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Dietikon ZH: Wärterin befreit mutmasslichen Vergewaltiger und flieht mit ihm

Dietikon ZH: Wärterin befreit mutmasslichen Vergewaltiger und flieht mit ihm

09.02.2016, 15:1810.02.2016, 13:40
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Das gibt's auch nicht alle Tage: In Dietikon ZH ist eine Gefängniswärterin mit einem verurteilten und inhaftierten Vergewaltiger auf der Flucht. Die Polizei sucht nach den beiden. Die 32-Jährige soll am frühen Dienstagmorgen angeblich den Häftling befreit haben und mit dem Mann geflohen sein.

Wärterin Angela Magdici soll die Flucht ermöglicht haben.
Wärterin Angela Magdici soll die Flucht ermöglicht haben.
Bild: kapo

Es handelt sich bei dem Insassen um einen 27 Jahre alten Syrer, der 2010 in die Schweiz gekommen ist. Hassan Kiko war wegen einer Vergewaltigung im Dezember 2015 zu vier Jahren Haft verurteilt worden, sagte die zuständige Staatsanwaltschaft auf Anfrage von watson. Der Mann hatte die Tat bestritten und Berufung gegen das Urteil eingelegt, das deswegen noch nicht rechtskräftig war. Laut Blick hat sich Kiko im November 2014 an einer 15-Jährigen in Schlieren ZH vergangen.

Auf der Flucht: Hassan Kiko.
Auf der Flucht: Hassan Kiko.
Bild: kapo

Die Flucht war am Dienstagmorgen bemerkt worden, so die Staatsanwaltschaft. Wärterin Angela Magdici hatte einen Schlüssel zur Zelle des Häftlings und ihm die Türe aufgeschlossen. Zu den den weiteren Umständen der Flucht machte die Behörde keine Angaben. Ob zwischen der Aufseherin und dem Syrer eine persönliche Beziehung bestehe, sei nicht bekannt, sagte Rebecca de Silva, Mediensprecherin des Amtes für Justizvollzug. Der berufliche Umgang zwischen Aufseherin und Häftling müsse nun genau abgeklärt werden.

Die Polizei vermutet, dass die beiden ins Ausland getürmt sind. Eine internationale Fahndung nach den Flüchtigen wurde eingeleitet. Aufgrund erster Ermittlungen könnten sich die beiden Flüchtigen mit einem schwarzen BMW X1 mit dem Kennzeichen ZH 528 411 nach Italien abgesetzt haben. Sie wurden international zur Fahndung ausgeschrieben.

Eine Flucht, wie sie sich im Gefängnis Limmattal abgespielt hat, gab es laut de Silva noch nie. Überhaupt seien Gefängnisausbrüche im Kanton Zürich sehr selten. 2010 gelang zwei Häftlingen die Flucht aus den Gefängnissen in Horgen und Affoltern am Albis. Der eine stellte sich kurz danach selber, der andere wurde innerhalb eines Monats verhaftet. 

Wer etwas über den Verbleib des Duos weiss, wird gebeten, sich mit der Kantonspolizei Zürich, Tel. 044 247 22 11, in Verbindung zu setzen.

Das Gefängnis Limmattal in Dietikon ZH hat 72 Plätze: 48 für Erwachsene, 24 für Jugendliche. Es wurde im September 2010 als Teil des Bezirksgebäudes in Betrieb genommen.
Das Gefängnis Limmattal in Dietikon ZH hat 72 Plätze: 48 für Erwachsene, 24 für Jugendliche. Es wurde im September 2010 als Teil des Bezirksgebäudes in Betrieb genommen.
bild: kapo

(phi/sda)

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70 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Züzi31
09.02.2016 15:50registriert August 2015
Ich wohne in der Nähe. Ich halte die Augen für euch offen. No big deal.
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Scaros_2
09.02.2016 16:10registriert Juni 2015
Wie konnte diese Frau von der Zelle bis nach Aussen gelangen? Gibt es da kein doppeltes System, das z.b. ein "innerer" wärter nie mit jemanden nach aussen kann resp. ein äusserer Wärte nicht zu den Gefangenen Kommt? Scheint ja gravieren zu sein wenn man sich das so anhört
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trollo
09.02.2016 18:20registriert Januar 2016
selbstausschaffender krimineller, der typ hat vorbildcharakter.
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