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Russland baut Militärbasis in der Arktis

Luftaufnahme des Franz-Josef-Land: In dieser Region befindet sich die neue russische Basis.
Luftaufnahme des Franz-Josef-Land: In dieser Region befindet sich die neue russische Basis.
Bild: Wikipedia

Putin festigt seine Ansprüche in der Arktis: Militärbasis für 150 Soldaten fast fertig

21.10.2015, 02:01
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Russland hat in der Arktis eine Militärbasis gebaut, in der nach Angaben der Regierung 150 Soldaten eineinhalb Jahre lang autonom leben können. Das Verteidigungsministerium gab am Dienstag in Moskau bekannt, dass der Komplex auf der Insel Alexandraland auf dem Archipel Franz-Josef-Land zu 97 Prozent fertiggestellt sei.

Die «Arktisches Kleeblatt» getaufte Militärbasis wurde mit den russischen Farben rot, weiss und blau versehen und ist 14'000 Quadratmeter gross.

Russland baut seine militärische Präsenz in der Arktis derzeit aus. Dies ist Folge einer erneuerten Militärdoktrin, in der die Region als von höchster Priorität eingestuft wurde. Hintergrund sind die reichen Rohstoffvorkommen dort und die strategische Position. Eine ähnliche Militärbasis hatte Russland bereits südlicher auf der Insel Kotelny gebaut.

Fast 5 Milliarden Tonnen Brennstoff

Erst im August hatte Moskau in einem Schreiben an die UNO seinen Anspruch auf rohstoffreiche Gebiete rund um den Nordpol untermauert. Dabei forderte Russland die Hoheitsrechte über eine Fläche von 1.2 Millionen Quadratkilometern in der Arktis.

Unvergessen: Zur demonstrativen Untermauerung seiner Ansprüche pflanzte Russland 2007 per U-Boot eine Flagge am Nordpol.
Unvergessen: Zur demonstrativen Untermauerung seiner Ansprüche pflanzte Russland 2007 per U-Boot eine Flagge am Nordpol.
Bild: AP/RUSSIAN POLAR EXPLORERS

Das von Russland beanspruchte Gebiet umfasst auch den Nordpol und würde Moskau nach eigenen Angaben den Zugang zu 4.9 Milliarden Tonnen fossiler Brennstoffe verschaffen.

Wegen der in der Arktis vermuteten Öl- und Gasvorkommen melden auch die vier anderen Anrainerstaaten der Arktis - die USA, Dänemark, Norwegen und Kanada - Gebietsansprüche in der entlegenen Region an. Das voranschreitende Abschmelzen des Packeises macht die Region auch für den Frachtverkehr zwischen Atlantik und Pazifik zunehmend attraktiv. (trs/sda/afp)

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Die Fotografin Camille Seaman hat über zehn Jahre lang die Arktis sowie die Antarktis fotografiert.
quelle: dukas/catersnews / camille seaman
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