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Roger Federer hat in der ersten Runde von Halle mit Philipp Kohlschreiber einen echten Prüfstein vorgesetzt bekommen. Beim 2:11 Stunden-Krimi läuft nicht alles nach Plan, obwohl er den Deutschen auch im neunten Duell besiegen kann.
Im Tiebreak des dritten Satzes hat Kohlschreiber beim Stand von 3:5 aus Federers Sicht eigentlich alle Vorteile auf seiner Seite. Doch die Weltnummer 29 kann das Match nicht ausservieren. Der Schweizer schlägt unerbittlich zurück, macht vier Punkte in Folge und nutzt seinen dritten Matchball zum hart erkämpften Erstrunden-Erfolg.
«Ich habe schon gedacht, das Glück ist heute nicht auf meiner Seite», sagt Federer nach der Partie im Platz-Interview. «Am Schluss war es das dann doch. Ich bin sehr zufrieden, aber es tut mir natürlich leid für Philipp.»
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— Roger Federer (@rogerfederer) 12. Juni 2015
Federer zeigt teilweise traumhaftes Tennis. Wie beispielsweise im ersten Satz, als er Kohlschreiber mit einer hinter dem Rücken gespielten Rückhand überlobt. Doch der Schweizer spielt noch kein unwiderstehliches Rasen-Tennis und der Deutsche hält gut mit.
Vor der klaren Führung im Tiebreak des dritten Satzes hat aber auch Kohlschreiber eine ordentliche Portion Glück. Beim Stand von 4:5 kommt Federer bei Aufschlag seines gelegentlichen Trainingspartners zu den ersten zwei Matchbällen. Einen davon wehrt der Deutsche mit zwei Bällen auf die Linie ab.
Kohlschreiber mag wie Federer die Rasenunterlage, wie sein Sieg 2011 in Halle belegt. Entsprechend druckvoll agiert er. Der Deutsche lässt auch nicht locker, als er im ersten Satz mit 2:4 in Rückstand geriet. Der in Altstätten im Rheintal wohnende Bayer kämpft sich zurück. Auch in der Kurzentscheidung macht er zunächst zwei Minibreaks wett, bevor er den Satz doch noch abgeben muss.
Im zweiten Umgang unterlaufen Federer in einer ansonsten sehenswerten Partie ein paar leichte Fehler zuviel und ärgert sich über den Schiedsrichter, der eine späte Challenge des Deutschen gutheisst. Dies lässt sich am Kuriosum erkennen, dass Kohlschreiber den Satz mit einer Quote von bloss 48 Prozent erster Aufschläge gewinnt.
Dass es so eng geworden ist, hat auch mit der schwierigen Umstellung auf Rasen zu tun. Federer hatte mit der rutschigen Unterlage dann auch so seine Probleme. Gleich dreimal rutscht der «Maestro» aus und fällt auf den Rasen – obwohl er gut trainiert und extra früh nach Halle angereist sei. Aber: «Der Rasen spielt sich etwas anders als in den Jahren zuvor. So oft ausgerutscht wie heute bin ich sonst in einer ganzen Rasensaison».
In der 2. Runde hat Federer die Chance alles besser zu machen. Es könnte nämlich zur Rasen-Revanche gegen Sergej Stachowski (ATP 49) kommen, der Federer 2013 sensationell in Wimbledon ausschaltete. Der Ukrainer muss dazu noch den Letten Ernests Gulbis aus dem Turnier werfen. (pre/si)