Microsofts Antwort auf Apple und Android ist ein – ähm – neuer iMac?
Bevor Apple am Donnerstag neue Macbook-Modelle enthüllt, geht es am Mittwoch für Microsoft um die Wurst. An einem Produkte-Event in New York will der Konzern aus Redmond neue Hardware und Software vorstellen.
Laut Gerüchteküche soll ein neuer All-in-One-Computer enthüllt werden. Erfindet Microsoft den iMac neu?
Die Veranstaltung wird als Live-Stream (ab 16 Uhr MEZ) im Internet übertragen, wie Microsoft informiert.
Laut der offiziellen Einladung gehe es um nichts weniger als die Zukunft von Windows 10, hält «Business Insider» in diesem lesenswerten Beitrag fest.
Wir fassen die wichtigsten Punkte zusammen:
Microsoft hat «Mobile» verkackt, aber...
Der einstmals lukrative PC-Markt schrumpft und bei den wichtigsten Mobilgeräten liegt Microsoft abgeschlagen hinter Apples iOS (iPhone) und Googles Android zurück.
Microsofts eigene Bemühungen, mit Lumia und Co. im hartumkämpften Smartphone-Markt Fuss zu fassen, hätten eher zu einer Bruchlandung geführt, konstatiert «Business Insider». Zum Glück für den US-Konzern laufe es aber im Cloud-Geschäft hervorragend, was die Aktie in Rekordhöhen treibt.
Achtungserfolge konnte Microsoft im vergangenen Jahr mit seiner Tablet-Laptop-Hybrid-Strategie verbuchen. Für dieses Jahr rechnen die Experten allerdings nicht mehr mit dem Surface Pro 5 oder dem Surface Book 2, sondern höchstens mit Prozessor-Upgrades für die bekannten Modelle.
Sicher ist: Microsoft steht unter Zugzwang.
Microsoft bringt einen Surface-iMac heraus
Bei der Produkte-Show am Mittwoch soll es vorrangig um das Surface AIO gehen. Wegen spärlicher «Leaks» wissen wir erst relativ wenig über den neuen All-in-One-Computer:
- Das neue Produkt soll Surface Studio heissen.
- Den Bildschirm soll es in drei Grössen geben. Das kleinste Modell soll ein 21-Zoll-Display mit Full-HD-Auflösung besitzen. Die grösseren Modelle mit 24- und 27-Zoll-Display bieten angeblich 4K-Auflösung (Ultra-HD).
- Und ja, es handelt sich um berührungsempfindliche Displays. Gesteuert wird per Finger oder Digitalstift (Windows Ink).
- Dank der neusten Intel-Prozessoren («Kaby Lake») sollen die Geräte richtig Dampf haben. Die siebte Generation der Core-Chips soll weniger Hitze erzeugen, die Grafikleistung erhöhen und schnellere CPU-Taktraten bieten.
- Die US-Preise beginnen angeblich bei 999 Dollar.
Bei der kabellosen Bluetooth-Tastatur, die abhörsicher sein soll, liessen sich die Microsoft-Ingenieure offenbar mächtig von der Konkurrenz in Cupertino inspirieren...
Microsoft's new Surface keyboard is nothing like Apple's full size keyboard. Nothing. No sir. Nada. pic.twitter.com/v4LNM6QdKJ
— James Skinner (@jamesinyk) 5. Oktober 2016
Wie geht es weiter mit Windows 10?
Gemäss offiziellem Plan veröffentlicht Microsoft Jahr für Jahr zwei grosse Updates für Windows 10. Nachdem das «Anniversary Update» leicht verzögert im August herauskam, soll «Redstone 2» im März 2017 erhältlich sein. Am Mittwoch werden die wichtigsten neuen Features vorgestellt.
Teilnehmern des «Windows Insider»-Programmes haben bereits Zugriff auf die Vorschau-Version des neuen Systems. Zu den Neuerungen gehören Verbesserungen für Windows Ink, die Kamera-App, Cortana und das Linux-Subsystem.
Bislang laufen einige alte PC-Spiele nicht mit Windows 10. Das soll sich mit dem nächsten grossen Update ändern. Ausserdem landen angeblich Win32-Games im Windows Store.
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Schwaches App-Angebot
Apropos Windows Store: Das ist ein wunder Punkt bei Microsofts Zukunftsplänen, wie «Business Insider» konstatiert. Mit Windows 10 habe der Konzern zwar ein extrem vielseitiges Betriebssystem am Start, das sowohl auf PCs und Laptops funktioniere, «als auch auf Tablets, der AR-Brille Hololens, VR-Headsets wie dem HTC Vive, der Xbox One, vernetzten Geräten aus dem smarten Zuhause und so ziemlich allem anderen auch».
Das Software-Angebot – sprich Apps – sei hingegen auch ein Jahr nach der Lancierung noch ziemlich dünn.
Reicht das?
Laut «Business Insider» ist Microsoft mit Windows an einem heiklen Punkt angekommen. Experten fragten sich, ob es nicht besser wäre, das Betriebssystem in den Ruhestand zu schicken, anstatt es in den nächsten Jahren langsam ausbluten zu lassen.
Wenn Microsoft Windows vor einem schmachvollen Untergang bewahren wolle, müsse das Unternehmen eine breitere Auswahl an Apps für seine erstklassige Hardware bereitstellen.
Zwar habe Microsoft mit seinen Hybrid-Geräten ein moderates Wachstum verbuchen können. Doch bedrängen die grössten Konkurrenten den PC-Giganten im Kerngeschäft. Apple punktet mit den Macbooks und dem iPad Pro. Und Google wird mit dem (noch unbestätigten) Projekt Andromeda das populäre Mobile-System Android für PCs und Laptops herausbringen.
Smarter Lautsprecher
Immerhin: Microsoft habe mit dem Fokus auf Spiele unter Windows 10 ein gutes Händchen bewiesen und exklusive Xbox-Titel auf den PC geholt, hält «Business Insider» fest. Denn bezüglich Computerspiele seien Windows-PCs immer noch besser als Macs, iPhones oder Android-Geräte — und Microsoft lege hier kräftig nach.
Möglich, dass Redmond auch noch in einem anderen zukunftsträchtigen Bereich zur Konkurrenz aufschliesst: der Heimautomatisierung. Laut Gerüchteküche soll ein smarter Lautsprecher namens «Home Hub» enthüllt werden. Das wäre die Antwort auf Amazons Echo und Google Home.
Gegenüber den Mitbewerbern hätte Microsofts Home Hub einen klaren Vorteil zu bieten. Die intelligente Sprachassistentin Cortana versteht sich mit allen populären Systemen.