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Trump zieht nach: Auch USA untersagen Einsatz der Boeing 737 MAX

epa07432162 An American Airlines Boeing 737 Max 8 (Tail Number N323RM) lands at LaGuardia Airport in New York, New York, USA, 12 March 2019. Multiple countries around the world have ground the Boeing  ...
Eine Boeing 737 Max 8 der American Airlines.Bild: EPA/EPA

Trump zieht nach: Auch USA untersagen Einsatz der Boeing 737 MAX

13.03.2019, 19:4813.03.2019, 21:01
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Noch am Dienstagabend sah die US-Luftfahrtbehörde FAA keinen Grund für ein Startverbot für die Boeing 737 Max. Die USA waren damit zunehmend isoliert, selbst Kanada scherte aus. Nun kommt die Wende: Auch in den USA müssen die Maschinen auf dem Boden bleiben.

Nach den EU-Staaten, der Schweiz und zahlreichen anderen Ländern haben nun auch die USA ein Startverbot für Maschinen der Boeing 737 Max erlassen. Alle diese Maschinen müssten mit sofortiger Wirkung am Boden bleiben, sagte US-Präsident Donald Trump am Mittwoch in Washington. Eine ausführliche Mitteilung der US-Luftfahrtbehörde FAA werde in Kürze folgen, kündigte er an.

Die FAA war zunehmend unter Druck geraten. Nach dem Absturz der Boeing 737 Max 8 in Äthiopien hatten Luftfahrtbehörden in Europa, Australien und weiten Teilen Asiens Flugverbote für alle baugleichen Maschinen verhängt. Zahlreiche Fluggesellschaften liessen ihre Boeing 737 Max 8 vorsichtshalber am Boden. Wenige Stunden vor den USA hatte dann auch Kanada am Mittwoch ein Start-, Lande- und Überflugverbot für alle Maschinen der Boeing 737-Max-Reihe erlassen.

Der kanadische Transportminister Marc Garneau sagte in Ottawa: «Es ist bedauerlich, aber Sicherheit muss ganz oben auf der Tagesordnung stehen.» Die Entscheidung sei auf Grundlage von neuen Informationen gefällt worden, die das Ministerium am Mittwochmorgen erhalten habe. Experten seines Ministeriums hätten damit den Flugverlauf der in Äthiopien abgestürzten Boeing 737 Max 8 mit dem der Maschine verglichen, die im Oktober ebenfalls kurz nach dem Start in Indonesien abgestürzt war. Dabei hätten sich Ähnlichkeiten ergeben.

«Vorsichtsmassnahme»

Garneau betonte, es handele sich um eine Vorsichtsmassnahme. Bislang sei kein Zusammenhang erwiesen, die Absturzursache in Äthiopien sei weiter unbekannt. Mit Blick auf die USA sagte der Minister: «Wir haben sie heute Morgen darüber informiert, dass wir diese Entscheidung getroffen haben.»

Die US-Luftfahrtbehörde FAA hatte am Dienstagabend zunächst mitgeteilt, sie sehe weiterhin keinen Anlass für ein Startverbot. Bislang hätten die Überprüfungen keine Grundlage für ein Startverbot ergeben. Auch hätten Luftfahrtbehörden anderer Länder der FAA keine Daten zur Verfügung gestellt, die Massnahmen erforderlich machten.

Die meisten Flugzeuge der Boeing-737-Max-Reihe in den USA hat Southwest Airlines im Einsatz, die Fluggesellschaft verfügt über 34 Boeing 737 Max 8. American Airlines - die grösste US-Fluggesellschaft - setzt 24 Boeing 737 Max 8 ein. Für United Airlines fliegen 14 Maschinen vom grösseren Typ Boeing 737 Max 9.

Nach dem Absturz in Äthiopien hatten sich Flugbegleiter von Southwest Airlines und von American Airlines für ein Startverbot für die Boeing 737 Max 8 ausgesprochen. Die Gewerkschaft APFA, die die mehr als 27 000 Flugbegleiter von American Airlines vertritt, und die Gewerkschaft TWU, in der 17 000 Flugbegleiter von Southwest Airlines organisiert sind, forderten einen entsprechenden Schritt. (cma/sda/dpa)

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13 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Pafeld
13.03.2019 20:33registriert August 2014
Erstens ist der Entscheid richtig, da gemäss Boeing Trumps Shutdown massgeblich an der Verzögerung des Updates Schuld hat und zweitens wirft es ein ziemlich zwiespältiges Licht auf die Verbandelung der FAA mit Boeing. Wäre ein Airbus/Bombarder-Typ betroffen, wäre die FAA schon lange eingeschritten.
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Butschina
13.03.2019 21:23registriert August 2015
Endlich, sonst ist die FAA jeweils sehr schnell mit solchen Entscheiden.
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Don Alejandro
13.03.2019 20:34registriert August 2015
Und ich dachte Trump würde alle Airbus und Illjushins grounden.
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