Belenenses? Nur ganz eingefleischte Fussball-Fans wissen etwas über den vierfachen portugiesischen Meister. Natürlich: die Scouting-Abteilung des FC Basel sowie dessen Staff haben sich mit dem nächsten Gegner in der Europa League intensiv befasst. Aber darüber hinaus gibt es kaum Berührungspunkte zwischen dem Clube de Futebol Os Belenenses und dem Schweizer Fussball.
Noch nie hat der Verein aus dem vornehmen Lissabonner Stadtteil Belém mit einem Schweizer Verein die Klingen gekreuzt. Und doch: Es gibt hierzulande einen Kicker, der ab Januar 2004 sogar einmal für ein Jahr bei Belenenses unter Vertrag stand: der Tessiner Alessandro Mangiarratti.
«Natürlich erinnere ich mich gut an diese Zeit. Ich habe zwar wegen einer langwierigen Sehnenverletzung nur ein paar wenige Spiele bestritten, aber persönlich hat mir dieses Jahr eine Menge gebracht.» Der 37-jährige Sportlehrer, der heute als Trainer des Teams Ticino U18 und beim SFV als Koordinator Kinderfussball arbeitet, verfolgt seit seinem Engagement in Portugal, wie es Belenenses ergeht.
«Mit Captain Brandão habe ich sogar noch zusammengespielt. Er war dann viele Jahre in Italien und ist vor einem Jahr zu Belenenses zurückgekehrt», sagt Mangiarratti. «Der Klub ist in Portugal bekannt für gute Nachwuchsarbeit. Aber dies ist auch nötig, denn finanziell ist er nicht auf Rosen gebettet und kann mit den Topklubs wie Benfica, Sporting und Porto nicht mithalten», so Mangiarratti. «Schauen Sie sich nur einmal das Kader an. Es gibt praktisch nur Portugiesen.»
Tatsächlich: Von den 24 für die Europa League gemeldeten Spielern ist Stürmer Kuca von den Kapverden der Einzige, der keinen portugiesischen Pass besitzt. Die schillerndste Figur des Vereins, der 1946 portugiesischer Meister war, drei Mal den Cup gewann und sich in der letzten Saison erst am letzten Spieltag auf Rang sechs vorgeschoben hatte und damit die Qualifikation für die Europa-League-Ausscheidung schaffte, ist Trainer Sá Pinto.
Der 43-jährige frühere portugiesische Internationale war einst in die Schlagzeilen geraten, als er wegen eines Nichtaufgebots Nationaltrainer Artur Jorge niedergeschlagen hatte und danach für ein Jahr gesperrt worden war. Zuletzt in Griechenland tätig, hat Sá Pinto im Sommer Belenenses übernommen.