Hier ist einer bescheiden geblieben: Am 4. Oktober vergangenen Jahres wurde die Karriere von Jacques Dubochet mit der höchsten Ehre gekrönt, welche es in der akademischen Welt zu holen gibt. Gemeinsam mit seinen Forschungskollegen Joachim Frank und Richard Henderson erhielt der Schweizer den Chemie-Nobelpreis für «ihren entscheidenden Beitrag zur Entwicklung der Kryo-Elektronenmikroskopie» zugesprochen.
Die Freude an der Universität Lausanne, wo Dubochet zuletzt gelehrt und geforscht hatte, war gross. Die Uni wollte sich bei ihrem Nobelpreis-Träger erkenntlich zeigen. «Als ich ihn gefragt habe, was ihm Freude machen würde, antwortete er ohne zögern: Einen Parkplatz für mein Velo», erinnerte sich Rektorin Nouria Hernandez an der gestrigen Einweihung des Parkplatzes.
À l’@unil, le prix Nobel Jacques #Dubochet a une place de parc réservée... pour son vélo #UNILdurable pic.twitter.com/ujrdOXntTZ
— Benoît Frund (@bfrund) 29. Januar 2018
Dubochet kam stilecht im gelben Pulli und mit neongelben Velohelm angefahren, wie die Uni Lausanne auf ihrer Website schreibt. In den 30 Jahren seiner Tätigkeit habe er rund 40 Prozent der Pendelwege zwischen seinem Wohnort in Morges VD und der Universität per Velo absolviert – «ohne einen einzigen Unfall», wie Dubochet stolz mitteilte.
Dass ihm die Einweihung seines privaten Velo-Parkplatzes viel bedeutet, verriet Dubochets Gefährt. Das Fahrrad, das er vor vielen Jahren an der Velobörse in Morges erstanden hatte, erhielt eine extra Auffrischungskur: «Es gab eine neue Kette und eine komplette Velo-Wäsche», verriet der Nobelpreisträger mit einem Schmunzeln. (cbe)