Die Befürchtungen der Unternehmen vor einem längerfristigen Exporteinbruch wegen der Aufhebung des Euro-Mindestkurses könnten sich bewahrheiten: Schweizer Unternehmen haben im Februar weniger ins Ausland verkauft als im Vormonat.
Dies, nachdem bereits im Januar die Exportzahlen zurückgegangen sind. 9 von 10 Exportbranchen hätten weniger abgesetzt, teilte die Eidg. Zollverwaltung (EZV) am Donnerstag mit. Nur Bijouterie und Juwelierwaren verzeichneten höhere Absätze als im Vormonat. Zudem habe die Mehrheit der Branchen wegen des starken Frankens rückläufige Preise hinnehmen müssen.
Der Februar war der erste volle Monat, in welchem der neue Euro-Franken-Kurs nach der Aufhebung der Euro-Untergrenze durch die Schweizerische Nationalbank galt. Die Exporte seien um 3,9 Prozent zurückgegangen auf 16,1 Mrd. Franken, schrieb die EZV. Die Importe seien noch stärker um 5,3 Prozent gesunken. In der Handelsbilanz habe der Überschuss 2,5 Mrd. Franken betragen. Saisonbereinigt seien die Exporte im Februar um 3,2 Prozent zurückgegangen. Das sei die dritte Abnahme in vier Monaten – insgesamt ergebe sich daraus ein Abwärtstrend bei den Exportzahlen, schrieb die EZV.
Die Verkäufe in die Eurozone nahmen um 9 Prozent ab. Nach Asien sanken die Verkäufe um 5 Prozent. Insbesondere nach China brachen die Exporte um 34 Prozent ein. Nach Russland verkauften die Schweizer Unternehmen ebenfalls 34 Prozent weniger. Mehr exportierte die Schweiz lediglich nach Nordamerika. (wst/sda)