Rund 1000 Medienschaffende küren jeweils Ende Jahr in einem Online-Voting die besten und einflussreichsten Schweizer Journalistinnen und Journalisten. Veranstalterin des Wettbewerbs ist das Branchen-Magazin «Schweizer Journalist». Eine Vorjury, bestehend aus 40 Branchenvertretern, nominiert die Kandidatinnen und Kandidaten.
watson publiziert die Siegerinnen und Sieger der jeweiligen Kategorien des Rankings 2019 exklusiv vorab:
Nachdem vergangenes Jahr der Wirtschafts-Investigative Lukas Hässig (Enthüller im Fall Raiffeisen) die Hauptkategorie gewonnen hat, steht dieses Jahr wieder eine SRF-Vertreterin ganz oben auf dem Treppchen. Nicoletta Cimmino moderiert das «Echo der Zeit», das Flaggschiff des Schweizer Nachrichtenjournalismus', dem sie nach verschiedenen Stationen bei Privatradios seit 2016 angehört. Cimmino gewinnt in ihrer Kategorie mit 31,2 Prozent aller Stimmen und heimst für ihre Arbeit im vergangenen Jahr die Attribute «seriös, unaufgeregt, kritisch, reflektiert, authentisch» ein.
Die rund 1000 Teilnehmer des Online-Votings haben den watson-Chefredaktor Maurice Thiriet zum «Chefredaktor des Jahres» gewählt. Die Kommentare zur Begründung der Wahl reichen von «Er schafft, woran andere scheitern: gute Unterhaltung mit Relevanz» bis «#Chefsache: schön selbstironisch». Thiriet vereinigte rund ein Drittel der Stimmen auf sich.
Die Reporterin des Jahres 2019 ist «Annabelle»-Frau Helene Aecherli. Aecherli hat 27,3 Prozent der Stimmen auf sich vereint. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Online-Votings haben ihr «ein Gespür für die grossen und kleinen Geschichten des Lebens» attestiert und dass sie «unkonventionell» arbeite. Aecherli publiziert vorwiegend im Bereich Frauenrechte und Naher Osten, oft auch in Kombination.
In der Kategorie «Sportjournalist des Jahres» haben die Voting-Teilnehmer Samuel Tanner auf den ersten Platz gewählt. Seine Hintergründe seien «hintergründiger» und er berichte «so über Sport, dass es auch für Sportmuffel interessant ist». Tanner erreichte 26,7 Prozent der Stimmen in der Kategorie Sport.
In der Kategorie «Recherche» gewinnt 2019 die «Tages-Anzeiger»-Reporterin Simone Rau. Rau hat 2019 im Rahmen einer grossen Umfrage-Recherche Daten zu sexuellen Übergriffen in der Medienbranche erhoben, die Resultate breit thematisiert und damit Tabus angesprochen und aufgebrochen. Sie gewinnt mit 35 Prozent der Stimmen und erhält das Attribut «Echte Aufklärerin».
In der Kategorie Gesellschaft gewinnt «NZZ am Sonntag»-Reporter und Autor Sacha Batthyany die Wahl 2019. «Egal, was er macht, wo und worüber – immer lesenswert und das seit Jahren. Spitze Feder», heisst es in den Voting-Kommentaren. Batthyany gewinnt mit 3 Prozent Stimmenvorsprung knapp vor watson-Autorin Simone Meier.
Doris Kleck und Anna Wanner haben die Kategorie Politik mit fast 33 Prozent der Stimmen und grossem Abstand gewonnen. Sie leiten die Bundeshausredaktion von CH Media in einer Co-Leitung und werden beschrieben als «das Power-Duo aus dem Mittelland, das Dampf macht in Bern. Unaufgeregt und solide».
Mit dem besten Resultat von allen Goldplätzen ist Patrizia Laeri zur Siegerin in der Kategorie Wirtschaft gewählt worden. Sie machte fast 40 Prozent der Stimmen und wurde mit Kommentaren versehen wie «Sie versteht es wie niemand, Wirtschaft in die Niederungen des Lebens zu holen» und «ungezähmt feministisch». Laeri ist bei SRF nicht nur Moderatorin und Redaktorin, sondern auch Projektleiterin des Projekts 50:50, das mehr Frauen in die Beiträge des SRF holen soll.
Peter Schneider ist der Mann, der weiss, wie es läuft im Leben und trotzdem den Humor behält. Mit 29,7 Prozent Wähleranteil und der Beschreibung «Gibt es einen Vergleichbaren? Es kann nur einen geben. Schneider lesen ist Vergnügen pur!» landet der Kolumnist von «SonntagsZeitung» und «Tages-Anzeiger» auf Platz 1 in der Kategorie Kolumne.
Der Sieger des Jahres 2019 in der Kategorie Kultur ist der Kritiker Florian Keller von der Wochenzeitung «WoZ». Keller hat mit grossem Abstand vor der zweitplatzierten Journalistin gewonnen. «Seine Texte sind etwas vom Besten. Wer ihn liest, versteht nicht nur die Kultur besser, sondern auch die Welt», heisst es in den Begründungskommentaren zu seiner Wahl.
Mit 26,4 Prozent der Stimmen wählten die Voting-Teilnehmenden Elia Blülle von der «Republik» zum Newcomer-Journalisten des Jahres 2019. Er sei «engagiert und mutig, ohne schnoddrig zu sein» und verfüge über ein «super Storytelling und eine eigenständige Themensetzung».
Ich kann mir vorstellen, dass verlieren eh verboten ist in diesem Büro. Schwein gehabt, das wär ziemlich schlecht gewesen fürs Wörkpleiss Enwirrnment. 😉