International
Dänemark

Dänemark setzt Impfungen mit Astrazeneca-Impfstoff für 14 Tage aus

Dänemark setzt Impfungen mit Astrazeneca-Impfstoff für 14 Tage aus

11.03.2021, 12:36
Mehr «International»

In Dänemark wird vorübergehend niemand mehr mit dem Corona-Impfstoff des britisch-schwedischen Unternehmens Astrazeneca geimpft.

Grund dafür seien Berichte über schwere Fälle von Blutgerinnseln bei Personen, die mit dem Mittel gegen Covid-19 geimpft worden seien, teilte die dänische Gesundheitsverwaltung am Donnerstag mit. Die europäischen Arzneimittelbehörden hätten vor dem Hintergrund eine Untersuchung des Impfstoffes eingeleitet.

A health worker administers a dose of the AstraZeneca vaccine against COVID-19 to a patient inside the convention center known as "La Nuvola", The Cloud, in Rome, Wednesday, March 10, 2021.  ...
Eine Vorsichtsmassnahme: AstraZeneca wird in Dänemark vorerst nicht mehr injiziert.Bild: keystone

Ein Bericht beziehe sich auf einen Todesfall in Dänemark. Man könne jedoch zu diesem Zeitpunkt noch nicht feststellen, ob ein Zusammenhang zwischen dem Vakzin und den Blutgerinnseln bestehe.

Regierungschefin Mette Frederiksen bestätigte Reportern vor einem Krankenhaus im dänischen Herlev, dass die Verabreichung des Astrazeneca-Impfstoffes unterbrochen werde. Dies sei ärgerlich, da man stark davon abhängig sei, dass alle geimpft würden.

epa09064057 Danish Prime Minister Mette Frederiksen speaks after appointing new special representative for Denmark's candidacy for UN Security Council at Marienborg in Kongens Lyngby, Denmark, 09 ...
Die dänische Premierministerin Mette Fredriksen.Bild: keystone

Gesundheitsminister Magnus Heunicke sprach ebenso wie die Gesundheitsverwaltung von einer Vorsichtsmassnahme. Die Vorfälle sollten gründlich untersucht werden, schrieb er auf Twitter.

Nach Behördenangaben wird der Stopp zunächst 14 Tage dauern, danach wird geschaut, wie es weitergeht. Es sei wichtig zu unterstreichen, dass man den Astrazeneca-Impfstoff nicht ablehne, sondern die Verabreichung aussetze.

Es sei gut dokumentiert, dass das Mittel sowohl sicher als auch effektiv sei. Man müsse jedoch auf Berichte zu möglichen ernsthaften Nebenwirkungen reagieren.

Astrazeneca gab sich zunächst zurückhaltend. Man sei sich der dänischen Entscheidung bewusst, sagte ein Sprecher des britisch-schwedischen Pharmakonzerns.

«Die Sicherheit des Impfstoffs ist in klinischen Phase-III-Studien ausführlich untersucht worden und die von Experten begutachteten Daten bestätigen, dass der Impfstoff generell gut verträglich ist», hiess es auf Anfrage.

Im EU-Land Dänemark mit seinen gut 5.8 Millionen Einwohnern haben bislang rund 560 000 Menschen ihre erste Corona-Impfdosis erhalten, knapp 220 000 auch ihre zweite. Bisher haben etwa 142 000 Menschen ihren ersten Stich mit dem Astrazeneca-Stoff bekommen.

Bei mehr als 70 Prozent der bislang verabreichten Impfungen kam das Mittel von Pfizer/Biontech zum Einsatz, in 4 Prozent das von Moderna. Die Impfkampagne ist in Dänemark zügiger als in den meisten Ländern Europas angelaufen. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Die Corona-Verordnung per 1. März 2021
1 / 11
Die Corona-Verordnung per 1. März 2021
Auf Facebook teilenAuf X teilen
1300 Menschen tanzen im Namen der Wissenschaft
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
2
Nobelpreisträger Daniel Kahneman im Alter von 90 Jahren gestorben
Der US-israelische Psychologe Daniel Kahneman, der für seine Untersuchungen zum Umgang der Menschen mit Geld mit dem Nobelpreis für Wirtschaft ausgezeichnet wurde, ist im Alter von 90 Jahren gestorben.

Das teilte die US-Elite-Universität Princeton am Mittwoch mit. Kahneman lehrte bis zu seinem Tod in Princeton im US-Bundesstaat New Jersey.

Zur Story