Wirtschaft
England

Wenn Schottland unabhängig wird, wandern die Grossbanken aus

Banken

Wenn Schottland unabhängig wird, wandern die Grossbanken aus

11.09.2014, 10:3111.09.2014, 10:31
Mehr «Wirtschaft»

Die britischen Grossbanken Royal Bank of Scotland (RBS) und Lloyds wollen Schottland im Falle eines Votums für die Unabhängigkeit den Rücken kehren. Die RBS teilte am Donnerstag mit, sie werde dann ihren Hauptsitz von Edinburgh nach London verlegen.

Allerdings solle ein grosser Teil des Geschäfts weiter von Schottland aus abgewickelt werden. Dort ist die Royal Bank of Scotland seit ihrer Gründung 1727 ansässig. Die RBS befindet sich zu mehr als 80 Prozent in britischem Staatsbesitz.

Notfallpläne

Die ebenfalls in Edinburgh ansässige Lloyds erklärte, sie habe bei einem Ja der Schotten Notfallpläne in der Schublade. So würden «neue juristische Haupteinheiten in Grossbritannien» gegründet, erklärte die Bank, ohne die Angaben zu konkretisieren.

Die Nachrichtenagentur Reuters hatte bereits in der vergangenen Woche unter Berufung auf Insider berichtet, dass die zu einem Viertel verstaatlichte Lloyds-Bank einen Umzug nach London plane. Lloyds-Aktien stiegen am Donnerstag zu Handelsbeginn um 1,6 Prozent, RBS-Titel legten zwei Prozent zu.

Sowohl Lloyds als auch die RBS wurden in der Finanzkrise mit Steuer-Milliarden gerettet. In Schottland ansässige Banken haben Vermögenswerte in der Bilanz, die das Zwölffache der dortigen Wirtschaftsleistung übersteigen. Daher waren Zweifel aufgekommen, ob ein unabhängiges Schottland mit einer Notlage von Grossbanken klarkommen würde. Die Bank of England würde dann nicht mehr als letzter Kreditgeber einspringen.

Am Wochenende hatte eine Umfrage erstmals eine Mehrheit für eine Abspaltung ergeben. Die Abstimmung findet am kommenden Donnerstag statt. (whr/sda/reu)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die FDP fordert einen Personalstopp beim Bund und bei dessen externen Dienstleistern
Die FDP-Delegierten haben am Samstag in Hergiswil NW das Positionspapier zu den Wirtschaftsforderungen mit 261 Ja-Stimmen bei drei Enthaltungen gutgeheissen.

Neun Punkte umfasst das Papier, das den Delegierten am Samstag vom Zürcher Nationalrat Beat Walti und von der Freiburger Nationalrätin Nadine Gobet vorgestellt wurde. «Wir wollen verhindern, dass die Bürgerinnen und Bürger mit weiteren Steuern und Abgaben belastet werden», sagte Walti zu Beginn seiner Ausführungen.

Zur Story