Ronald Reagan hat's vorgemacht, Vitali Klitschkow ist seinem Beispiel gefolgt. Popularität vor der Kamera lässt sich durchaus in Wählerstimmen ummünzen.
Popularität lässt sich Keshtjella Pepshi nicht absprechen. Die 28-Jährige wurde 2010 zur Miss Kosovo erkoren, bei der Wahl zur Miss Bern scheiterte sie im gleichen Jahr erst im Halbfinal. Jetzt will Pepshi für die CVP Bern in den Nationalrat einziehen.
Die fehlende Erfahrung in der Politik sei kein Problem, betont Pepshi in einem Interview mit der albanischen Diaspora-Website Dialogplus.ch, denn: «Modeln und Politik liegen nahe beieinander. In beiden Bereichen sind die gleichen Tugenden gefragt.» Wie beim Modeln wolle sie auch in der Politik eine Botschafterrolle einnehmen, so Pepshi.
Ihr Wahlprogramm umschreibt die 28-Jährige, die auf Facebook ihre Bewunderung für den erzkonservativen republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump äusserte («You got my full support to become president of the United States»), folgendermassen: «Das Wichtigste für mich in der Politik ist die Armutsbekämpfung, die Förderung der Integration und der Kampf gegen das Verbrechen und die organisierte Kriminalität.»
Pepshi zählt auf die Unterstützung durch ihre Landsleute: «Ich hoffe, dass viele unserer Community im Kanton Bern für mich stimmen werden.» Zwischen 150'000 und 170'000 Menschen mit kosovarischen Wurzeln leben gemäss Bundesamt für Migration in der Schweiz.
Auf die Stimmen der kosovarischen Gemeinschaft hofft auch die CVP Bern. Seit den letzten Wahlen 2011 haben die Berner Christlichsozialen keinen Sitz mehr im Nationalrat. Mit der aktuellen Nationalratsliste wolle man auch «neue Wählerinnen und Wähler ansprechen», so Parteipräsidentin Alexandra Perina-Werz in der Medienmitteilung. Neben Pepshi sind zwei weitere kosovarisch-stämmige Kandidaten auf der Liste. (wst)