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Klima

Spanien und Frankreich für Abgabe auf Luxus-Flugreisen

Private Jet, Private Plane, Privatjet
Reisen mit Privatjets rücken in den Fokus des Klimaschutzes.Bild: Shutterstock

Spanien und Frankreich für Abgabe auf Luxus-Flugreisen

16.11.2025, 19:1216.11.2025, 19:12

Frankreich und Spanien werben auf der Weltklimakonferenz in Brasilien zusammen mit sieben weiteren Staaten für eine extra Abgabe auf Businessclass-Flugtickets und Reisen mit Privatjets. «Wer mehr verschmutzt, sollte auch mehr beitragen», sagte die spanische Botschafterin in Brasilien, María del Mar Fernández-Palacios, in Belém. «Eine Abgabe auf Premium-Fluggäste kann Milliarden für Klimaresilienz, Anpassung und nachhaltige Entwicklung einbringen.» Im Kampf gegen die Klimakrise bräuchten die Staaten berechenbare Einnahmen, die Normalbürger nicht übermässig belasteten.

Der französische Klimabotschafter Benoît Faraco sagte, Solidaritätssteuern wie die auf Luxusflüge entsprächen dem Geist des Pariser Klimaabkommens zur Eindämmung der Erderwärmung. Man rufe alle Länder auf der Klimakonferenz auf, sich anzuschliessen.

Ein Sprecher des Bundesumweltministeriums von Carsten Schneider (SPD) sagte dem «Spiegel» zu der Idee: «Jeder, der First Class oder im Privatflieger unterwegs ist, wird ohne Probleme darauf eine Abgabe zahlen können.» Laut dem Magazin schloss sich das Bundesfinanzministerium von Lars Klingbeil (SPD) dieser Aussage an. Allerdings: Erst diese Woche hatte die schwarz-rote Koalition beschlossen, zum 1. Juli 2026 die Ticketsteuer im Luftverkehr zu senken – was ihn scharfe Kritik von Klimaschützern einbrachte.

«Besteuerung von Milliardären und Privatjets notwendig»

Fliegen ist die bei weitem klimaschädlichste Art zu reisen. Nach Angaben der «Premium Flyers Solidarity Coalition» ist nur ein Prozent der Weltbevölkerung verantwortlich für mehr als die Hälfte der klimaschädlichen Treibhausgasemissionen der kommerziellen Luftfahrt. Gleichzeitig hätten «Premium»-Flugreisen stark zugenommen: Die Emissionen der privaten Luftfahrt seien zwischen 2019 und 2023 um 46 Prozent gestiegen.

epa11844356 Greenpeace activists stage a protest in front of a private jet during the 55th annual meeting of the World Economic Forum (WEF), in Samedan, Switzerland, 22 January 2025. The World Economi ...
Klimaschützerinnen vor einem Privatjet in Samedan, während dem diesjährigen WEF.Bild: keystone

Auch die frühere Klimastaatssekretärin von Ex-Aussenministerin Annalena Baerbock, Jennifer Morgan, warb für die Solidaritätssteuer im Luftverkehr. «Die Menschen sehen die zunehmende Ungleichheit. Und sie wissen, dass die Besteuerung von Milliardären und Privatjets gerecht und auch notwendig ist.» (sda/dpa)

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64 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Tschowanni
16.11.2025 19:37registriert Oktober 2015
Sowas wird an einer Klimakonferenz beschlossen, zu welcher rund 50k Menschen mit was genau angereist sind?
Dazu wäre eine Hausnummer der Emissionen, welche aufgewendet wurden um den Austragungsort in der Pampa dafür Auszubauen interessant.
Ich verstehe es nicht…
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RonaldMcDonald
16.11.2025 19:35registriert November 2018
es wäre doch ziemlich einfach, wenn man nach dem Verursacherprinzip handeln würde. Jeder bezahlt seine CO2 Emissionen selbst, egal ob Milliardär oder Familie. Nur: Es müssten dafür fast alle Länder mitmachen damit es auch funktioniert.
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