Auf noch unbekannte Weise verschafften sich 12 Schüler der Wirtschaftsmittelschule Basel Zugang zu den E-Mail-Konten ihrer Lehrer. Doch gerade die Lösungen waren es, welche sie auffliegen liessen, denn die Prüfungsresultate waren, sogar bei offen formulierten Fragen, identisch mit den Musterlösungen.
Alle 12 Schüler sind geständig und lassen Ulrich Maier – Leiter Mittelschulen beim Erziehungsdepartement – hoffen, dass sie ihre Lektion gelernt haben, wie er gegenüber der Zeitung «20 Minuten» sagt. Vorläufig stehen die Schüler ohne Abschluss da. Weitere rechtliche Schritte werden geprüft. Gemäss Erziehungsdepartement dürfen die 12 Schüler die Prüfung in einem Jahr noch einmal absolvieren.
Erst in der vergangenen Woche ist ein Student der Fachhochschule St.Gallen dabei ertappt worden, wie er sich in den Computer eines Dozenten einloggte um Prüfungslösungen zu erhalten. Die Software dazu kann man sich gratis und problemlos im Internet herunterladen.
Wie die WMS-Schüler vorgegangen sind, ist nicht bekannt, der Fall wird jedoch analysiert. Man erhofft sich dadurch präventive Massnahmen, die gegen Hacker eingesetzt werden können. Laut Professor Hannes Lubich von der Fachhochschule Nordwestschweiz, sollten Prüfungen und Lösungen verschlüsselt abgelegt werden.
Man müsse dazu die Lehrpersonen instruieren. Hannes Lubich sagt dazu: «Sicherheit kostet, dauert und kann den Komfort eines Systems beeinflussen. Aber ohne Sicherheit balanciert man rasch an der Grenze zur Fahrlässigkeit.» (sus)