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José Mourinho: Das sagte der neue Tottenham-Trainer vor der Presse

José Mourinho hat heute seine erste Pressekonferenz als Tottenham-Trainer gegeben.
José Mourinho hat heute seine erste Pressekonferenz als Tottenham-Trainer gegeben.bild: screenshot

Mourinho an erster Pressekonferenz: «Ich brauche keine neuen Spieler, ich brauche Zeit»

21.11.2019, 16:2721.11.2019, 17:16
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José Mourinho ist zurück in der Premier League und der neue Trainer von Tottenham Hotspur startete gleich mit viel Elan in seinen neuen Job. Nur Stunden nach dem offiziellen Amtsantritt leitete der 56-jährige Portugiese das erste Training, wobei er erstmals auf seine neuen Spieler traf. Mourinho begrüsste jeden einzeln, hielt ein paar Smalltalks und streichelte den Stars wie Dele Alli, Eric Dier oder Harry Kane kurz liebevoll über den Kopf.

So begrüsste Mourinho seine Spieler:

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Nach seiner zweiten Trainingssession am Donnerstagmorgen folgte am Nachmittag die erste Pressekonferenz mit dem neuen Tottenham-Trainer. Dort gab sich Mourinho ungewohnt bescheiden, zugänglich und einsichtig bezüglich Fehlern, die er in der Vergangenheit gemacht hat.

Mourinho ...

... über seinen Spielstil mit Tottenham:

«Der wird ganz ähnlich zu dem vor mir. Natürlich werde ich versuchen, einige Details hinzuzufügen. Manchmal sind es diese Details, die den Unterschied ausmachen. Mit der Zeit werde ich einen Fingerabdruck hinterlassen. Aber: Der Spielstil muss zur Klubkultur und zu den Spieler passen.»

... über seine Ziele mit Tottenham:

«Wir können die Meisterschaft in diesem Jahr nicht gewinnen. Ich sage nicht, dass wir sie nächstes Jahr gewinnen werden, aber wir können es schaffen. Das Potenzial in diesem Klub ist enorm, sogar riesig.»

... über mögliche Neuzugänge:

«Ich brauche keine neuen Spieler, ich brauche nur Zeit! Das beste Geschenk sind die Spieler, die hier sind. Ich muss sie nur besser kennenlernen. Ich kenne sie bereits gut, aber man kennt sie nie gut genug, bis man sie zum ersten Mal trifft.»

... über sein aktuelles Kader:

«Ich haben meinen Spielern gesagt, dass sie einer der Gründe waren, warum ich mich entschieden habe, zu Tottenham zu kommen. Ich habe versucht, einige davon für verschiedene Klubs zu kaufen, ich konnte es nicht. Bei einigen von ihnen habe ich es nicht einmal versucht, weil ich wusste, dass es unmöglich ist. Aber ich mag diese Truppe sehr, sehr. Es ist nichts Neues, was ich sage.»

... über mögliche Abgänge im Winter:

«Zu versuchen, die besten Spieler zu halten und sich zu weigern, die besten Spieler gehen zu lassen, ist Teil meiner Vision.»

... über sein gescheitertes Engagement bei Manchester United:

«Ich habe Fehler in meiner Karriere gemacht. Diese werde ich nicht noch einmal machen. Ich werde neue Fehler machen. Ich bin bescheiden genug, meine Karriere offen und ehrlich zu analysieren. In dieser Analyse geht es nicht darum, irgendjemand anderem die Schuld zu geben.»

... über die Auswirkungen des verlorenen CL-Finals auf das Team:

«Ich weiss nicht, ob sie das negativ beeinflusst hat. Ich habe noch nie einen Champions-League-Final verloren.»

... ob er Mr. Tottenham werden könnte:

«Ich denke, ich bin Mr. Porto und Mr. Real Madrid und Mr. von anderen Klubs sowie von jeglichen Klubs, bei denen ich arbeiten werde. Ich trage das Pyjama des Klubs und schlafe darin. In bin ein Mann des Klubs, aber einer von vielen Klubs.»

... über seine Zeit ohne Trainerjob:

«Ich bin niemand, der Leuten rät, eine Pause zu machen, aber für mich war es sehr positiv. Den ersten Sommer zu haben, in dem ich nicht gearbeitet habe, war jedoch nicht nur gut für mich. Ich war ein wenig verloren. Aber es war eine lehrreiche Zeit. Ich habe sogar gelernt, wie man ein Experte wird.»

... über Motivation und Stärke:

«Ich dachte immer, dass diese elf Monate keine Zeitverschwendung waren. Es waren Monate, um nachzudenken, zu analysieren, vorzubereiten. Man verliert nie seine DNA, man verliert nie seine Identität, aber ich hatte Zeit, über viele Dinge nachzudenken. Während meiner Karriere habe ich Fehler gemacht. Ich bin jetzt stärker, ich bin entspannt, ich bin motiviert, ich bin bereit und ich denke, die Spieler haben das in den ersten Tagen gespürt.»

... ob er sein Mojo gefunden habe:

«Ich muss erstmal googlen, was das heisst.»
Die komplette Pressekonferenz im Video.Video: YouTube/Tottenham Hotspur

... über seinen Ort auf der Glücksskala:

« Zehn! Ich hatte das Gefühl, dass ich erst Mitte der Saison einen neuen Klub haben werde. Ich wusste, dass ich in die Situation kommen werde, dass ich vor meinem ersten Spiel mit meinem neuen Verein nur ein oder zwei Tage Zeit haben werde. Es geht hier nicht um mich, sondern um die Spieler und darum, eine stabile Basis zu schaffen.»

... über Vorgänger Pochettino:

«Dieser Klub wird immer sein Zuhause sein. Er kann kommen, wann er will. Wenn er die Spieler vermisst, wenn er die Mitarbeiter vermisst, er ist jederzeit willkommen. Die Tür ist immer offen für ihn. Er wird einen grossartigen Klub und sein Glück wiederfinden. Er hat eine grossartige Zukunft vor sich.»

Bereits gestern Abend hatte Mourinho dem klub-eigenen TV-Sender ein erstes Interview gegeben und dabei von seinem Arbeitgeber in den höchsten Tönen geschwärmt. «Ich könnte nicht glücklicher sein. Wenn ich nicht so glücklich wäre, wäre ich nicht hier», erklärte «The Special One» und führte unter anderem aus, was Tottenham von ihm erwarten kann.

Mourinho ...

... was er versprechen kann:

«Leidenschaft, echte Leidenschaft – für meinen Job, aber auch Leidenschaft für den Klub [...] Ich nehme die Herausforderung und Verantwortung an, jeden wieder glücklich zu machen, der diesen Verein liebt.»

... über sein neues Team:

«Ich habe immer gesagt, dass die Mannschaft enormes Potenzial hat. Ich habe immer gesagt, dass die Spieler besondere Qualitäten haben. Ich habe immer gesagt, dass der Klub ausgezeichnete Arbeit leistet. Ich mag das Team und freue mich auf die Arbeit.»

... über seinen neuen Arbeitgeber:

«Ich könnte nicht glücklicher sein. Wenn ich nicht so glücklich wäre, wäre ich nicht hier. Es ist ein Privileg, für einen Klub zu arbeiten, bei dem man weiss, dass man sehr glücklich mit dem Kader sein wird. Gegen Tottenham zu spielen war immer sehr hart – aber auch sehr schön. Es war einer der Orte, an die ich mit viel Leidenschaft gegangen bin, aber auch mit Respekt.»

... über Tottenhams aktuelle Situation:

«Wir wissen, wo wir momentan in der Liga stehen. Wir wissen aber auch, dass wir da nicht hingehören. Wir sollten einfach Spiel für Spiel nehmen. Wir wollen das nächste Spiel gewinnen und das übernächste auch und dann das, das dann folgt – bis zum Ende der Saison. Am Saisonende werden wir sehen, wo wir stehen. Aber ich bin mir sehr sicher, dass es nicht da ist, wo wir jetzt sind.»

... über die Infrastruktur:

«Wenn jemand sagt, wir haben ein schönes Stadion, dann ist er zu bescheiden. Ich denke, es ist das beste Stadion der Welt. Die Trainingsplätze sind unübertroffen, höchstens im American Football gibt es vielleicht Vergleichbares. Ich war an vielen Topadressen in Europa, im Fussball gibt es nichts Vergleichbares. Darauf können wir stolz sein. Die Arbeitsbedingungen sind absolut fantastisch.»

Unterdessen sind erste Transfergerüchte aufgetaucht: Britische Medien berichten, Mourinho habe bei Tottenham-Boss Daniel Levy bereits eine Liste mit möglichen Neuzugängen im Winter-Transferfenster eingereicht. Ganz zuoberst soll der Name von Gareth Bale stehen. Der walisische Nationalspieler entwickelte sich zwischen 2007 und 2013 bei Tottenham zum Weltklassespieler und forciert derzeit seinen Abgang von Real Madrid.

Neben Bale soll sich Mourinho sich die Verpflichtungen von Juventus-Stürmer Paulo Dybala und Sporting-Mittelfeldspieler Bruno Fernandes wünschen. (pre)

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