International
Donald Trump

Trumps Versprechen: Whistleblower versetzt Washington in Aufregung

Trumps unangebrachtes Versprechen: Whistleblower versetzt Washington in Aufregung

20.09.2019, 05:23
Mehr «International»

US-Präsident Donald Trump gerät wegen mutmasslicher Äusserungen in einem Telefonat mit einem ausländischen Führer unter Druck. Er soll laut einem Zeitungsbericht mit einem «Versprechen» an den ausländischen Staatenlenker für Alarm in den Geheimdiensten gesorgt haben.

Der demokratische Vorsitzende des Geheimdienstausschusses im US-Repräsentantenhaus, Adam Schiff, warf der US-Regierung vor, dem Kongress Informationen über die Aussage eines Whistleblowers vorzuenthalten.

President Donald Trump listens to a reporter's question during a meeting with Bahrain's Crown Prince Salman bin Hamad Al Khalifaâ?? in the Oval Office of the White House, Monday, Sept. 16, 2 ...
Was hat er versprochen? Donald Trump.Bild: AP

Der «Washington Post» zufolge hatte dieser gemeldet, dass Trump einem ausländischen Führer in einem Telefonat ein Versprechen gemacht habe. Das Land, um das es gehe, sei die Ukraine, hiess es am Freitag in einem weiteren Bericht der Zeitung. Um welchen ausländischen Politiker es gegangen sein und worin das «Versprechen» bestanden haben soll, konkretisierte das Blatt nicht.

Trump nannte die Berichterstattung «Fake News». Er wisse, dass bei solchen Telefonaten Geheimdienste mithörten. «Mit diesem Wissen bin ich nicht so dumm, mich in so einem Gespräch mit einem ausländischen Führer unangemessen zu äussern», schrieb er auf Twitter.

«Dringlich und glaubwürdig»

Allerdings hatte der US-Generalinspekteur der Geheimdienste, Michael Atkinson, in einem Brief an den Ausschuss vom 9. September die Aussagen des Whistleblowers als «dringlich und glaubwürdig» bezeichnet. In einem solchen Fall muss der Kongress informiert werden.

Doch Geheimdienstdirektor Joseph Maguire befand vier Tage später in einem weiteren Brief – nach Konsultation mit dem Justizministerium – dass der Fall die Kriterien nicht erfülle und der Kongress kein Recht auf das Material habe.

Ausschussvorsitzender Schiff erklärte, das Justizministerium halte die Dokumente ungerechtfertigterweise zurück. Mike Quigley, ein weiteres demokratisches Ausschussmitglied, warf US-Justizminister William Barr vor, Trump beschützen zu wollen. Das Weisse Haus und Maguires Büro beantworteten Anfragen für eine Stellungnahme nicht. Das Justizministerium verwies auf die beiden Briefe.

Die «Beschwerde» des Whistleblowers über Trump stammt laut «Washington Post» vom 12. August. In den Wochen davor telefonierte Trump etwa mit Russlands Staatschef Wladimir Putin, auch erhielt er zwei Briefe des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un. Ferner traf er etwa den pakistanischen Premierminister Imran Khan, den Emir von Katar, Scheich Tamim bin Hamad Al-Thani, und den niederländischen Regierungschef Mark Rutte. (sda/reu/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Berühmte Whistleblower und ihre Enthüllungen
1 / 14
Berühmte Whistleblower und ihre Enthüllungen
Es gibt Menschen, die ihre Gesundheit, ja ihre Freiheit und ihr Leben riskieren, um die Öffentlichkeit über Missstände zu informieren. Man nennt sie Whistleblower.
quelle: keystone / gian ehrenzeller
Auf Facebook teilenAuf X teilen
«Se weader is nice» – das englische «th» bereitet Mühe
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
30 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
goschi
20.09.2019 06:35registriert Januar 2014
«Mit diesem Wissen bin ich nicht so dumm, mich in so einem Gespräch mit einem ausländischen Führer unangemessen zu äussern»

Aha, ohne die mithörenden Geheimdienste wäre er also so dumm? 🤔😂
14611
Melden
Zum Kommentar
avatar
Majoras Maske
20.09.2019 07:27registriert Dezember 2016
Warum verspricht Trump einem ausländischen (vermutlich russischen) Staatschef etwas "unangebrachtes" über die Ukraine? Und warum darf das nicht an die Öffentlichkeit kommen? Was könnten nur Trumps Motive oder Gründe füe dieses Versprechen sein?

Der Schmutz an Trumps Händen stinkt zum Himmel und es ist die historische Schuld der Republikaner einen kriminellen Staatschef zu schützen.
10421
Melden
Zum Kommentar
avatar
Alice36
20.09.2019 06:27registriert Juni 2017
....Knowing all of this, is anybody dumb enough to believe that I would say something inappropriate with a foreign leader while on such a potentially “heavily populated” call. I would only do what is right anyway, and only do good for the USA!

Ich glaube die ganze Welt ist dumm genug dies zu glauben.

😂🤣😂🤣😂🤣😅🤪
468
Melden
Zum Kommentar
30
Nex Benedict: Behörden sehen Tod als Suizid – keine Anklage
Sieben Wochen nach dem Tod des nicht-binären Teenagers Nex Benedict liegt der Polizei-Autopsiebericht vor. Im Blut wurde ein Mix aus Medikamenten gefunden.

Nex Benedict, ein nicht-binärer 16-jähriger Teenager der Owasso High School, starb am 10. Februar, einen Tag nach einer Schlägerei in einer Schultoilette mit drei Mädchen. Der nun veröffentlichte staatliche Autopsiebericht kommt zu dem Schluss, dass es ein Suizid war. Menschenrechtsgruppen protestieren, dass die Folgen des langjährigen Mobbings ausser Acht gelassen werden, das Nex erlebte.

Zur Story