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Sexuelle Belästigung: Walliser Ex-Nationalrat Buttet verurteilt

Sexuelle Belästigung: Walliser Ex-Nationalrat Buttet verurteilt

22.11.2021, 14:0222.11.2021, 14:03
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Die Walliser Staatsanwaltschaft hat den ehemaligen Walliser CVP-Nationalrat Yannick Buttet der sexuellen Belästigung schuldig gesprochen. Er wurde zu einer bedingten Geldstrafe von 45 Tagessätzen bei einer Bewährungsfrist von vier Jahren verurteilt.

ARCHIVBILD ZUM RUECKTRITT VON YANNICK BUTTET ALS VIZE-PRAESIDENT DER CVP SCHWEIZ, AM MONTAG, 4. DEZEMBER 2017 - Yannick Buttet, Nationalrat CVP VS, spricht an einer Medienkonferenz ueber "Buerger ...
Yannick Buttet wurde schuldig gesprochen.Bild: KEYSTONE

Die Walliser Staatsanwaltschaft bestätigte am Montag gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA Berichte des Lokalradios Rhône FM und der Tageszeitung «Le Nouvelliste». Gegen Buttet hatte die Walliser Lokalpolitikerin Laude-Camille Chanton (FDP) im September 2020 Strafanzeige erstattet.

Die damalige Generalratspräsidentin von Monthey beschuldigte den damaligen Präsidenten der Gemeinde Collombey-Muraz, sie auf der Terrasse einer Bar unter Alkoholeinfluss verbal und körperlich belästigt zu haben. «Mehrmals und trotz meiner Ermahnungen hat er mit seinen Händen meinen Rücken, meinen Hals und meine Schenkel berührt», schilderte Chanton den Vorfall.

Eine Anfrage von Keystone-SDA beantwortete Buttet nicht. In den lokalen Medien sagte er jedoch, dass er den Strafbefehl nicht anfechten werde. «Ich bin keine öffentliche Person mehr, ich werde mich nicht mehr zu dieser Angelegenheit äussern», sagte der 44-Jährige gegenüber Rhône FM.

Nach Bekanntwerden der Affäre im Sommer 2020 hatte Buttet darauf verzichtet, bei den Kommunalwahlen zu kandidieren. Chanton wurde nicht wieder in den Generalrat von Monthey gewählt.

Nicht der erste Vorfall

Der CVP-Politiker war schon früher mehrmals einschlägig aufgefallen und im August 2018 im Wallis wegen Nötigung einer früheren Geliebten verurteilt worden. Er hatte dieser wochenlang täglich bis zu 50 Textnachrichten geschickt, hatte also Stalking betrieben.

Ende November 2017 war bekannt geworden, dass die Polizei in Siders VS wegen Buttet ausrücken musste. Er soll bei seiner Ex-Geliebten so lange geklingelt haben, bis die Frau die Polizei rief.

Buttet trat nach Bekanntwerden des Vorfalls zuerst als Nationalrat und dann als Vizepräsident der CVP Schweiz zurück. Ausserdem verzichtete er auf das Vizepräsidium der Schweizerischen Offiziersgesellschaft. (sda)

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13 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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FreddyKruger
22.11.2021 14:10registriert Juli 2021
Der war also schon einschlägig bekannt als Stalker und kommt trotzdem mit einer bedingten Strafe davon? Ich verteidige ja bisweilen selber die "Kuscheljustiz", kann dies aber nun wirklich nicht verstehen. Diesmal sollte es doch mindestens im Portemonnaie schmerzen.
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code-e
22.11.2021 14:19registriert November 2018
Da hat wohl das beten wenig geholfen. Monsieur frömmeler würde lieber die Finger vom Alk lassen und vorallem von fremden Frauen. Geschieht ihm recht
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Tokyo
22.11.2021 15:52registriert Juni 2021
man kommt als Wiederholungstäter billig davon.
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