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Die Holzbecher von YB werden nicht weiterverarbeitet, sondern verbrannt

YB Fans empfangen ihre Mannschaft im Fussball Meisterschaftsspiel der Swiss Super League zwischen BSC Young Boys, YB, und FC Lugano, LUG, vom Sonntag, 10. November 2024 in Stadion Wankdorf in Bern. (K ...
Für die Zuschauer im Stadion Wankdorf gibt es die Getränke seit dem Jahr 2024 nur noch in Pappbecher.Bild: KEYSTONE

Holzbecher werden verbrannt, statt weiterverwertet – YB wusste nichts davon

Seit einem Jahr wird bei YB das Bier nicht mehr in Papp-, sondern in Holzbechern eingeschenkt. Die Idee dahinter war, dass die Becher in Spanplatten weiterverwertet werden sollten. Doch daraus wurde nichts.
27.02.2025, 10:5227.02.2025, 12:21
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Vom Bierbecher zum Möbelstück. Das war die Idee von YB als sie im Jahr 2024 die Getränke nur noch in Holzbechern ausschenkten. Den Fans wurde vermittelt, dass die Becher nach dem Gebrauch zu Spanplatten wiederverwertet werden und so nicht weggeworfen und verbrannt werden müssen.

Doch nun ist in einem SRF-Bericht herausgekommen, dass die von den Fans viel kritisierten Becher doch verbrannt werden. Der Grund dafür ist, dass die Becher nach der Konsumation zu sehr verschmutzt sind. Die Firma Swiss Krono, welche für die Verarbeitung zuständig ist, teilt mit: «Wir haben mehrere Testläufe unternommen und hatten dabei mit Verunreinigungen zu kämpfen.» Oftmals waren noch Restbier, Zigarettenstummel und Kaugummis in den Bechern enthalten. Roman Bühler, Leiter Holzeinkauf von Swiss Krono, sagt, dass sie Becher nicht selbst sortieren und reinigen und dadurch die Anforderungen für das Recyclingholz nicht erfüllt werden. «Daraus hätten wir keine qualitativen Platten herstellen können.»

Das Start-up Arboloom, das die Becher zur Verfügung stellt, hat verschiedene Verwertungswege ausprobiert. Wie Natalia Röthlisberger, CEO von Arboloom, gegenüber SRF sagt, ist es aus ökologischer Sicht sinnvoller, die Becher zu verbrennen, anstatt zu reinigen und recyceln.

Ein Zuschauer hat einen Plastikbecher Bier vor sich, im Eishockey Qualifikations-Spiel der National League, zwischen den SCL Tigers und dem EHC Biel, am Freitag, 23. September 2022, im Ilfisstadion in ...
Auf die Plastikbecher müssen die Zuschauer in Bern weiterhin verzichten.Bild: KEYSTONE

Bis vor Kurzem nichts davon gewusst hatte YB. Erst vor einigen Wochen wurde den Young Boys mitgeteilt, dass die Becher nicht zu Spanplatten weiterverarbeitet werden. Dies bestätigt auch YB-Mediensprecher Stefan Stauffiger: «In der Kommunikation mit Arboloom ist einiges schiefgelaufen, das wollen wir jetzt aufarbeiten. Auch Röthlisberger von Arboloom möchte in Zukunft die Kommunikation verbessern: «Wir haben unsere Partner etwas später informiert als gewünscht und können uns kommunikativ noch verbessern.»

Falls die Fans vom Schweizer Meister sich schon auf die Rückkehr der alten Becher gefreut haben, nun die bittere Enttäuschung. Die Holzbecher bleiben und werden in Zukunft für die Fernwärmeproduktion genutzt. «Diese Lösung ist noch nachhaltiger als Recycling», gibt Stauffiger zu Wort.

Portrait von Stefan Stauffiger von der Unternehmenskommunikation vom BSC Young Boys YB, am Freitag, 8. Maerz 2024 im Stadion Wankdorf in Bern. (KEYSTONE/Alessandro della Valle)
Stefan Stauffiger amtet bei YB als Mediensprecher.Bild: keystone

Die Berner sind nicht der einzige Verein in der Schweiz, welcher auf die Holzbecher von Arboloom setzt. Auch der FC Aarau verwendet diese Becher und auch auf dem Brügglifeld wird ein Teil der Holzbecher für das Fernwärmenetz genutzt. Wie der Verein mitteilt, wird an einer Lösung gearbeitet, damit in Zukunft die Becher für die Spanplattenherstellung verwendet werden können: «Wir arbeiten intensiv mit unseren Partnern daran, langfristig wieder vermehrt die ursprünglich angestrebte Recyclingvariante umzusetzen.» (riz)

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31 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Amarillo
27.02.2025 11:28registriert Mai 2020
Restbier im Holzbecher? Der Becher wird auch als Abfallbehälter benutzt? Diese aber gar nie im Leben zu erwartenden "Verunreinigungen" genügen, damit eine nachhaltige Weiterverwendung keinen Sinn mehr macht? Wer hätte denn auch darauf kommen sollen, BEVOR man die ganze Sache im IMAX-Format aufgezogen und kommuniziert hat. Der gute Wille in Ehren, aber c'mon...
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Zappenduster
27.02.2025 12:13registriert Mai 2014
Ich wette, dass ein Plastikbecher, der ebenfalls in der KVA thermisch verwertet wird, die bessere CO2 Bilanz hat.
Produktion und Transport nicht vergessen.

Wahrscheinlich Grennwashing….
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Peter90
27.02.2025 12:30registriert Januar 2023
Ist etwa das selbe wie mehrweggeschirr an festen. Das muss herumgekartt und gewaschen werden. Einer der guten alten feldschlösschen einwegbecher hat quasi die Masse 0, da er so dünn ist. Dagegen literweise Wasser auf 80 grad erhitzen um einen mehrwegbecher zu waschen. Wird wohl nie und nimmer die geringere energiemenge sein.
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