Was ist passiert? Hohe Produktionskosten für das Model 3 haben Tesla überraschend tief in die roten Zahlen gebracht. Den Elektropionier abschreiben sollte man dennoch nicht. Die Kalifornier um Tausendsassa Elon Musk agieren seit über 15 Jahren am Limit – teils nur wenige Monate vor dem Konkurs. Und bislang hat Musk stets irgendwie die Kurve gekriegt.
Tesla Motors, heute kurz Tesla, wurde 2003 von den Ingenieuren Martin Eberhard und Marc Tarpenning gegründet. Sie wollten beweisen, dass Elektrofahrzeuge herkömmlichen Autos überlegen sind.
Finanziert wurde Tesla Motors unter anderen von Milliardär und PayPal-Mitbegründer Elon Musk und den Google-Gründern Sergey Brin und Larry Page. Nach einem verlorenen Machtstreit mit Musk haben die einstigen Gründer das Unternehmen Ende 2007 verlassen. Zwei Jahre später verklagte Eberhard Musk wegen Verleumdung, Rufmord und Vertragsbruch. Die beiden sprechen heute kein Wort mehr miteinander.
Bereits 2008 stand Tesla knapp vor dem Konkurs. Mit dem Model S, das bis heute über 260'000 Mal verkauft wurde, setzte die Tesla-Aktie ab 2013 zum Höhenflug an. 2019 steht Tesla wieder am Scheideweg. Firmenchef Musk setzte Anfang Jahr 3000 Mitarbeiter vor die Tür, um die Kosten zu senken.
Der alte, über 100'000 Franken teure Roadster wird nicht mehr angeboten. Das rund 100'000 Franken teure Model S ist seit 2012 im Verkauf und wird immer weniger nachgefragt. Das SUV Model X hat ebenfalls Absatzprobleme. Das aktuelle Zugpferd ist das rund 50'000 Franken teure Model 3, das in der Schweiz erst seit Ende Februar 2019 ausgeliefert wird. Tesla nimmt zudem Reservationen für drei kommende Fahrzeuge entgegen:
Laut Tesla-Chef Musk könnte zudem ein Pick-up-Modell folgen.
Aktuell sollen weltweit 425'000 Teslas auf den Strassen rollen und die Kalifornier wollen allein in diesem Jahr 360'000 bis 400'000 weitere Autos absetzen. In den ersten sechs Monaten hat der US-Konzern allerdings «nur» knapp 160'000 Fahrzeuge an die Kundschaft gebracht. Teslas Problem ist nicht die Nachfrage, sondern fehlende Kapazitäten in der Produktion und Logistik.
Auf Schweizer Strassen sind mittlerweile über 10'000 Teslas unterwegs. Mit den 659 im Juni neu in Verkehr gesetzten Fahrzeugen wurde die Marke von 10'000 verkauften Autos überschritten.
Die Schweiz gilt als Tesla-Land mit einer der weltweit höchsten Tesla-Dichten. Die hohe Kaufkraft und das ausgeprägte Öko-Bewusstsein verhelfen Elon Musks Firma zu traumhaften Absatzzahlen.
Tesla konnte zwischen Februar und Juni 2577 Model 3 in der Schweiz verkaufen. Damit platziert sich das rund 50'000 Franken teure E-Auto in der Verkaufsstatistik auf Rang 4 – hinter dem Skoda Octavia, VW Tiguan und VW Golf, aber vor der Mercedes A-Klasse.
Andere Autos verbrennen Benzin, Tesla verbrennt Geld: Allein im letzten Quartal schrieb Tesla einen 408-Millionen-Dollar-Verlust. Tesla hat somit in der ersten Jahreshälfte 2019 einen Verlust von über einer Milliarde Dollar eingefahren. Der Absatzrückgang bei den lukrativeren Reihen S und X in diesem Jahr trägt zu den roten Zahlen bei. Bereits bis Ende 2018 hatte der Konzern kumulierte Verluste von 5,3 Milliarden Dollar angehäuft.
Mit wenigen Ausnahmen schrieb Tesla bislang in jedem Quartal rote Zahlen.
Anfang Jahr warnte Musk, dass die liquiden Mittel nur noch für rund zehn Monate reichen würden. Radikale Sparmassnahmen und ein Stellenabbau folgten. 3000 Angestellte, sieben Prozent der Belegschaft, mussten ihren Sessel räumen. Der E-Autobauer bekam zuletzt im Mai eine Finanzspritze über 2,7 Milliarden Dollar. Tesla steht inzwischen mit über 10 Milliarden Dollar in der Kreide.
Seit dem Börsengang Ende Juni 2010 hat sich Teslas Wert vervielfacht. Doch die einst heiss begehrte Aktie kommt seit drei Jahren nicht mehr vom Fleck. Tesla verkauft zwar immer mehr Autos, erzielt damit aber keinen Gewinn. Der neuste, gigantische Quartalsverlust liess die Aktie am Mittwoch um mehr als zehn Prozent abstürzen.
- Operativer Cash Flow ist stark positiv
- Die sind bereits bei 30% des Umsatzes von BMW angelangt.
- Mit Maxwell wurde geschickt in den Kernbereich investiert
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- Nachfrage nach Model3 weit über Fertigungskapazitat
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- Roadster wird einschlagen wie eine Bombe
- Softwaretechnisch wird der Vorsprung auf die Dinos rasant grösser
- Konkurrenz kommt bis 2021 nicht vom Fleck.
Müssen noch lange keine Gewinne schreiben. Erst mal muss das Ziel 1Mio FZ/J sein.