Ein neuer Rekord zeigt, wie überaus mächtig der Disney-Konzern geworden ist
Neuer Umsatzrekord mit Kinofilmen
Innerhalb von knapp 20 Jahren ist Disney vom strauchelnden Filmstudio zum dominierenden Unterhaltungs-Konzern aufgestiegen. Wie gross die Dominanz ist, zeigt ein neuer Rekord, den Disney jetzt aufgestellt hat. Am Sonntag teilte das Unternehmen mit, dass die eigenen Kinoproduktionen in diesem Jahr weltweit bisher 7.67 Milliarden Dollar einnahmen.
Damit wurde der bisherige Jahresrekord nach nicht einmal sieben Monaten bereits gebrochen. Dieser lag bei 7,61 Milliarden Dollar und war 2016 ebenfalls von Disney aufgestellt worden.
Disney hat damit gute Chancen, die Grenze von zehn Milliarden Dollar zu knacken. Erst vor kurzem ist das Remake von «Der König der Löwen» gestartet und hat nach nur zehn Tagen schon beinahe eine Milliarde eingespielt. Es ist durchaus realistisch, dass der Film noch weitere 500 Millionen einspielt. Und auch danach wartet Disney mit potentiellen Cash-Cows wie «Maleficent 2», «Die Eiskönigin 2» und «Star Wars 9» auf.
Von den zehn bisher erfolgreichsten Kinofilmen des Jahres sind sechs reine Disney-Produktionen. Beim aktuell dritterfolgreichsten Film des Jahres, «Spider-Man: Far From Home», hat Disney koproduziert.
So sehr dominiert Disney die Kinocharts
Die 10 erfolgreichsten Kinofilme 2019 (Stichtag: 24.7.2019)
2. CAPTAIN MARVEL (1.128 Mia)
3. Spider-Man: Far from Home (1.037 Mia)
4. ALADDIN (1.009 Mia)
5. DER KÖNIG DER LÖWEN (963 Mio)
6. TOY STORY 4 (918 Mio)
7. Die wandernde Erde (699.8 Mio)
8. Drachenzähmen leicht gemacht 3 (519.8 Mio)
9. Pokémon - Meisterdetektiv Pikachu (430.7 Mio)
10. ALITA: BATTLE ANGEL (404.9 Mio)
Die Website moviejones.de listet die Entwicklung der Disneyfilme in den letzten zehn Jahren auf. 2010 wurden sechs der Top-25-Filme unter der Schirmherrschaft von Disney produziert, 2015 waren es neun, 2019 (bisher) schon 14.
Das sind die grössten Medien-Marken unter dem Dach von Disney
«Disneys globale Vorherrschaft ist eine Spiegelung dessen, was passiert, wenn man einige der grössten Marken im Filmgeschäft besitzt», erklärt Paul Dergarabedian, Senior Media Analyst bei bei der Internet-Marktforschungsfirma Comscor gegenüber CNN. «Ganz zu schweigen von der Marketingkraft, die diese Inhalte konstant in die Köpfe praktisch jedes potentiellen Kinobesuchers auf der ganzen Welt bekommt.»
Welche Marken Dergarabedian meint? Folgende:
ABC Studios
Die ABC Studios sind eine der grössten Fernseh-Produktionsstudios der USA. Bekannte Serien sind unter anderem «Grey's Anatomy», «Lost» und «Scrubs».
ESPN
ESPN ist einer der grössten Sportsender-Networks der USA. Disney erreicht mit ESPN geschätzt über 90 Millionen Haushalte.
Pixar
Mit Filmen wie «Toy Story» oder «Findet Nemo» das wohl bekannteste und erfolgreichste Animationsstudio der Welt. Disney hat Pixar 2004 für 7.4 Milliarden Dollar gekauft.
Marvel
Disney kaufte den Verlag Marvel und die dazugehörigen Marvel Studios 2009 für rund vier Milliarden Dollar.
Lucasfilm
2012 erwarb Disney ebenfalls für vier Milliarden Dollar Lucasfilm und damit die Rechte an «Star Wars» und «Indiana Jones».
20th Century Fox
2019 übernahm Disney den Konkurrenten 20th Century Fox. Nebst dem Filmstudio ging auch die Serienabteilung 21th Century Fox an Disney. Damit kaufte Disney Marken wie «Avatar» oder «Die Simpsons» ein.
Hulu und Disney+
Mit der Übernahme von 20th Century Fox erlangte Disney auch die Aktienmehrheit am Streaming-Dienst Hulu. In den USA ist er hinter Netflix und Amazon die dritte Kraft. Weiterhin soll im November der hauseigene Streaming-Dienst Disney+ starten.
Die kommenden Filmprojekte von Disney
Auch im nächsten Jahr dürfte die Dominanz von Disney an den Kinokassen weitergehen. An einem Plenum an der San Diego Comic Con Mitte Juli kündigte der Konzern ganze zehn neue Marvel-Filme bis 2022 an. Auch bei den Trickfilm-Remakes sind nebst «Mulan» diverse weitere Filme für die nächsten zwei Jahre angekündigt. Ausserdem werden unter dem Dach von Disney gleich vier neue «Avatar»-Fortsetzungen erscheinen, die ebenfalls für ordentlich Umsatz sorgen dürften.
(pls/tl)