Vom Bierbecher zum Möbelstück. Das war die Idee von YB als sie im Jahr 2024 die Getränke nur noch in Holzbechern ausschenkten. Den Fans wurde vermittelt, dass die Becher nach dem Gebrauch zu Spanplatten wiederverwertet werden und so nicht weggeworfen und verbrannt werden müssen.
Doch nun ist in einem SRF-Bericht herausgekommen, dass die von den Fans viel kritisierten Becher doch verbrannt werden. Der Grund dafür ist, dass die Becher nach der Konsumation zu sehr verschmutzt sind. Die Firma Swiss Krono, welche für die Verarbeitung zuständig ist, teilt mit: «Wir haben mehrere Testläufe unternommen und hatten dabei mit Verunreinigungen zu kämpfen.» Oftmals waren noch Restbier, Zigarettenstummel und Kaugummis in den Bechern enthalten. Roman Bühler, Leiter Holzeinkauf von Swiss Krono, sagt, dass sie Becher nicht selbst sortieren und reinigen und dadurch die Anforderungen für das Recyclingholz nicht erfüllt werden. «Daraus hätten wir keine qualitativen Platten herstellen können.»
Das Start-up Arboloom, das die Becher zur Verfügung stellt, hat verschiedene Verwertungswege ausprobiert. Wie Natalia Röthlisberger, CEO von Arboloom, gegenüber SRF sagt, ist es aus ökologischer Sicht sinnvoller, die Becher zu verbrennen, anstatt zu reinigen und recyceln.
Bis vor Kurzem nichts davon gewusst hatte YB. Erst vor einigen Wochen wurde den Young Boys mitgeteilt, dass die Becher nicht zu Spanplatten weiterverarbeitet werden. Dies bestätigt auch YB-Mediensprecher Stefan Stauffiger: «In der Kommunikation mit Arboloom ist einiges schiefgelaufen, das wollen wir jetzt aufarbeiten. Auch Röthlisberger von Arboloom möchte in Zukunft die Kommunikation verbessern: «Wir haben unsere Partner etwas später informiert als gewünscht und können uns kommunikativ noch verbessern.»
Falls die Fans vom Schweizer Meister sich schon auf die Rückkehr der alten Becher gefreut haben, nun die bittere Enttäuschung. Die Holzbecher bleiben und werden in Zukunft für die Fernwärmeproduktion genutzt. «Diese Lösung ist noch nachhaltiger als Recycling», gibt Stauffiger zu Wort.
Die Berner sind nicht der einzige Verein in der Schweiz, welcher auf die Holzbecher von Arboloom setzt. Auch der FC Aarau verwendet diese Becher und auch auf dem Brügglifeld wird ein Teil der Holzbecher für das Fernwärmenetz genutzt. Wie der Verein mitteilt, wird an einer Lösung gearbeitet, damit in Zukunft die Becher für die Spanplattenherstellung verwendet werden können: «Wir arbeiten intensiv mit unseren Partnern daran, langfristig wieder vermehrt die ursprünglich angestrebte Recyclingvariante umzusetzen.» (riz)
Produktion und Transport nicht vergessen.
Wahrscheinlich Grennwashing….