Es sollte ein lukratives Familiengeschäft werden – doch jetzt sitzen den Geissens die französischen Behörden im Nacken. Offenbar droht sogar eine Zwangsversteigerung. Hintergrund sind Ungereimtheiten beim Luxushotel «Maison Prestige Roberto Geissini» an der Côte d'Azur. Das im noblen Grimaud am Golf von Saint-Tropez gelegene Objekt soll am 25. April unter den Hammer kommen – mit einem Startpreis von 1,5 Millionen Euro.
Unternehmer und TV-Star Robert Geiss betreibt das Vier-Sterne-Hotel gemeinsam mit seiner Frau Carmen seit 2015. Doch ein Steuerstreit überschattet die Luxusimmobilie. Denn die französischen Behörden werfen den Geissens vor, ungerechtfertigte Steuervorteile genutzt zu haben.
Das Grundstück wurde bereits 2008 erworben. Nach französischem Gesetz hätte es nach fünf Jahren wieder verkauft werden müssen, um bestimmte Steuervergünstigungen behalten zu können. Da dies nicht geschah, könnten nun Nachzahlungen fällig sein. Das berichtet unter anderem der «Business Insider».
Der Grund für die Verzögerung des Verkaufs sollen Bauverzögerungen und die Weltwirtschaftskrise von 2010 bis 2014 sein. Dies, obwohl die Immobilie von mehreren Agenturen publiziert wurde.
Die Forderungen richten sich offiziell an die in Luxemburg registrierte Firma Whereland Real Estate SA, die Robert Geiss gehört. «Wie viele andere Grundstücksbesitzer in Frankreich sind auch wir von überzogenen Forderungen der französischen Behörden betroffen und kämpfen seit Jahren für unser Recht», entgegnet Robert Geiss jetzt im Gespräch mit der «Bild».
Nach Ablauf dieser Frist soll es deshalb zu einer Steuerprüfung gekommen sein, wonach die ausstehenden Restbeträge mit Zinsen, Säumniszuschlägen und Geldstrafen gefordert werden. Ein Gericht habe danach die Zwangsversteigerung angeordnet.
Der Unternehmer hat eine ganze andere Sicht auf die Dinge, als die französischen Behörden. «Unser Hotel hat mit dem ganzen Prozess nichts zu tun. Das Hotel ist lediglich Mieter und der Mietvertrag hat weiterhin Gültigkeit.»
Bereits im September sollte die Versteigerung stattfinden, doch Robert Geiss legte Berufung ein. «Gegen das Urteil haben wir Berufung eingelegt und sind sehr zuversichtlich, dass wir die Zwangsversteigerung abwenden können», gibt sich der TV-Millionär kämpferisch. Bis zur endgültigen Entscheidung läuft der Betrieb des Luxushotels weiter.