Nach tagelangen Grossbränden in Israel hat sich am Donnerstag vor allem in der Hafenstadt Haifa die Lage dramatisch zugespitzt: Tausende mussten ihre Häuser verlassen. 50'000 Menschen wurden in Sicherheit gebracht.
Mehrere Wohngebiete der mit 270'000 Einwohnern drittgrössten Stadt Israels wurden nach Angaben der Polizei geräumt. 25 Personen wurden wegen Rauchvergiftungen behandelt, wie der Rettungsdienst Magen David Adom mitteilte.
Bei den Löscharbeiten in Haifa setzt Israel auch die Armee ein. Zwei Batallione der Rettungseinheit seien in die Brandgebiete verlegt worden, teilte das Militär am Donnerstag mit. Auch Soldaten der Reserve seien aufgerufen worden, Polizei und Feuerwehr beim Kampf gegen die Flammen und bei der Evakuierung zu helfen. Bisher sind nach Polizeiangaben in Haifa acht Wohnviertel geräumt worden.
Die Brände wüteten in mehreren Landesteilen, darunter in der Gegend um Nazareth und Jerusalem, hiess es weiter. Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts der Brandstiftung. In Israel herrscht eine lange Trockenheit und starke Winde fachen die Brände weiter an.
Der Minister für öffentliche Sicherheit, Gilad Erdan, geht laut einem Bericht der «Haaretz» davon aus, dass die Feuer wegen des starken Windes noch bis in die nächste Woche hinein wüten werden.
Mittlerweile unterstützen Italien, Kroatien, Griechenland, die Türkei und Zypern die Behörden im Kampf gegen den Flammen. Dies teilte das Aussenministerium mit.
Auch Russlands Präsident Wladimir Putin habe dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu bei einem Telefonat die sofortige Entsendung von zwei riesigen Löschflugzeugen zugesagt, teilte Netanjahus Büro mit. (whr/sda/dpa)