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«Geile Siech!»: Die watson-User diskutieren über Super-Lehrling Cyril – während das Unternehmen den Facebook-Eintrag löscht

Die SMS-Sammlung von Lehrling Cyril löst eine heisse Diskussion aus.
Die SMS-Sammlung von Lehrling Cyril löst eine heisse Diskussion aus.Bild: facebook/fsparker

«Geile Siech!»: Die watson-User diskutieren über Super-Lehrling Cyril – während das Unternehmen den Facebook-Eintrag löscht

Eigentlich sollte alles nur ein Scherz sein. Doch dann löst das Facebook-Posting einer Werbeagentur eine ungeplante Ketten-Reaktion aus. Wie die watson-User reagierten und warum das Unternehmen den Eintrag nun gelöscht hat.
16.07.2015, 11:5716.07.2015, 12:06
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Die Zürcher Werbeagentur FS Parker gratuliert ihrem Lehrling Cyril via Facebook zur bestandenen Prüfung. Und postet als kleine Hommage eine Reihe von SMS, die dieser im Laufe seiner Ausbildung verfasst hat, um sich krankzumelden oder eine Verspätung anzukündigen. Mit diesem Gratulations-Posting hat das Unternehmen eine Ketten-Reaktion ausgelöst, mit der wohl niemand gerechnet hatte.

Einen Tag nachdem FS Parker das Posting am Dienstagmorgen aufgeschaltet hat, hat der Eintrag schon 3000 Likes und mehrere hundert Kommentare kassiert. watson nimmt die Geschichte auf und berichtet über «den beliebtesten Lehrling der Schweiz». Der Empfänger von Cyrils Entschuldigungs-SMS, Benjamin Franz, kommt dort zu Wort. Für ihn stand ein Rauswurf niemals zur Debatte: «Während vier Jahren ab und an morgens zu spät zu kommen, ist menschlich. Und da er sonst, wie im Post erwähnt, super Arbeit geleistet hat, wäre das für uns niemals ein Grund für eine Entlassung».

Unternehmen löscht den Facebook-Eintrag

Als nächstes schwappt die Geschichte rüber nach Deutschland. Dort berichtet die Huffington Post über «den faulsten Azubi aller Zeiten», der sich versucht, «vor der Arbeit zu drücken».

Diese Berichterstattung bringt das Fass zum Überlaufen: Das Team von FS Parker beschliesst, den ursprünglichen Facebook-Post zu löschen – und einen neuen Eintrag aufzusetzen: «Wir hatten Cyril's beste Entschuldigungen als Hommage an einen fantastischen Lehrling gepostet. Mit einem grossen Augenzwinkern und viel Respekt für seinen Abschluss», heisst es da. 

Und weiter: «Ihr kennt das ja, das Internet ist nur begrenzt lustig und kann schnell auch zum Arschloch werden.» Um Cyril zu schützen und ihn in das richtige Licht zu rücken, habe man sich dazu entschlossen, den Eintrag zu löschen.

«Cyril, bisch ein geile Siech!»
watson-User «Atomschlaf»

Auch bei den watson-Lesern hat die Geschichte eine Menge Reaktionen ausgelöst: Mehr als 600-mal wird der entsprechende Artikel auf Facebook und Twitter geliked, geteilt oder kommentiert. Hier überwiegen Kommentare wie «Das kommt mir irgendwie bekannt vor», «So einen kenne ich auch» oder «Der Unterschied zwischen ihm und mir? Er ist schon fertig, ich hab noch zwei Jahre.»

Und auch direkt auf watson wird über Cyril diskutiert. Überfliegt man die Kommentare, wird schnell klar: Die watson-Community feiert Cyril ordentlich ab. User «Atomschlaf» hat seinen Nickname als Hommage an eine von Cyrils Entschuldigungs-SMS gewählt und schreibt: «Cyril, bisch ein geile Siech!! Pünktlichkeit ist sowieso total overrated in diesem Land. Habe mich extra für diesen Kommentar und zu deinen Ehren bei watson registriert. Siehe nick ;-P»

Kaum eine kritische Stimme

User «ratson» schreibt: «Sehr sympathisch!» und «Sa.Set.» kommentiert: «Wenn er seine Arbeit entsprechend gut erledigt hat und wohl in einem Job ist, wo es keine Rolle spielt, wann man im Geschäft ist (im Detailhandel sieht das dann anders aus), finde ich die Reaktion von der Chef-Etage ganz in Ordnung. :)»

In der Menge der positiven Kommentare lässt sich praktisch nur eine kritische Stimme finden: User «kbalogh» schreibt: «Pünktlichkeit ist eine Sache des Respekts – mit der menschlichen Natur hat das herzlich wenig zu tun.»

Hier das gesamte neue Posting der Werbeagentur:

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9 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Job Bunjob
16.07.2015 12:49registriert Mai 2015
Da zeigen die Deutschen wieder einmal, dass sie gar keinen Spass verstehen... wenn es um die Arbeit geht.
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