Er hat es endgültig geschafft. Marco Streller steht nach dem Tor gegen Salzburg alleine zuoberst auf dem Treppchen der Europacup-Torschützenliste des FC Basel. Der Kopfball zum wichtigen 1:1 gegen Red Bull Salzburg war Strellers 23. Volltreffer in einem internationalen Klubwettbewerb. Somit hat der FCB-Captain nun ein Tor mehr auf dem Konto als sein ehemaliger Teamkollege Alex Frei.
Aber war das nicht schon nach dem 3:0 gegen Maccabi der Fall? Nein, der ehemalige Medienchef von Basel, Josef Zindel, sorgte vor einem Monat mit einer Aussage für Verwirrung. Zindel meinte zu wissen, dass Strellers Kopfballtore beim 3:0-Erfolg über Maccabi Tel Aviv im Sechzehntelfinal die Tore Nummer 22 und 23 waren. Das Gerücht wurde von den Medien aufgenommen und in Umlauf gebracht.
Doch das stimmte nicht: Strellers Tiki-Taka-Kopfballtor zum 3:0 ist höchstens durch seine Schönheit einen Eintrag in die Geschichtsbücher wert, den Rekord mit den meisten Europacup-Toren hält Basels Nummer 9 erst seit gestern Abend.
Für Traumtore wie gegen Maccabi ist der 1.95-Meter-Mann nicht unbedingt bekannt. Dafür setzt er seine Körpergrösse effizient ein. Mehr als die Hälfte aller Europacup-Tore hat Streller mit dem Kopf erzielt. So auch beim historischen 2:1-Sieg gegen Chelsea an der Stamford Bridge im vergangenen Herbst.
Neben einem wuchtigen Kopfball verfügt der Rekordschütze aus Basel einen starken linken Fuss. Drei Beweise:
Am 15. Oktober 2003 schiesst der damals 22-Jährige das erste Tor seiner Europacup-Karriere. Und es war gleich eines seiner wichtigsten. Gegen Malatyaspor (Türkei) gelingt Streller – per Kopf – der 2:1-Siegestreffer in der Verlängerung. Dieser verhilft dem FCB in die zweite Runde des Uefa Cups (ehemalige Europa League). Wenige hätten damals wohl darauf gewettet, dass Streller den FCB-Rekord eines Tages knacken wird, denn auf sein zweites Tor muss Streller vier Jahre warten. Hätte er in diesem Rhythmus weiter getroffen, käme es im nächsten Jahr erst zu seinem vierten Tor auf Europacup-Niveau.