13 der insgesamt 32 Teams an der Fussball-WM 2022 in Katar stellt der europäische Fussballverband UEFA. Darum kämpfen in der WM-Qualifikation 55 Nationen.
Die 55 Teams wurden in zehn Gruppen gelost. Fix dabei sind am Turnier, das am 21. November 2022 beginnen wird, die zehn Gruppensieger. Als erste Nationen haben sich Deutschland und Dänemark qualifiziert.
Auch die zehn Gruppenzweiten haben die Chance, sich für die WM zu qualifizieren. Ausserdem erhalten auch jene zwei besten Gruppensieger der Nations League, welche weder Erster oder Zweiter ihrer WM-Quali-Gruppe werden, die Möglichkeit dazu.
An der Tabellenspitze thronen zwei Runden vor Schluss Europameister Italien und die Schweiz – wie man das bei der Auslosung bereits erwarten durfte. Schon jetzt ist klar: Die anderen Teams können es nicht mehr auf Platz 1 oder 2 schaffen.
Mit einem «vorgezogenen Final»: Am 12. November trifft die Schweiz auswärts auf Italien. Vorgesehen ist als Austragungsort das Olympiastadion in Rom, wo die Nati in der Vorrunde der EM im Sommer eine diskussionslose 0:3-Pleite kassierte. Aufgrund des offenbar schlechten Rasens im Olimpico wird über eine Verlegung in ein anderes Stadion nachgedacht.
Zum Abschluss empfängt die Schweiz drei Tage darauf Bulgarien, während Italien nach Nordirland muss.
Derzeit haben die Schweiz und Italien jeweils 14 Punkte, die Italiener haben die um zwei Treffer bessere Tordifferenz.
Gibt es bei Italien – Schweiz einen Sieger, so wird dieser am Ende mit grosser Wahrscheinlichkeit Platz 1 belegen. Der Verlierer müsste im letzten Spiel gleichzeitig hoch siegen und auf eine überraschende Niederlage des direkten Gegners hoffen.
Der Schweiz, die in vier Spielen unter Murat Yakin noch kein Tor erhalten hat, könnte aber auch ein Unentschieden in Italien reichen. Sie müsste danach gegen Bulgarien höher gewinnen als Italien gegen Nordirland, je nachdem müsste sie zwei oder drei Treffer mehr erzielen.
Wenn die Schweiz gegen Bulgarien nur mit einem Tor Unterschied gewinnt, ist sie mit Sicherheit bloss Zweite, sofern Italien gegen Nordirland siegt.
Ein 1:1 in Italien würde die Schweizer Chancen verbessern, nachdem der erste Vergleich in Basel 0:0 ausgegangen war. Sie hätte dann im Direktduell ein Auswärtstor mehr erzielt, was von Bedeutung sein könnte.
Es ist durchaus möglich, dass am Ende die Verwarnungen oder im Extremfall sogar das Los über den Gruppensieg entscheiden. Das muss dazu eintreffen:
Es ist bestimmt wahrscheinlicher, dass nicht die Verwarnungen oder das Los über Platz 1 entscheiden. Aber völlig abwegig ist dies nicht.
Die zehn Gruppenzweiten und zwei via Nations League dafür qualifizierte Teams bestreiten Playoffs. Die insgesamt zwölf Mannschaften werden in drei Vierer-Gruppen eingeteilt.
Innerhalb dieser Gruppen gibt es Halbfinals und einen Final – jeweils nur eine Partie, ohne Rückspiel. Die drei Sieger dieser Vierer-Gruppen sind an der WM 2022 dabei.
Die Halbfinals finden am 24. und 25. März 2022 statt, die Finals einige Tage später am 28. und 29. März.
Gehört die Schweiz zu den sechs besten Gruppenzweiten, hat sie im Halbfinal ein Heimspiel. Wer danach im Final zuhause spielen darf, wird ausgelost.
Gruppe A
Im letzten Spiel kommt es in Lissabon zu einem Final zwischen Portugal und Serbien, welche Platz 1 unter sich ausmachen.
Gruppe B
Im letzten Spiel dürfte sich Platz 1 zwischen Schweden und Spanien entscheiden. Aktuell liegt Schweden zwei Punkte vorne. Die Skandinavier müssen vor dem Direktduell in Sevilla noch nach Georgien, Spanien muss nach Griechenland.
Gruppe D
Weltmeister Frankreich gewinnt die Gruppe, sofern es sich nicht zuhause gegen Kasachstan blamiert. Dahinter balgen sich die Ukraine, Finnland und Bosnien-Herzegowina um Rang 2. Die Bosnier haben noch zwei Direktduelle, die Ukrainer nur noch ein Spiel und die Finnen treffen als einziges der drei Teams noch auf Frankreich.
Gruppe E
Belgien ist so gut wie durch. Zwischen Tschechien und Wales kann es eng werden, denn die Waliser haben zwar noch eine Partie mehr auszutragen, müssen da aber gegen Belgien ran.
Gruppe F
Dank einem späten Tor zum 1:0-Sieg auf den Färöer Inseln ist Schottland in der Pole Position für Rang 2. Israel helfen wohl nur noch zwei Siege in Österreich und zuhause gegen die Färöer. Die Schotten bekommen es noch mit Moldawien und Dänemark zu tun.
Gruppe G
Um Platz 1 könnte es zum Abschluss zu einem Final zwischen der Niederlande und Norwegen kommen. Die Türkei, die als einziges der drei Teams noch gegen Gibraltar spielt, mischt ebenfalls noch oben mit.
Gruppe H
Schon in der nächsten Runde könnte alles klar sein. Wenn Russland in Split gegen den Verfolger Kroatien gewinnt, sind die Russen direkt an der WM und Vize-Weltmeister Kroatien muss ins Playoff.
Gruppe I
Rechnerisch ist noch einiges möglich, realistisch ist, dass England die Gruppe vor Polen gewinnen wird. Wenn die Polen gegen Andorra und Ungarn gewinnen und England sich gegen San Marino keinen Ausrutscher der peinlichsten Sorte leistet, wird Albanien nicht einmal ein Sieg im Wembley etwas nützen.
Gruppe J
Das Rennen hinter Deutschland ist spannend. Rumänien hat nicht nur einen Vorteil, weil es einen Punkt mehr hat: Es spielt noch gegen Island und als einziges Team des involvierten Trios gegen Liechtenstein. In der nächsten Runde kommt es zum Direktduell Armenien – Nordmazedonien.
Zwei Faktoren müssen erfüllt sein: Ein Team muss seine Nations-League-Gruppe gewonnen haben und es darf in der WM-Qualifikation nicht Rang 1 oder Rang 2 seiner Gruppe belegen.
Die vier Sieger der Liga A der Nations League (Italien, Belgien, Frankreich und Spanien) werden es ziemlich sicher auf einen der ersten beiden Ränge ihrer Gruppe schaffen.
Daher ist es bereits mehr oder weniger klar, dass Österreich als Sieger der Gruppe B1 der Nations League in den WM-Playoffs dabei ist. Es hat in seiner Quali-Gruppe enttäuscht und wird keinen der ersten beiden Plätze belegen.
Gruppensieger der Liga B waren auch Wales, Tschechien und Ungarn. Da Wales und Tschechien in der gleichen Gruppe sind und einer dort Zweiter wird, wird es der andere via Nations League ins Playoff schaffen.