08.07.2016, 05:3308.07.2016, 18:00
Was wir wissen:
- Nach dem gewaltsamen Tod an zwei Schwarzen kommt es in Dallas zu einer friedlichen Demonstration gegen Polizeigewalt.
- Um 20:45 Uhr Ortszeit eröffnen vier Angreifer das Feuer auf Polizisten.
- Fünf Polizisten kommen dabei ums Leben, sieben weitere werden teils lebensbedrohlich verletzt. Ebenfalls angeschossen werden zwei Zivilisten.
- Ein Verdächtiger verschanzte sich in einem Parkhaus in der Innenstadt und drohte mit Bombenanschlägen. Er wurde durch einen Bombenroboter der Polizei getötet. Zuvor bekannte er, Weisse zu hassen, besonders Polizisten.
- Drei weitere Verdächtige, darunter eine Frau, befinden sich in Polizeigewahrsam.
In Dallas versammeln sich die Menschen, um ihre Unterstützung für die Polizisten kundzutun, die durch die Schiesserei ums Leben kamen:
Der Schütze von Dallas ist laut Medienberichten identifiziert. Es soll sich um den 25-jährigen Micah Johnson aus Dallas handeln. Der Mann habe keine kriminelle Vergangenheit und keine bekannten Verbindungen zu terroristischen Gruppen.
Es gebe keine Hinweise auf internationale Verbindungen der Verdächtigen. Dies sagte ein ungenannter US-Regierungsvertreter gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.
Zusammenfassung:
- Über Identität, Motive und Anzahl der Täter ist weiterhin nichts bekannt. Bürgermeister Rwalings stellte weitere Informationen in Aussicht. Doch während einer laufenden Untersuchung sei er zurückhaltend.
- Hingegen ist bekannt, was der verschanzte Verdächtige sagte: Er hasse Weisse und sei wütend über die Ereignisse in Lousiana und Minnesota.
- Der verschanzte Verdächtige starb nicht durch Sebstmord, sondern eine Bombe der Polizei. Die Verhandlungen mit ihm seien gescheitert und es sei zu einem Feuergefecht gekommen.
Auf die Frage, ob er seine Leute besser beschützen muss, sagt Polizeichef Brown, er lehne eine «Militarisierung» seiner Polizei ab. «Wir werden nicht zulassen, dass irgendein Feigling unsere Demokratie zerstört.»
Der Polizeichef will nicht bestätigen, dass es vier Verdächtige gab/gibt. «Darüber wollen wir sie [allenfalls weitere Verdächtige] im Ungewissen lassen.»
Den schwer verletzten Polizisten gehe es besser.
Bürgermeister Rwalings: «Unter den gefallenen Polizisten befindet sich auch ein Schwarzer.»
«Der Verdächtige sagte, er war wütend wegen den neuesten Morden an Schwarzen. Er hasse weisse Menschen und wolle sie töten. Er gehöre nicht einer bestimmten Gruppierung an und handle allein.»
David Brown, Polizeichef von Dallas: «Wir versuchten über mehrere Stunden, mit dem verschanzten Verdächtigen zu verhandeln. Es funktionierte nicht und wir hatten keine andere Wahl, als unseren Bombenroboter hineinzuschicken und eine Ladung zu detonieren. Der Verdächtige starb nicht durch seine eigene Hand, sondern druch diese Bombe.»
Ich habe schlechte Nachrichten für euch Journalisten, sagt Bürgermeister Rawlings zu Beginn der Pressekonferenz. Er werde keine Informationen über die Identität der Verdächtigen herausgeben.
Die Leiche eines verstorbenen Polizisten wird aus dem Baylor Scott & White Hospital gebracht, umringt von Polizisten und Spitalmitarbeitern.
Bild: RALPH LAUER/EPA/KEYSTONE
Laut Aussagen des Bürgermeisters von Dallas, Mike Rawlings, sind insgesamt 12 Polizisten und zwei Zivilisten in dem Anschlag angeschossen worden. Er bestätigt zudem offiziell, dass der vierte Verdächtige, der sich in der Innenstadt verschanzt hatte, tot ist. Zuvor hatte die Polizei versucht, ihn aus dem Gebäude «herauszubomben».
Für 7.30 Ortszeit (14.30 mitteleuropäische Zeit) ist die nächste Medienkonferenz der Polizei von Dallas anberaumt.
US-Präsident Barack Obama hat sich vom Nato-Gipfel aus Warschau über die Tragödie in Dallas geäussert. Er werde mehr dazu sagen, wenn die Fakten klar sind, so Obama. Es ein gezielter Angriff auf Beamte gewesen. Er sprach von einer «bösartigen, kalkulierten und verabscheuungswürdigen» Tat. Die Polizisten hätten Menschen beschützt, als sie angegriffen worden seien, äusserte sich Obama in einer ersten Reaktion. «Dieser Tag zeigt, was sie für uns tun.»
Der erste Verdächtige, dessen Bild zu Beginn die Runde machte und später von der Polizei freigelassen wurde, lebt nun in Angst: «Ich bekomme Todesdrohungen».
Bei einem der fünft getöteten Polizisten handelt es sich um einen Sicherheitsbeamten des Öffentlichen Nahverkehrs von Dallas (DART). Seine drei ebenfalls verletzten Kollegen sollen sich ausser Lebensgefahr befinden.
US-Präsident Obama befindet sich derzeit am Nato-Gipfel in Polen und wird über die Geschehnisse in Dallas informiert. Es ist nicht ausgeschlossen, dass er bald die Heimreise antreten wird.
Bild: EPA/PAP
Möglicherweise hat die Erstürmung des Parkhauses bereits begonnen. Augenzeugen berichten von einem lauten Knall, der offenbar von einer Blendgranate stammt, die von der Polizei abgefeuert wurde.
Aus dem Tweet geht nicht hevor, ob der Beamte im Spital verstarb oder bei der Erstürmung des Parkhauses erschossen wurde, wo sich einer der Verdächtigen verschanzt hält.
Das Parkhaus, in dem sich einer der Verdächtigen verschanzt hat, gehört zum El Centro College in der Innenstadt von Dallas. Dieses befindet sich wenige Gehminuten von der Dealey Plaza entfernt, wo am 22. November 1963 John F. Kennedy erschossen wurde.
Bei einem in den frühen Morgenstunden von der Polizei zirkulierten Bild eines bewaffneten Verdächtigen handelt es sich offenbar um einen Demonstranten.
Bild: EPA/DALLAS POLICE DEPARTMENT
Wie aus diesem Video hervorgeht, hat er sich der Polizei gestellt und seine Waffe abgegeben. Er soll befragt und inzwischen wieder freigelassen worden sein.
Ein Video ist aufgetaucht, das offenbar die Erschiessung von einem der Polizisten zeigt. Es wurde von einem Passanten aus relativ grosser Entfernung aufgenommen und einem lokalen TV-Sender übergeben (Ansehen auf eigene Verantwortung).
Damit endet die kurze Medieninformation (
Aufzeichnung auf Periscope). Bürgermeister Mike Rawlings sagt, er und Polizeichef Brown müssten jetzt ins Spital gehen und «harte Entscheidungen treffen». Damit dürften Pläne für eine Erstürmung der Garage gemeint sein, in der sich ein Verdächtiger verschanzt hält.
Mike Rawlings, Bürgermeister von Dallas: «Es ist ein herzbrechender Morgen, diese vier Polizisten zu verlieren.»
David Brown, Polizeichef von Dallas: «Wir können derzeit nicht sicher sein, dass wir alle Verdächtigen gefasst haben.» Drei befänden sich in der Gewalt der Polizei, ein Vierter hat sich in einem Parkaus verschanzt und liefert sich eine Schiesserei mit der Polizei. Er behaupte, Bomben in der Garage und im Stadtzentrum von Dallas platziert zu haben und dass noch mehr Polizisten sterben werden.
Die US-Zivilluftfahrtbehörde schränkt den Flugraum über Dallas ein. Was das für den internationalen Flughafen von Dallas Fort Worth, einen der grössten der Welt, bedeutet, ist unklar.
Aktuelle Flugbewegungen über Dallas (00.34 Ortszeit)
Die Polizei von Dallas informiert per Twitter, dass einer ihrer Beamten eine Person beobachtet hat, wie sie eine Tasche in Tarnfarben in den Koferraum eines schwarzen Mercedes warf und dann unter hoher Geschwindigkeit davonfuhr. Das Fahrzeug sei inzwischen gestoppt worden und die beiden Insassen werden befragt.
In Dallas sind während eines Protestmarsches gegen Polizeigewalt am Donnerstagabend vier Beamte erschossen worden. Dies teilte die Polizei der texanischen Stadt auf Twitter mit. Insgesamt seien elf Polizisten beschossen worden, sagte Polizeichef David Brown.
Die Polizei geht von zwei Scharfschützen aus. Die Polizei bat die Öffentlichkeit um Hilfe bei der Suche nach Verdächtigen und veröffentlichte das Foto eines Mannes. Er soll sich gestellt haben. Ein zweiter Verdächtiger sei festgenommen worden, twitterte die Polizei.
Die Verdächtigen hatten gedroht, eine Bombe zu legen, berichtete der Sender CNN unter Berufung auf die Polizei. Die Schützen hatten es vermutlich gezielt auf Polizisten abgesehen, so der Sender.
Die Polizei forderte die Bürger auf, das Stadtzentrum von Dallas zu meiden, der öffentliche Verkehr wurde unterbrochen, berichtete die «Dallas Morning News.»
Einer der beiden Täter hat sich angeblich der Polizei gestellt, wie diverse Medien berichten. Derweil steigt die Zahl der toten Polizisten auf vier.
Offenbar haben die Attentäter damit gedroht, in der Innensadt Bomben versteckt zu haben. Dies teilt der Polizeichef von Dallas mit.
Der Protestmarsch wurde durch die Todesfälle Philando Castile und Alton Sterling ausgelöst. Die beiden Afroamerikaner waren in den vergangenen beiden Tagen durch Polizeikugeln ums Leben gekommen:
- Philando Castile, 32, starb in einem Krankenhaus im US-Bundesstaat Minnesota, nachdem ein Polizist bei einer Fahrzeugkontrolle auf ihn geschossen hatte. Die Freundin des Opfers hatte den Vorfall gefilmt und live via Facebook übertragen.
- Alton Sterling, 37, starb etwa 48 Stunden zuvor im Bundesstaat Louisiana: Zwei Polizisten hatten ihn auf einem Parkplatz zu Boden gezwungen und aus nächster Nähe erschossen.
Handy-Videos beider Ereignisse verbreiteten sich rasch im Internet, sie wurden hunderttausende Male angesehen und geteilt. In mehreren Städten kam es zu Protesten unter dem Motto «Black Lives Matter».
US-Präsident Barack Obama sprach angesichts der Polizeigewalt von einem «ernsthaften Problem». Kurz nach seiner Landung in Warschau sagte er: «Wir erleben so etwas viel zu oft.» Jeder Amerikaner solle die Wut, die Frustration und die Trauer anerkennen, die so viele Amerikaner fühlen - «Gefühle, die in friedlichen Protesten und Mahnwachen ihren Ausdruck finden. Michelle und ich teilen diese Gefühle.»
Der Gouverneur des Bundesstaates Minnesota, Mark Dayton, schrieb in der «Washington Post» über den Fall Castile: «Wäre das passiert, wenn die Insassen weiss gewesen wären? Ich denke nicht. Niemand sollte in Minnesota wegen eines defekten Rücklichts erschossen werden.»
(cma/aar/AP/Reuters/sda/afp/dpa/spon)
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Im Schweigegeld-Verfahren gegen Donald Trump, dem ersten Strafprozess gegen einen Ex-Präsidenten in der Geschichte der USA, hat sich die Auswahl der Geschworenen weiter als schwierig erwiesen. Nachdem sich Staatsanwaltschaft, Verteidigung und Richter Juan Merchan am Dienstag bereits auf sieben Jury-Mitglieder geeinigt hatten, wurden zwei davon am Donnerstag wieder freigestellt, wie im Gerichtssaal anwesende Journalistinnen und Journalisten übereinstimmend berichteten.
Na, will die NRA und Trump wieder einmal sagen, mehr Waffen und es wäre nicht Passiert?
Die ganzen Unruhen entstehen ja, dass die Polizisten immer annehmen müssen, jeder ist bewaffnet!
Darum auch immer der Zuckende Abzugfinger!
Nur was aber die "Scharfschützen" jetzt gemacht haben, ist an Verabscheunugswürdigkeit nicht zu Übertreffen.
Ein Ausdruck der Überbewaffnung der Bevölkerung! Und sollche Gewehre gehören nicht in Bürgers Hände.
Jetzt droht erst recht eine Eskalation der Gewalt!
Das ganze ist nur zum Kotzen!
Martin Luther-King hat nichts geändert, die Tränen all der Opferangehörigen auch nicht, kurzlebige verlegene Politikersprüche nach Polizeigewalt noch weniger.
Und jetzt beginnen betroffene Bevölkerungskreise allmählich zurückzuschiessen, sich für die Missetaten zu rächen.
Habe wenig Probleme damit. Lightnings are welcome ⚡️!