gelson Fernandes bezwang Vailati im Duell (50.). Zehn Minuten später krönte Carlitos seinen spektakulären Auftritt: Elsad Zverotic flankte von rechts und der Portugiese lenkte den Ball am hinteren Torpfosten mit einem Hechtköpfler ins Tor.
Das war es. Der FC Basel hatte von der ersten Minute an nicht den Eindruck erweckt, die Walliser Cupserie zerschlagen zu können. In der letzten halben Stunde ein 0:3 aufzuholen, war erst recht nicht mehr möglich. Denn der FCB, an sich das Schweizer Team mit der grössten Erfahrung in wichtigen Spielen, lieferte einen Auftritt ab, der jenseits von Gut und Böse war. Nie fand er Zugriff auf Spiel und Gegner. Die erste richtige Chance hatte er nach 63 Minuten und bei einem Kopfball von Fabian Frei. Man kann sich nicht erinnern, wann der FCB, der gerade zum sechsten Mal in Folge Meister geworden war, gegen einen Schweizer Kontrahenten derart chancenlos und vorgeführt worden war. Die dritte Cupfinal-Niederlage in Folge war da nur die logische Konsequenz. (fox/si)