Die Stadt Donezk in der Ostukraine erlebt gerade eine «harte Russifizierung»: Russische Panzer und Grad-Mehrfachraketenwerfer zerstören ganze Stadtquartiere und machen den 2012 für 875 Millionen Dollar neu gebauten Flughafen Donezk dem Erdboden gleich.
Dieser russischen Übermacht hat die kleine und schlecht ausgerüstete ukrainische Armee wenig entgegenzusetzen – ausser fünf kecken Pin-up-Postern, die für eine «sanfte Ukrainisierung» werben.
Erotische Pin-ups wurden schon vor 100 Jahren als massenwirksames Medium für Kriegspropaganda entdeckt, um die eigenen Soldaten anzuspornen und den Gegner zu demoralisieren. Im Zweiten Weltkrieg führten US-Soldaten millionenfach Pin-up-Bilder mit sich.
Im Krieg gegen Russland kleben ukrainische Soldaten die Uniformmädchen mit ihren frechen Sprüchen an die Scheiben der Marschrutki-Kleinbusse, die sie an die Front fahren. Die Pin-ups hängen auch in Kommandoposten. Man muss aber schon genau hinsehen, um die versteckten Botschaften zu lesen. Und man muss mit der russisch-ukrainischen Kultur vertraut sein, um sie zu entschlüsseln.
Die Pin-ups kommen aus dem Atelier von Swjatoslaw Paschtschuk, einem bekannten Illustrator und TV-Regisseur aus Kiew. Der 35-Jährige ist auf historische Themen spezialisiert und bekannt für seine Bilder von farbenprächtigen Trachtenleuten aus allen Ethnien der Ukraine.
Sein nächstes Projekt ist denn auch der «Ukrainische Ethno-Kalender», für den er über Kickstarter noch Geld sucht. Parallel dazu zeichnet er schon an neuen Pin-up-Postern für die ukrainischen Soldaten. Die ersten Skizzen sind bereits durchgesickert. «Kruto» – ein wirklich «heisser Shit» – wie die Soldaten an der Front sagen würden.