Disney-Fail auf Twitter sorgt für riesigen Shitstorm
Seit Disney 2012 die Rechte an «Star Wars» gekauft hat, feiert der Konzern jedes Jahr kräftig beim 4. Mai mit. Für die «Star Wars»-Fans ist dies der offizielle Feiertag, um die Sternensaga, aber auch den Fankult darum zu feiern.
Auch in diesem Jahr hat man sich bei Disney wohl etwas Spezielles ausgedacht. Dafür rief man die Fans auf Twitter auf, ihren schönsten «Star Wars»-Moment zu teilen:
So weit, so gut. Dann hat Disney aber noch einen Tweet nachgeschoben:
Dies kam bei der Fan-Community überhaupt nicht gut an. Sofort wurde Disney vorgeworfen, Copyright-Ansprüche auf einen Hashtag zu erheben. Tatsächlich könnte Disneys Formulierung so verstanden werden – wenn man den zweiten Tweet aus dem Kontext reisst. Doch selbst wenn nicht, hat das Vorgehen des Medienkonzerns für viele Fans einen faden Beigeschmack.
Vielen kommt es so vor, als würde Disney versuchen, sich die kreative Freiheit im Netz zu eigen zu machen. Das dürfte wohl vor allem dem juristisch anmutenden Tweet geschuldet sein. Disney versuchte dann einige Stunden später die Wogen zu glätten und präzisierte in einem weiteren Tweet:
Der Schaden war da aber schon angerichtet. Viele User machten ihrem Ärger daraufhin Luft, indem sie den Gebrauch des Hashtags ad absurdum führten:
Kritik an Arbeitsbedingungen
Einige nutzten den Hashtag aber auch, um Disney ernsthaft zu kritisieren. Dabei standen vor allem auch die Praktiken und der Umgang mit ihren Angestellten im Fokus. Disney wird immer wieder vorgeworfen, ihre Angestellten in den Disney-Parks auszubeuten.
Auch im Zuge der Coronakrise hat sich der Konzern nach Ansicht vieler falsch verhalten. So habe Disney tausende Mitarbeiter unbezahlt nach Hause geschickt, während an die Aktionäre weiterhin Millionen ausgezahlt würden.
Auch die Disney-Top-Manager stehen in der Kritik. Zwar würden sie wegen Corona werbewirksam auf ihr Gehalt verzichten, nicht aber auf ihre Boni, die ein Vielfaches ihres Lohns darstellen würden. So hat der Ende Februar zurückgetretene Disney-Chef Bob Iger 2019 ein Salär von «nur» rund drei Millionen Dollar erhalten, strich Ende Jahr aber einen Bonus von 47,5 Millionen Dollar ein. 2018 war Igers Bonus sogar noch über 20 Millionen Dollar höher ausgefallen.
#MayThe4th ist sehr nahe am 1. Mai, also lasst uns über Disneys Arbeitspraktiken reden. Es ist das, was uns auf Trab hält, seit ihr Walt Kelly gezwungen habt zu gehen.»
Schliesslich brachte eine Benutzerin die ganze Situation auf den Punkt:
‹Hey, wenn du darauf antwortest, bla bla, wirst du vielleicht zitiert!!!›
Das hätte viel mehr dazu beigetragen, dass die Leute sich freuen, als wegen einer Überschreitung angepisst zu sein.»
(pls)


