Frei hatte das Amt in der Innerschweiz vor 20 Monaten angetreten und war zuletzt wegen der schlechten Resultate des Super-League-Schlusslichtes auch intern unter Druck geraten.
Es war damit zu rechnen, dass die Trennung nach knapp 20-monatiger Zusammenarbeit nicht mehr abzuwenden ist. Derweil der Klub sportlich seit Wochen an Ort und letzter Stelle tritt, ist Frei vermehrt unter Beschuss geraten.
An der Pressekonferenz, welche nach dem Spiel abgehalten wurde, wählte Alex Frei folgende Worte: «Dieser Schritt ist für beide Seiten der Richtige. Unter gegebenen Umständen ist eine Weiterarbeit nicht möglich. Ich werde mir die nötige Zeit gönnen, um Distanz zu gewinnen. Ich werde die Zeit mit meinen zwei Kindern und mit meiner Frau geniessen.»
«Die Suche nach dem Nachfolger beginnt jetzt», erklärte Präsident Ruedi Stäger. Neben ihm sass Frei auf dem Podium - gezeichnet und schwer enttäuscht. Auf nähere Ausführungen zu den Beweggründen, die knapp 20-monatige Zusammenarbeit vorzeitig einzustellen, verzichteten die Hauptdarsteller indes. Öffentliche Schuldzuweisungen blieben (vorerst) aus.
Auf die teilweise über verschiedene Medienkanäle gestreute Kritik aus der Ecke der Investoren reagierte der junge Sportchef vor zwei Wochen in einem Interview mit der «NZZ am Sonntag» mit einer provokativen Aussage: «Ich wusste, dass der FCL ein Haifischbecken ist. Aber mir war nicht bewusst, dass so viele Haie darin schwimmen.» Insider interpretierten Freis Äusserung als bewussten (Gegen-)Angriff gegen den früheren Präsidenten Walter Stierli.
Manche vermuten, dass Stierli im Hintergrund bewusst gegen Frei politisierte und so die Arbeit des Rekord-Torschützen der Nationalmannschaft spürbar beeinträchtigte. Als zweitgrösster Aktionär neben Bernhard Alpstaeg ist Stierli in der Innerschweiz nach wie vor ein einflussreicher Key-Player.
Am 15. April - einen Tag nach seiner Derniere als Basel-Professional - trat Frei seinen Job in der Teppichetage des FCL an: «Den Mutigen gehört die Welt.» In der ersten Saison führte er den Klub ins europäische Geschäft. Nach einem von den Geldgebern verordneten Sparprogramm musste Frei dann aber zurückbuchstabieren. (si/cma)