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Trump: US-Marineschiff hat eine iranische Drohne abgeschossen

epa07725933 (FILE) - A handout photo made available by the US Navy Media Content Operations on shows the USS Boxer (LHD-4), a Wasp-class amphibious assault ship, transiting the East Sea during Exercis ...
Die USS Boxer soll eine Drohne abgeschossen haben (Archivbild).Bild: EPA

Iran nach Vorfall im Golf: «USA haben womöglich eigene Drohne abgeschossen»

18.07.2019, 21:3619.07.2019, 12:45
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Der Iran hat erneut Angaben von US-Präsident Donald Trump zurückgewiesen, wonach die Mannschaft eines amerikanischen Marineschiffes eine iranische Drohne abgeschossen hat. Der Zwischenfall soll sich Trump zufolge in der Strasse von Hormus ereignet haben.

«Wir haben weder in der Strasse von Hormus noch anderswo eine Drohne verloren», schrieb Irans Vizeaussenminister Abbas Araghchi am Freitag auf Twitter. Er befürchte eher, dass die Amerikaner aus Versehen eine eigene Drohne abgeschossen hätten.

Ein Sprecher der iranischen Streitkräfte erklärte am Freitag: «Im Gegensatz zu Trumps Behauptung sind alle iranischen Drohnen nach ihren Operationen im Persischen Golf wieder heil in die Militärbasen zurückgekehrt.»

Die Operationen der iranischen Drohnen im Persischen Golf erfolgten alle im Einklang mit internationalen Vorschriften, sagte Abolfasl Schekarchi laut Nachrichtenagentur Tasnim. Trump versuche ein weiteres Mal, den Persischen Golf als eine instabile Region darzustellen.

Zuvor hatte Aussenminister Mohammed Dschawad Sarif am Donnerstag am Sitz der Vereinten Nationen in New York erklärt, der Iran habe keine Informationen über den Verlust einer Drohne. Der Zwischenfall schürte neue Ängste vor einer militärischen Eskalation zwischen den USA und dem Iran.

Zurückhaltende Rhetorik

Die Strasse von Hormus spielt eine entscheidende Rolle im Konflikt zwischen beiden Ländern. Fast ein Drittel des globalen Ölexports wird durch die Meerenge verschifft. Im vergangenen Jahr hatte Irans Präsident Hassan Ruhani mit einer Blockade gedroht.

Trump wirkte zurückhaltend in seiner Rhetorik, als er am Donnerstag die Öffentlichkeit bei einer Zeremonie mit dem niederländischen Ministerpräsidenten Mark Rutte über den Vorfall unterrichtete. Er sprach davon, dass sich die Mannschaft des Schiffes verteidigt habe.

«Es ist die jüngste von vielen provozierenden und feindlichen Aktionen des Irans gegen Schiffe, die in internationalen Gewässern operieren», sagte der Präsident. Die USA behielten sich das Recht vor, ihre Interessen, Einrichtungen und Mitarbeiter zu verteidigen.

President Donald Trump speaks during a ceremony where Dutch Prime Minister Mark Rutte will present a 48-star flag flown on a U.S. Naval vessel during the D-Day invasion, in the East Room of the White  ...
US-Präsident Trump: «Es ist die jüngste von vielen provozierenden und feindlichen Aktionen des Irans gegen Schiffe, die in internationalen Gewässern operieren.»Bild: AP

Trump forderte andere Länder auf, Irans Vorgehen zu verurteilen. Von scharfen Drohungen an die Adresse Teherans sah er aber ab.

Keine Angaben zu Art der Zerstörung

Aus dem US-Verteidigungsministerium hiess es, der Vorfall habe sich am Donnerstag gegen 10.00 Uhr (Ortszeit) ereignet. Das Schiff habe sich in internationalen Gewässern befunden, als sich die Drohne genähert habe. Es befinde sich nun im Persischen Golf.

Nicht äussern wollte sich das Pentagon dazu, wie die Drohne zerstört worden sei - ob sie abgeschossen oder durch Störsender unbrauchbar gemacht wurde. Ein Vertreter des US-Militärs wollte auch keine Angaben dazu machen, ob es sich um eine bewaffnete Drohne handelte.

Verhandlungsbereitschaft signalisiert

Trotz der Verschärfung des Konflikts zeigten sich zugleich auch Signale der Verhandlungsbereitschaft. Der britische «Guardian» berichtete, Aussenminister Sarif habe in Aussicht gestellt, striktere Kontrollen des iranischen Atomprogramms zuzulassen. Im Gegenzug wolle der Iran eine Aufhebung von US-Sanktionen.

Trump sagte, der Druck auf Teheran habe Wirkung gezeigt und die Verhandlungsbereitschaft der iranischen Führung wachsen lassen. «Alles, was wir wollen, ist ein fairer Deal.» Das mit dem Iran ausgehandelte internationale Atomabkommen sei ein «schlechter Deal» gewesen. «Wir können schnell etwas machen, oder wir können uns Zeit lassen», sagte Trump. «Ich habe keine Eile.» (jaw/cma/sda/dpa)

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76 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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olmabrotwurschtmitbürli #wurstkäseszenario
18.07.2019 23:07registriert Juni 2017
Ok, dann sind die ja quitt und alle können nach Hause gehen.
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Triple A
18.07.2019 23:02registriert November 2018
Nächste Eskalationsstufe: Marineschiff schiesst Donald Trump auf den Mond!
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schlorziflade
18.07.2019 21:56registriert November 2018
"Er het agfange" für erwachsene Kinder mit zu viel Macht...
Bleibt zu hoffen, dass der Funke deswegen nicht überspringt.
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