Nach dem Rücktritt Blaise Compaorés als Staatschefs von Burkina Faso ist unter den Militärführern des Lands offenbar ein Machtkampf um das Amt des Übergangspräsidenten entbrannt. Oberst Zida und Militärchef Traoré liessen sich beide als Staatsoberhaupt ausrufen.
Militärchef Traoré mit Gefolgsleuten. Bild: JOE PENNEY/REUTERS
Der Vizechef der Präsidentengarde, Oberst Isaac Yacouba Zida, stellte sich wenige Stunden, nachdem Militärchef Honoré Traoré am Freitag seinen Machtanspruch bekundet hatte, gegen den Armeechef.
In einer von einem privaten Fernsehsender übertragenen Ansprache sagte Zida, er werde als Übergangsstaatschef die «staatliche Kontinuität» wahren und in Zusammenarbeit mit den politischen Parteien und den Organisationen der Zivilgesellschaft für einen «ruhigen demokratischen Übergang» sorgen.
Oberst Zida meldete seinen Machtanspruch nur Stunden nach Konkurrent Traoré an. Bild: AFP
Die Erklärung, mit der Traoré das Präsidentenamt für sich beansprucht hatte, wies Zida als «unwirksam» zurück. Zida forderte die internationale Gemeinschaft und insbesondere die Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft (CEDEAO) auf, das burkinische Volk bei dieser «schweren Prüfung» zu unterstützen.
Zugleich erklärte er, dass der zurückgetretene Präsident Blaise Compaoré «an einem sicheren Ort» untergebracht sei. Die «Sicherheit» und das «Wohlergehen» Compaorés seien gewährleistet. Wie aus französischen Diplomatenkreisen in Paris verlautete, floh Compaoré aus der Hauptstadt Ouagadougou und reiste in den Süden des Landes.
Nach Massenprotesten gegen eine Verfassungsänderung zugunsten von Präsident Compaoré hatte am Donnerstagabend die Armee die Macht in Burkina Faso übernommen. Compaoré gab am Freitag nach 27 Jahren an der Macht seinen Rücktritt bekannt. Er war seit 1987 an der Macht gewesen. (sda/afp)
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