Nachtzüge erleben dank der Klimastreik-Welle ein Revival. Aber wollen die Leute tatsächlich mit dem Schlafwagen durch Europa kurven?
Jetzt zeigte eine im Auftrag des VCS durchgeführte, repräsentative Studie des gfs-Forschungsinstituts: Das Marktpotenzial ist gross.
In der Umfrage mit 1209 Personen wurden die Leute auch gefragt, in welche Städte sie am liebsten mit dem Nachtzug fahren würden:
Derzeit fahren Nachtzüge von Zürich und Basel aus nach Berlin, Hamburg, Wien, Budapest, Prag und Zagreb – betrieben von den Österreichischen Bundesbahnen. Die SBB haben jüngst angekündigt, innert zwei bis drei Jahren mit neuem Rollmaterial wieder eigene Nachtzugverbindungen anzubieten. An welche Destinationen, ist noch unklar.
«Viele Leute wissen gar nicht, dass es etwa Nachtzüge nach Hamburg oder Berlin gibt. Die Angebote wurden in den letzten Jahren viel zu wenig stark beworben», sagt Stéphanie Penher vom VCS zu watson.
Ebenso sei das Vorurteil weit verbreitet, dass Nachtzüge sehr teuer seien. Dies, obschon die billigsten Tickets beispielsweise von Zürich nach Hamburg für 29 Euro angeboten werden. «Es braucht viel Aufklärungsarbeit», so Penher.
Die ÖBB machen derweil vorwärts und nehmen bis 2022 13 neue Nachtzüge in Betrieb. Neben neu designten Liegewagen mit vier Betten und Schlafwagenabteilen mit Dusche und WC wird es Mini-Suites geben: Kleine Ein-Bett-Abteile ähnlich wie in Kapselhotels. (amü)
Zu den "Top Städten": Wer würde für eine 3-stündige (ab Basel) oder 4-stündige Reise (ab Zürich) schon den Nachtzug nach Paris nehmen? Wissen die befragten Personen wohl nichts von TGV...?