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Zum ersten Mal: Argentinien steuert auf eine Stichwahl um Kirchners Nachfolge zu

Christina Fernández de Kirchner gibt ihre Stimme ab.
Christina Fernández de Kirchner gibt ihre Stimme ab.
Bild: HANDOUT/REUTERS

Zum ersten Mal: Argentinien steuert auf eine Stichwahl um Kirchners Nachfolge zu

Bei der Präsidentenwahl in Argentinien liessen erste Nachwahlbefragungen offen, ob es zu einer Stichwahl um die Nachfolge von Amtsinhaberin Cristina Fernández de Kirchner kommen wird. Auf Platz eins landete laut Prognosen Daniel Scioli.
26.10.2015, 00:2826.10.2015, 06:17

Er ist der Kandidat der Regierungskoalition Frente para la Victoria (Siegesfront, FpV). Sollte es zu einer Stichwahl kommen, müsste Scioli demnach gegen den zweitplatzierten konservativen Politiker Mauricio Macri antreten.

In Argentinien muss ein Kandidat 45 Prozent der Stimmen erreichen oder mindestens 40 Prozent sowie 10 Prozentpunkte Vorsprung auf den Zweitplatzierten haben, um in der ersten Runde zu gewinnen. Auf Platz drei kam diesen inoffiziellen Prognosen auf Basis von Nachwahlbefragungen Sergio Massa, ein früherer Kabinettschef Kirchners. Er steht der Regierung heute jedoch kritisch gegenüber.

Die Prognosen bestätigen die von den Umfragen vor den Wahlen verzeichnete Tendenz der Wählergunst, nach der Scioli mit rund 40 Prozent der Stimmen rechnen konnte, während Macri um 30 Prozent und Massa knapp über 20 Prozent erreichen könnten.

Aussagekräftige Hochrechnung am Morgen

Scioli zeigte sich bei der Stimmabgabe zuversichtlich, im ersten Durchgang zu siegen. Er sei «fanatischer Optimist», sagte der Gouverneur der Provinz Buenos Aires. Gleichzeitig erklärte er jedoch, er sei für Gespräche immer offen, in Anspielung zu möglichen Gesprächen mit Massa im Fall einer Stichwahl.

Erste aussagekräftige Hochrechnungen aufgrund ausgezählter Stimmzettel wurden für Montagmorgen erwartet. Kirchner durfte sich laut Verfassung nicht um eine dritte Amtszeit in Folge bewerben.

Es wurden am Sonntag auch 130 der 257 Abgeordneten und ein Drittel der 72 Senatsmitglieder sowie die Gouverneure von elf der 24 Provinzen gewählt. Der nächste Präsident wird nach allen Umfragen über keine eigene Mehrheit in der Abgeordnetenkammer verfügen. Der Streit mit den Hedgefonds um unbezahlte Auslandsschulden, die hohe Inflation und eine drohende Rezession gehören zu den Problemen, die alle Kandidaten angehen wollen. (dwi/sda/dpa)

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