29.12.2015, 14:3029.12.2015, 17:35
Damit setzt sich der HC Davos in extremis doch noch durch und darf morgen im Halbfinale gegen das Team Canada ran. Nach einer bärenstarken Startphase und zweimaliger Führung hat plötzlich nicht mehr viel für einen Bündner Sieg gesprochen: Jokerit hat sich gefangen und die Partie scheinbar entscheidend gedreht. Doch Davos hat nie aufgesteckt, sich zurückgebissen und in einer spektakulären Overtime für die Entscheidung gesorgt.
Sciarioni hämmert den HC Davos ins Glück! Ambühl umkurvt in gewohnter Ambühl-Manier die gegnerische Abwehr und spielt Sciarioni mustergültig frei.
Unglaublich, was da abgeht: Auf der anderen Seite scheitert Picard am Aussennetz.
Picard verliert die Scheibe in der eigenen Zone, Jormakka scheitert am ausgefahrenen Stockarm von Senn.
Senn hält seine Farben mit zwei Monsterparaden im Spiel!
Die letzten fünf Minuten dieser Partie sind angepfiffen – wer darf morgen Nachmittag im Halbfinale das Team Canada fordern?
Die Strafe ist vorbei, und kurz darauf auch die reguläre Spielzeit! Die erste Verlängerung am diesjährigen Spengler Cup ist Tatsache. Unglaublich, wie sich die Davoser da hineingebissen und die Verlängerung erzwungen haben. Übrigens: Ganz nach dem Regelwerk aus Übersee werden sich jetzt nur noch je drei Feldspieler auf dem Eis messen.
Jokerit ist fast unentwegt im Davoser Defensivdrittel am hantieren, einen gefährlichen Abschluss gibt es allerdings nicht.
Koistinen muss bei Aaltonen die Notbremse ziehen und verabschiedet sich für die nächsten zwei Minuten auf die Strafbank.
Nur noch wenige Minuten bleiben – kommt es zur ersten Verlängerung an diesem Spengler Cup?
Und da fällt doch tatsächlich der Ausgleich! Wieser spielt Walser perfekt frei, dieser kann auf das leere Tor einschieben.
Kurz, nachdem Jokerit wieder vollständig ist, dann doch noch die Grosschance für die Bündner. Am Ende liegt das Tor frei, doch keiner steht da, um einzuschieben.
Koistinen kurvt gekonnt ums Tor, die Davoser Formation steht – doch dann gibt der Finne die Scheibe fahrlässig her. Ein Sinnbild für das gesamte Powerplay.
Walser bricht durch die Abwehr und stochert die Scheibe unter starker Bedrängnis aufs Tor, kann ihr aber nicht mehr den entscheidenden Richtungswechsel verpassen. Helenius begräbt sie dankbar unter sich.
Kulda reisst Picard mit dem Stock unsanft zu Boden und muss auf die Strafbank. Kann der HCD profitieren?
Das hat sich abgezeichnet: Jörg schnappt sich die Scheibe im Slot und hängt diese lässig per Handgelenkschuss unter die Latte. Damit liegt der HCD nur noch einen Treffe zurück.
Zwischenspurt der Davoser: Auch Jung versucht sich aus der Distanz, scheitert aber an Hellenius.
Endlich mal wieder ein Aufreger: Ein Abschluss von Ambühl scheint unter Helenius zu verschwinden, kriecht dann aber doch nochmals hervor. Pelletier reagiert am schnellsten und spediert die Scheibe aus der Gefahrenzone.
Das letzte Quäntchen Überzeugung scheint auf beiden Seiten etwas verloren gegangen zu sein: Reihenweise knallen die Abschlüsse nur gegen die Bande oder verschwinden ungefährlich in einer Fanghand. Nur: Jokerit muss natürlich auch nicht mehr; ganz anders sieht es beim HCD aus.
Der wendige Ambühl kurvt durch den gegnerischen Stockwald – und wird scheinbar regelwidrig zu Fall gebracht. Zumindest, wenn es nach dem aufjaulenden Publikum gehen würde. Doch die Referees lassen sich nicht beeindrucken und lassen die Aktion zurecht weiterlaufen.
Auf der Gegenseite prüft Kulda den Goalie mit einem Slapshot von der Drittelsbegrenzung. Senn ist auf dem Posten.
Corvi umkurvt den gegnerischen Kasten und legt ab auf Guerra. Dessen Knaller durchbricht gefühlt die Bande – aber eben, verfehlt das Tor.
... als auch den Bündner für 2+2+10 Minuten in die Kühlbox. Numerisch wird das aber keine Änderungen nach sich ziehen.
... und schickt sowohl den Finnen ...
Endlich, die erste Rauferei! Joensuu gegen Sciarioni. Der Schiedsrichter unterbindet das ganze allerdings ziemlich schnell ...
Wieder einmal geht es rasant Richtung Tor von Senn. Ein Querpass reicht und Mäki hat freie Schussbahn, doch der Davoser Schlussmann kann die Scheibe ablenken.
Die Finnen haben definitiv in diese Partie gefunden – und zeigen das mit eindrücklichen Kombinationen im Davoser Drittel. Die Steinböcke laufen grösstenteils hinterher.
Folgt die dritte und letzte Niederlage der Davoser an diesem Spengler Cup? In einer halben Stunde wissen wir mehr.
Der Schiedsrichter hat ein Einsehen und entlässt die geknickten Bündner in die Kabine. Was für eine Wende in diesem Mitteldrittel: Die Davoser werden dreimal kalt erwischt und liegen nach optimalem Start nun plötzlich zurück. Jokerit hat sich eindrücklich gefangen und die Partie verdientermassen gedreht.
Es kommt noch bitterer für die Bündner: Goalie Senn scheint einen an sich harmlosen Schuss von Regin eigentlich unter Kontrolle zu haben. Der Puck rutscht ihm dann aber doch aus der Fanghand und der Jungspund befördert ihn gleich selbst über die Linie. Sehr unglücklich.
Was für ein Rückschlag für die Bündner! Zu Beginn dieser Partie sah es kurzzeitig mehr nach einem Kantersieg aus, jetzt muss der HCD gar um den Sieg kämpfen. Jokerit spielt das derweilen gekonnt runter und nähert sich der sicheren Drittelspause.
Helsinki geht erstmals in Führung! Talaja kann einen Hammer von der blauen Linie noch entscheidend mit der Stockspitze ablenken. Bedrückte Gesichter auf der Davoser Bank.
Ambühl mit dem genialen Pass auf Sciarioni; der versucht dann aber den schwierigen Trickpass, anstatt selber zu schiessen.
Die Bündner scheinen nun etwas von der Rolle, die anfängliche Überlegenheit ist definitiv Geschichte.
Und da ist auch bereits wieder der Ausgleich: Aaltonen verlädt Senn mit einer einfachen Körpertäuschung und versorgt den Puck unter der Latte.
Koistinen hämmert den Puck von der blauen Linie aus in die Maschen! Die Davoser lassen die Scheibe gut zirkulieren und der Verteidiger sorgt für den krönenden Abschluss.
Eben dieser Todd schadet allerdings seinen Farben Sekunden später mit einer Strafe.
Konter für den HCD! Sciarioni zieht los, legt zurück auf Walser, der wiederum am heranschlitternden Todd hängen bleibt. Schade, mit einem Chip à la Shaqiri wäre da wohl mehr drin gelegen.
Senn mit einem unkonventionell langen Ausflug hinters Tor. Um ein Haar kann der Jokerit-Stürmer davon profitieren, doch mit vereinten Kräften spediert die HCD-Hintermannschaft das Spielgerät aus der Gefahrenzone.
Pfostenknaller! Kulda zieht nach einer brillanten Kombination durch das Davoser Drittel von der blauen Linie ab. Wie bitter ein finnischer Treffer zu diesem Zeitpunkt wäre? Sehr bitter.
Schnellzug Todd, der bereits den Penalty herausgeholt und verwandelt hat, zwängt sich erneut zwischen zwei blauen Abwehrpfeilern durch, legt sich die Scheibe dann aber etwas zu weit vor.
Die Davoser machen da weiter, wo sie aufgehört haben und bombardieren Helenius' Kasten. Jokerits Vorstösse bleiben Mangelware.
Nachdem das «Eis-Problem» behoben worden ist, läuft die Partie wieder.
Uff! Fast können die Finnen gar noch mit einer Führung in die erste Pause gehen, doch Regin scheitert Zentimeter vor dem Tor an Senns Fanghand. Dieses erste Drittel geht klar an die Bündner – vor allem die erste Hälfte war Einbahn-Eishockey vom feinsten. Das Unentschieden schmeichelt Gegner Jokerit.
Der Ex-Davoser Hagman versucht sich durch die Defensive seiner ehemaligen Kollegen durchzuwuseln, bleibt dann aber im Stockmeer hängen.
Beide Teams scheinen sich geistig bereits auf den Kabinengang eingestellt zu haben: Die Fehlpässe und ungenauen Zuspiele häufen sich, der Spielfluss rattert.
In den letzten Sekunden der Strafe von Kulda kommen auch die Davoser durch Corvi und Ambühl noch zu mittel-gefährlichen Abschlüssen. Trotzdem bleibt der Eindruck: Das Remis ist derzeit zu wenig.
Jetzt kann sich auch Senn auszeichnen: Gleich zweimal rollt ein gefährlicher Angriff auf sein Tor zu; zweimal bleibt der 19-Jährige Sieger.
Wie dumm sich da die Finnen anstellen: In Überzahl folgt auf einen unterirdischen Fehlpass auch noch ein unnötiges Zurückhalten. Beide Teams jetzt neu mit vier Feldspielern.
Wieder muss ein Davoser in die Kühlbox. Diesmal ist es der Bieler Moss, nach einem erneuten Haken. Hoffentlich zerstören sich die Bündner ihren starken Auftritt nicht mit solchen unnötigen Aktionen.
Todd mit dem Ausgleich aus dem Nichts! Der Kanadier kann alleine auf Senn losstürmen und wird regelwidrig zurückgehalten. Den fälligen Penalty verwertet Todd problemlos.
Unglaublich: Sogar in Unterzahl kommen die Bündner zu Chancen und können sich gar einige Zeit im gegnerischen Drittel festsetzen. Der Del-Curto-Truppe gelingt derzeit einfach alles – solches Dominanz-Hockey sieht man nicht alle Tage.
Ein Haken von Aeschlimann könnte Jokerit nun etwas Aufwind verschaffen. Könnte.
Es geht weiter nur auf ein Tor: Nach Vorbereitung von Marc Wieser setzt Jörg den Puck an die Latte. Das 1:0 fällt nach knappen 10 Minuten fast zu knapp aus.
Aeschlimann umtanzt Helsinkier wie Slalomstangen, Sekunden später zwingt Corvi den finnischen Schlussmann zum einem Big Save. Da geht was in der Vaillant Arena!
Ein Auftakt nach Mass für den HCD. Derweil wachen die Gelb-Roten Finnen langsam auf – gefährlich vor dem heute überraschend im Einsatz stehenden Gilles Senn sind sie aber noch nicht aufgetaucht.
Und die Bemühungen werden belohnt: Nach einem genialen Pass von Walser reagiert der junge Portmann am schnellsten und drückt die Scheibe über die Linie.
Die Bündner kommen hier wie die Furien aus der Kabine: Jörg kommt nach einem doppelten Doppelpass mit Wieser zum Handgelenkschuss. Helenius hält.
So fix kann's gehen: Ambühl auf Walser und Goalie Helenius sieht einen ersten Angriff auf sich zurollen. Doch Walser schaufelt am Puck vorbei und die Chance ist Geschichte.
Der Puck rutscht, die Partie läuft!
Im «Spengler Cupissa» kann Jokerit mit Niklas Hagman auf einen ehemaligen Stürmer von «HC Davosin» zählen. In diesem Sinne: Onhyvä kostaa! (jap, da musst du dich wohl um den Google Translator bemühen ...)
Eigentlich wollte sich der HC Davos im Hinblick auf die anstehenden Champions-Hockey-League-Finalspiele (und natürlich die Playoffs) im Schongang für die Endrunde des diesjährigen Spengler Cups qualifizieren. Doch nach zwei deutlichen Niederlagen und dem letzten Platz in der Gruppe Cattini müssen die Bündner gegen Jokerit Helsinki auf die Extrarunde. Oder bedeutet der finnische KHL-Vertreter gar Endstation? Ab 15.00 Uhr wissen wir mehr.
Spengler Cup: Bilder aus längst vergangenen Zeiten
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Spengler Cup: Bilder aus längst vergangenen Zeiten
1966: Vor der schönen Bergkulisse verliert Davos (in den hellen Trikots) gegen Dukla Jihlava mit 1:10.
quelle: photopress-archiv / str
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1. Mai 1993: Marc Hottiger schiesst die Schweiz zum 1:0-Erfolg gegen Italien und stösst das Tor zur ersten WM-Qualifikation der Nati nach 28 Jahren weit auf. Eine Enttäuschung gibt es für ihn nach dem Spiel beim (versuchten) Leibchentausch.
Das Leben eines Nati-Fans anfangs der 1990er-Jahre ist hart. 1966 qualifizierte sich die Equipe letztmals für ein grosses Turnier und vor der WM-Qualifikation wird das Team in eine schwierige Gruppe mit Italien, Portugal und Schottland gelost. Roy Hodgson hat zwar im Sommer 1992 übernommen, aber nach dem zweiten Testspiel (0:2 gegen Bulgarien) würde wohl niemand auf eine WM-Teilnahme der Eidgenossen wetten.