Sie stehen häufig im Schatten der Tormaschinen, doch in dieser Liste machen sie den Anfang: die Assistkönige. Mit Abstand bester Vorlagengeber der Saison ist Leipzigs Emil Forsberg, der geschlagene 22 Treffer vorbereitete. Dahinter folgen Thomas Müller (13 Assists) und Ousmane Dembélé (12).
Für Ingolstadt und Darmstadt ist das Abenteuer Bundesliga nach zwei Saisons wieder vorbei. Nach dem gemeinsamen Aufstieg im Jahr 2015 scheitern beide Mannschaften im verflixten zweiten Jahr am Klassenerhalt.
Hinter dem Meister aus Bayern und der Überraschungsmannschaft Leipzig sicherte sich Borussia Dortmund am letzten Spieltag den dritten Tabellenrang und somit die direkte Qualifikation für die Champions League. Hoffenheim muss als Ranglistenvierter in die Qualifikation.
Der Bundesliga-Dino bleibt unabsteigbar: Hamburg gewinnt nach einer weiteren turbulenten Saison in der «Finalissima» gegen Wolfsburg und bleibt somit für mindestens eine weitere Saison erstklassig. (Siehe auch: I wie In letzter Minute)
Leverkusen, Schalke, Gladbach, Wolfsburg: Gemessen am Marktwert des Kaders stehen einzig die Bayern und Dortmund über diesen vier Mannschaften. Und doch verpassten sie alle mehr oder weniger klar die europäischen Plätze. Gladbach (9.), Schalke (10.), Leverkusen (12.) und Wolfsburg (16.) blieben in dieser Saison deutlich unter den Erwartungen.
Renato Sanches (35 Millionen Euro), André Schürrle (30 Millionen), Breel Embolo (22.5 Millionen) und Mario Götze (22 Millionen) wechselten im Sommer für teures Geld in die (oder innerhalb der) Bundesliga. Eingeschlagen hat bislang keiner.
Kaum ist die Saison zu Ende, beginnt das Brodeln in der Gerüchteküche: Folgt Aubameyang einer Monster-Offerte aus China? Hat sich Tuchel mit der Chefetage überworfen? Verpflichten die Bayern Alexis Sanchez? Die Antworten auf diese Fragen werden die kommenden Wochen liefern.
18 Punkte beträgt die Differenz nach 34 Spieltagen zwischen dem FC Bayern München und Borussia Dortmund. Wenn man jedoch nur die Heimspiele betrachtet, liegen beide Mannschaften gleichauf an der Tabellenspitze. Sowohl die Münchner als auch die Borussen blieben in der vergangenen Saison vor heimischem Publikum ohne Niederlage.
Im «Endspiel um Platz 16» machten Wolfsburg und der HSV den Relegationsplatz unter sich aus. Vor dem direkten Aufeinandertreffen am letzten Spieltag lagen die Wölfe zwei Punkte vor Hamburg. Bis in die 88. Minute deutete alles auf eine erneute HSV-Relegationsteilnahme hin, doch dann traf der zuvor eingewechselte Luca Waldschmidt zum 2:1 und sicherte seinen Hamburgern den Klassenerhalt.
Mit der durchschnittlich jüngsten Bundesligamannschaft mischte der Aufsteiger RB Leipzig die oberste Spielklasse gehörig auf. Zeitweise schienen Werner, Keita, Sabitzer & Co. gar den Bayern Paroli bieten zu können, am Ende resultierte der hervorragende zweite Rang und somit die direkte Champions-League-Qualifikation.
Nicht alle hatten am erfrischenden Offensivfussball der Leipziger ihre Freude: Der Red Bull-Verein ist für viele der Inbegriff der Kommerzialisierung des Fussballs, der traditionslosen Geldmaschinerie. Doch es kam nicht nur zu den teils grenzüberschreitenden Anfeindungen von den Fans der sogenannten Traditionsvereine, auch die Anhänger der TSG Hoffenheim wandten sich mit einer Choreographie an den Liganeuling. Sie sahen sich als Anhänger des einzig wahren Retortenvereins von Leipzig in ihrer Position bedrängt – und reagierten darauf mit viel Selbstironie.
Der Abschied des Zauberzwergs: Nach einer unglaublichen Karriere verabschiedete sich Philipp Lahm vom Profifussball. Philipp Lahm hat so ziemlich alles gewonnen, was man als Fussballer gewinnen kann – und durfte zum Schluss nochmals die Meisterschale stemmen.
Die Münchner Dominanz ist ungebrochen: Zum fünften Mal in Serie und zum 27. Mal insgesamt holen sich die Bayern den Titel. 15 Punkte Vorsprung weisen sie in der Tabelle auf den ersten Verfolger Leipzig auf. Trainer Carlo Ancelotti gewinnt nach Ligatiteln in Italien, England und Frankreich auch in Deutschland die Meisterschaft.
29 Jahre alt ist Julian Nagelsmann – und damit jünger als einige seiner Spieler. Trotzdem wurde der Trainer der TSG Hoffenheim bereits mit dem «Trainerpreis des deutschen Fussballs 2016» geehrt. Völlig zurecht, denn seit er den Posten als Cheftrainer im Februar 2016 übernahm, ging es mit den Hoffenheimern steil aufwärts. Nagelsmann rettete die TSG nach der Amtsübernahme vor dem Abstieg und führte die Mannschaft in der vergangenen Saison auf den hervorragenden vierten Tabellenrang. Chapeau!
Köln-Stürmer Anthony Modeste hatte mit seinen 25 Saisontreffern nicht nur massgeblichen Anteil daran, dass seine Kölner die Saison auf dem starken fünften Rang beendeten, sondern sorgte auch für die Reaktivierung eines alten Fansongs. Ursprünglich von den Schalke-Fans für Ebbe Sand erfunden, dichteten die Kölner Fans zur Melodie des «Boney M»-Hits «Hooray! Hooray!» Sprüche über ihren Liebling Modeste: Darunter beispielsweise «Wer trinkt gern Kölsch vorm Dopingtest?» oder «Wer besteht den Härtetest?» Die Antwort ist stets dieselbe: Anthony Modeste!
Dafür wurde der Begriff «Angstgegner» wohl erfunden: Am 22. Spieltag kam der HSV gegen die Bayern gleich mit 0:8 unter die Räder. Somit haben die Hamburger in den letzten fünf Ligaspielen gegen die Münchner geschlagene 24 Gegentreffer erhalten.
Bayern ist unantastbar, Hamburg weiterhin unabsteigbar: Diese Quintessenz kann man aus der vergangenen Saison ziehen. Daneben gab es aber auch zahlreiche Überraschungen. Darunter die starken Auftritte von Leipzig, Hoffenheim, Köln und Werder sowie die enttäuschenden Platzierungen von Wolfsburg, Leverkusen und Schalke.
Werder, Hamburg, Wolfsburg, Ingolstadt, Darmstadt, Augsburg, Gladbach: Diese sieben Vereine wechselten bereits in der Hinrunde oder der Winterpause den Trainer. In der Rückrunde zogen erneut die Wolfsburg sowie Leverkusen die Reissleine.
Nicht 1. Bundesliga, aber trotzdem bemerkenswert: Noch nie ist eine Mannschaft so schnell gestürzt wie der SC Paderborn. Vor drei Jahren noch der umjubelte Aufstieg in die erste Bundesliga – jetzt droht nach dem dritten Abstieg in Folge der Fall in die Bedeutungslosigkeit. Von Bayern München, 1. Bundesliga zu TuS Erndtebrück, Regionalliga West in drei Jahren: Das ist Rekord.
Es blieb spannend bis zum Schluss: Dortmunds Aubameyang und Bayerns Lewandowski lieferten sich ein packendes Duell um die Torjägerkanone. Vor dem letzten Spieltag hatte der Pole noch einen Treffer mehr auf dem Konto, blieb dann jedoch in der letzten Partie ohne Torerfolg. Aubameyang hingegen netzte zum Saisonabschluss gleich zwei Mal ein und nahm Lewandowski die Trophäe auf der Zielgeraden noch ab. Insgesamt traf der Gabuner in 34 Partien 31 Mal, Lewandowski kam auf 30 Torerfolge.
Leipzig-Stürmer Timo Werner sorgte nicht nur wegen seiner 21 Saisontore für Aufregung: 19 Sekunden waren im Spiel RB Leipzig gegen Schalke 04 gespielt, als sich Timo Werner im Strafraum ohne gegnerische Einwirkung hinlegte. Schiedsrichter Bastian Dankert ging darauf ein und sprach dem 20-jährigen Stürmer den Penalty zu, den dieser dann auch sicher verwandelte. Die Empörung war riesig, erst recht, als sich Werner nur halbherzig entschuldigte. Ebenfalls heiss diskutiert wurde die Theatralik von Herthas Mitchell Weiser, der sich nach einem Techtelmechtel mit Dortmunds Dembélé etwas gar übertrieben auf dem Rasen wälzte.
Während ein Grossteil der Mannschaften dann bereits in den Ferien weilt, muss Wolfsburg in der Relegation noch um den Ligaerhalt zittern. Die Wölfe spielen gegen den Dritten der 2. Bundesliga, Eintracht Braunschweig, um den Platz in der obersten Liga. Das Hinspiel findet am kommenden Donnerstag in Wolfsburg statt, das Rückspiel vier Tage später.
Wie feiert man in München standesgemäss den Meistertitel? Richtig, mit Unmengen Weissbier.
Mit Xabi Alonso verabschiedet sich ein weiterer ganz Grosser des Weltfussballs von der Weltbühne. Der Spanier spielte in seiner erfolgreichen Karriere für Liverpool, Real Madrid und seit 2014 für Bayern München. Im Alter von 36 Jahren tritt Alonso vom Profifussball zurück.
Werner, Dembélé, Pulisic und wie sie alle heissen: Die Saison 2016/17 brachte zahlreiche junge Spieler auf das Bundesliga-Parkett, die das Potential haben, den Weltfussball in den folgenden Jahren zu prägen. Wir freuen uns!
Immerhin in der Zuschauerstatistik stehen die Bayern nicht zuoberst. Borussia Dortmund lockte am meisten Fans ins Stadion, dahinter folgen die Münchner, Schalke und der HSV. Die Schlussränge werden auch in dieser Kategorie von Ingolstadt und Darmstadt belegt.
In der 2. Bundesliga sorgt übrigens der VfB Stuttgart für einen Rekord:
5⃣0⃣0⃣0⃣0⃣ - Der @VfB wird als erster Verein in der eingleisigen 2. Liga einen Zuschauerschnitt von über 50.000 erreichen. Support. #VfBFWK pic.twitter.com/7KmPaWoF1e
— OptaFranz (@OptaFranz) 21. Mai 2017