Drei Newcomer ohne Länderspieleinsatz sind im vorläufigen Kader Deutschlands für die Fussball-EM 2016 in Frankreich: Joshua Kimmich, Julian Brandt und Julian Weigl. Bundestrainer Jogi Löw lobte die jungen Spieler, man habe sie intensiv beobachtet.
Julian Weigl (20): «Er spielt eine sehr gute Rolle, hat eine unheimliche Übersicht, viele Qualitäten, zum Beispiel seine Ballsicherheit.»
Joshua Kimmich (21): «Er ist sehr variabel einsetzbar, hat mit Bayern München auf hohem Niveau gespielt und trainiert.»
Julian Brandt (20): «Er ist technisch sehr gut, schnell, kann auch in engen Räumen hervorragend kombinieren und er hat in den letzten Wochen einen Lauf.»
Mit im vorläufigen Aufgebot ist auch Bastian Schweinsteiger. Der Captain ist seit längerer Zeit verletzt. Löw sagte, er sei ständig mit dem Spieler und seinen Ärzten in Kontakt gestanden. «Bastian kann voll belasten. Man muss sehen, ob er nächste Woche schon mit uns ins Training einsteigen kann oder nicht. Man muss ganz einfach noch ein bisschen abwarten.»
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— Rabattmarkenfälscher (@Burpeelover) 17. Mai 2016
Eher überraschend wurde Lukas Podolski aufgeboten. Der 127-fache Nationalspieler habe «immer noch einen sportlichen Wert», betonte Löw, «auch wenn das einige nicht so sehen wollen.» Podolski könne einem Team auch abseits des Rasens sehr viel geben.
Dagegen müssen die Dortmunder Erik Durm, Marcel Schmelzer und Matthias Ginter alle ebenso zu Hause bleiben wie der von manchen Experten geforderte Gonzalo Castro.
«Es gibt im vorläufigen Kader keinen potenziellen Streichkandidaten, ich habe keine Tendenz», sagte Löw und kündigte damit einen harten Konkurrenzkampf an. Der Bundestrainer betonte, dass nicht alleine die fussballerischen Qualitäten den Ausschlag für eine Nominierung gäben: «Neben dem sportlichen Wert ist auch die Persönlichkeit wichtig und der Beitrag, den ein Spieler auf und neben dem Platz für die Mannschaft leisten kann.»
Denn, so Löw weiter, es gehe bei einem Turnier um mehr, als einfach guten Fussball zu spielen: «Es geht in den nächsten Wochen darum, mit der Mannschaft eine Einheit zu bilden und ein bedingungsloses Miteinander zu schaffen für unser Ziel.» Dieses ist im Lande des Weltmeisters selbstredend der EM-Titel. Es wäre nach 1972, 1980 und 1996 der vierte deutsche Triumph an einer Europameisterschaft.
Tor: Manuel Neuer (Bayern), Bernd Leno (Leverkusen), Marc-André Ter Stegen (Barcelona).
Abwehr: Jérôme Boateng (Bayern), Emre Can (Liverpool), Jonas Hector (Köln), Benedikt Höwedes (Schalke), Mats Hummels (Dortmund), Shkodran Mustafi (Valencia), Sebastian Rudy (Hoffenheim), Antonio Rüdiger (AS Roma).
Mittelfeld: Julian Brandt (Leverkusen), Julian Draxler (Wolfsburg), Sami Khedira (Juventus), Joshua Kimmich (Bayern), Toni Kroos (Real Madrid), Mesut Özil (Arsenal), Leroy Sané (Schalke), Bastian Schweinsteiger (Manchester United), Julian Weigl (Dortmund).
Sturm: Karim Bellarabi (Leverkusen), Mario Götze (Bayern), Mario Gomez (Besiktas), Thomas Müller (Bayern), Lukas Podolski (Galatasaray), Marco Reus (Dortmund), André Schürrle (Wolfsburg).
Bis zum Turnier muss Löw sein Team noch auf 23 Spieler reduzieren (drei Goalies und 20 Feldspieler). Deutschland trifft an der EM in der Gruppenphase auf die Ukraine, Polen und Nordirland.