Nach dem praktisch vollständigen Ausfall der Galileo-Satelliten-Navigation macht die Wiederherstellung des Systems den Betreibern zufolge Fortschritte. Mehrere Elemente der Bodeninfrastruktur seien neu gestartet worden, teilte die zuständige EU-Behörde GSA am Mittwoch mit.
Genauere Angaben zur Ursache des Ausfalls wurden nicht gemacht. Experten würden weiter rund um die Uhr an der Fehlerbehebung arbeiten, hiess es. Es sei noch zu früh, ein genaues Datum für die vollständige Beseitigung des Problems zu benennen.
Grössere Probleme hatte es zuletzt im Januar 2017 gegeben. Damals waren die Atomuhren an Bord mehrerer Satelliten ausgefallen. Reserve-Uhren mussten die Zeitmessung übernehmen. Dass es sich bei dem jetzigen Ausfall um eine Wiederholung des damaligen Zwischenfalls handeln könnte, schloss eine GSA-Sprecherin aus.
Das europäische Satelliten-Navigationssystem war am Freitag fast komplett ausgefallen. Die meisten Geräte schalteten automatisch auf das US-System GPS um. Durchgängig verfügbar blieb nur der Galileo-Such- und Rettungsdienst, der hilft, Menschen in Notlagen aufzuspüren.
Für private Nutzer dürften die Folgen des Systemausfalls gering bleiben. Ihr Smartphone wechsele automatisch zu einem anderen Navigationssystem, erklärte eine Sprecherin. Neben Galileo, das eine höhere Präzision bieten soll, stehen das amerikanische GPS- und auf manchen Geräten auch das russische Glonass-System zur Verfügung.
Erste Galileo-Dienste sind seit Dezember 2016 verfügbar, das System befindet sich aber noch in der sogenannten Initialphase. Eine durchgängige Erreichbarkeit wird noch nicht garantiert. Derzeit befinden sich 26 Galileo-Satelliten in der Umlaufbahn, vier weitere sollen Ende 2020 mit Ariane-Raketen ins All geschossen werden.
Mit dem milliardenschweren Prestigeprojekt Galileo will Europa unabhängig vom amerikanischen GPS werden. Kontrollzentren stehen im bayerischen Oberpfaffenhofen und im italienischen Fucino.
(dsc/sda/dpa)