Während im Rest der Welt Android schon länger den Ton angibt, setzten die weniger preissensiblen Schweizer weiterhin auf Apple – bis jetzt. Laut neusten Zahlen wurden 2013 hierzulande erstmals mehr Smartphones mit Googles Betriebssystem verkauft als iPhones.
Gemäss der 25. Ausgabe des Weissbuch-Marktreports, konnte Android seine Marktanteile weiter ausbauen, während Apple fast zu gleichen Anteilen abgeben musste.
Das iPad verlor zwar über 15 Prozent Marktanteile, dennoch stammte 2013 jedes zweite Tablet, das über den Ladentisch ging, aus Apples Schmiede. Das entspricht 572'000 Geräten. Samsung hat in der gleichen Zeit 230'000 Geräte verkauft und verhilft Android auf 36,8 Prozent Marktanteil.
Apple besitzt allerdings weiterhin einen grossen Vorsprung bei der installierten Basis. 62,2 Prozent der Tablets im Umlauf sind iPads. 2012 waren es noch 77,9 Prozent.
Über vier Millionen Telefone wurden im letzten Jahr in der Schweiz verkauft. Fast 70 Prozent davon waren Smartphones. Die Verkaufszahlen konnten lediglich um ein Prozent gesteigert werden. Hier zeigt der Markt deutliche Sättigungserscheinungen.
Bei welchen Geräten noch am meisten Wachstumspotential besteht, sei schwierig abzuschätzen, findet der Herausgeber des Weissbuchs Robert Weiss: «Einerseits macht sich die Sättigung bemerkbar und anderseits sind die Geräte technologisch bereits sehr hoch ausgereizt. Interessant wird sein, was die chinesischen Hersteller bei uns vorhaben. Weltweit könnten diese über die Herstellung und Kontingentierung der seltenen Erden ohne weiteres Druck ausüben. Chinesische Firmen haben über 80 Prozent der Schürfrechte für die notwendigen Elemente.»
Für Weiss ist die grösste Überraschung der Marktzahlen nicht der Führungswechseln zwischen Android und iPhone: «Mit dem starken Umsatzeinbruch in allen untersuchten Segmenten hab ich nicht gerechnet. Der Gesamtmarkt verlor 735 Millionen Franken, das ist happig», sagt Weiss. Der Grund dafür sind die zahlreichen günstigen Smartphone- und Tablet-Alternativen zu Apples teuren iPads. Alleine im Smartphone-Bereich schrumpfte der Durchschnittspreis für ein Gerät um 17,7 Prozent. Damit einher geht ein Umsatzrückgang von 16,9 Prozent. Auch Apple hat mit dem günstigeren iPad Mini zur Preissenkung beigetragen.