US-Bürger sollten angesichts der bislang grössten Ebola-Epidemie in Westafrika nicht mehr nach Guinea, Liberia und Sierra Leone reisen. Das teilte die US-Gesundheitsbehörde mit. Mehr als 700 Menschen seien dort bereits an dem Virus gestorben. Mit der Reisewarnung sollten nicht nur die Bürger vor einer Ansteckung bewahrt, sondern auch die Krankenhäuser vor Ort entlastet werden, die sich um die Touristen im Fall von Verletzungen oder anderen Krankheiten kümmern müssten.
Zwei US-Bürger, die in Westafrika an Ebola erkrankt waren, sollen zur Behandlung in die Vereinigten Staaten ausgeflogen werden. Ein entsprechend ausgestattetes Charterflug sei auf dem Weg nach Liberia, um die beiden Helfer – einen Mann und eine Frau – an Bord zu nehmen, berichtete der US-Sender CNN. Die beiden seien in einem ernsten Zustand, aber stabil.
Die Ebola-Epidemie war im März in Guinea ausgebrochen und hatte sich schnell nach Liberia und Sierra Leone ausgebreitet. Es ist die erste Ebola-Epidemie in Westafrika und die schwerste bislang registrierte. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO haben sich beim aktuellen Ausbruch 1323 Menschen mit Ebola infiziert, 729 von ihnen starben.
Mit einem 100-Millionen-Dollar-Programm will nun die WHO den Kampf gegen eine weitere Ausbreitung stärken. Mit den Mitteln soll unter anderem deutlich mehr medizinisches Personal eingesetzt werden können. Der Aktionsplan sieht auch stärkere Massnahmen zur Aufklärung vor. «Die Lage ist ausser Kontrolle», sagte Mariano Lugli, Koordinator von Ärzte ohne Grenzen. Das Virus sei nicht zu stoppen, lokale Gesundheitsbehörden seien überfordert.
Liberia hatte am vergangenen Wochenende einen nationalen Notstand ausgerufen und seine Grenzen geschlossen. Ausnahmen sind lediglich zwei Flughäfen und drei andere Grenzpunkte, an denen aber Zentren eingerichtet wurden, um Ein- und Ausreisende auf eine mögliche Erkrankung zu prüfen. Inzwischen hat auch Sierra Leone den Notstand erklärt.
(vks/dpa/AP)