Norwegen fertigt Italien ab und fährt an die WM – Azzurri müssen in die Playoffs
Es hätte ja mit dem Teufel zugehen müssen, hätte Italien in der Gruppe I am letzten Spieltag noch den Gruppensieg vor Norwegen geholt. Schliesslich gingen die Skandinavier mit einem Polster von drei Punkten und dem um 17 Treffer besseren Torverhältnis in das abschliessende Direktduell im Mailänder San Siro.
Italiens Nationaltrainer Gennaro Gattuso hatte im Vorfeld schon auf die Euphoriebremse getreten, indem er vor den Medien zugab, dass seine Mannschaft nicht 9:0 gewinnen werde.
Der frühere Mittelfeldspieler der AC Milan und kurzzeitige Trainer des FC Sion war damit vielmehr Realist als Prophet, denn die Squadra Azzurra ging gegen die Norweger zwar nach elf Minuten durch Francesco Esposito in Führung. Einen Sturmlauf löste dieses Tor aber keineswegs aus. Weil die Mannschaft um Stürmerstar Erling Haaland diszipliniert verteidigte, im Wissen, dass die Uhr an diesem Abend eine Norwegerin wäre.
Und das Team von Stale Solbakken war in Norditalien auch auf der Mission, ungeschlagen durch diese WM-Kampagne zu kommen. Ein Unterfangen, das gelingen sollte. Schliesslich glich Antonio Nusa nach einer guten Stunde aus, und Haaland zeigte seine Klasse zwischen der 78. und 80. Minute eindrücklich mit einem Doppelschlag zum 1:3.
Jorgen Strand Larsen setzte mit dem vierten Treffer in der Nachspielzeit den Schlusspunkt. Und die Tifosi der Italiener verabschiedeten sie mit Pfiffen in die Kabine.
Für die Norweger ist es die vierte WM-Teilnahme der Geschichte, die erste seit 1998 in Frankreich. Die Italiener wiederum müssen wieder einmal über die Playoffs, die am kommenden Donnerstag ausgelost werden. Im März wird der Weltmeister von 2006 versuchen müssen, die Blamage zu verhindern, zum dritten Mal in Serie eine globale Endrunde zu verpassen. (mik/sda)
